Freitag, 8. Juli 2016

Tuk Tuk Tag

Donnerstag, 07. Juli 2016. Erster Tag in Bangkok und erste Fahrt im Tuk Tuk.

Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück im Hotel. Obwohl wir eine komplette Kücheneinrichtung haben, gedenken wir nicht, diese hier zu nutzen, wo die Mahlzeiten so günstig zu haben sind. Gegen 11 Uhr machen wir uns auf den Weg und wollen die Umgebung zu Fuß erkunden. Aber nachdem uns ein paar Tuk Tuk Fahrer angesprochen haben, denken wir uns schließlich: OK, steigen wir mal ein, wenn eine Stunde nur 100 Baht, also etwa 3 Euro, kosten soll. Klar, dass wir keine Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommen, sondern der Fahrer nach und nach Geschäfte anfährt, von denen er Provisionen kassiert. Wir sagen ihm zwar, dass wir nichts kaufen wollen, aber er meint, das macht nix, seine Provision in Form von ein paar Litern Sprit bekäme er trotzdem.

Und recht hat er, denn der Schneiderladen, vor dem er uns als erstes absetzt, ist große Klasse, weil der Besuch schon von der ersten Sekunde an Spaß macht. Christine möchte ein einfaches schwarzes Kleid, das nimmt nicht viel Platz weg und wiegt auch nichts. Trotz Kaschmir-Qualität kostet es auch nicht viel. Und ist morgen fertig. Es werden zig Maße genommen, alles ruckzuck. Ich kriege ein kaltes Bier in die Hand gedrückt derweil. Nein, einen Anzug brauche ich wirklich nicht, die Zeiten sind vorbei. OK, diese Ansage wird auch locker akzeptiert, wir bezahlen das Kleid und tschüss. Oder ...? Ich könnte ja doch noch mal fragen ... Aber wir wollen das Zeug ja keinesfalls noch zusätzlich im Gepäck haben. Kein Problem, wird kostenfrei nach Europa geschickt. Die Kerle sind so spaßig und gut drauf und die Stoffe so überzeugend (wir wringen ein Sakko aus, zu zweit, und anschließend ist das Zeug immer noch knitterfrei), dass ich mir denke: Wer weiß, vielleicht gibt es ja doch noch mal eine Anzug-Gelegenheit (natürlich, ist eh klar. Habe etwas dick aufgetragen vorhin). Also kommt noch ein Dreiteiler dazu, für Christine noch ein Hosenanzug, zwei Blusen und für mich noch ein Hemd. Morgen Nachmittag Anprobe. Die beiden Chefs im Laden kennen sich übrigens ganz gut auch in unserer Heimat aus. Sie fliegen offenbar öfters hin, um dort Maße zu nehmen und die Anzüge dann von Thailand aus nach Österreich zu schicken. Der eine der beiden Typen kann mindestens 4 österreichische Biersorten aufzählen. Das beeindruckt mich glatt mehr als das Konterfei von Edi Finger junior, das hier an der Wand hängt mit irgendeinem klugen Spruch, wie gut ihm die Anzüge hier gefallen, oder so.

Die nächste Station mit unserem Tuk Tuk ist tatsächlich so etwas wie eine Sehenswürdigkeit, aber wohl nur, weil dieser Tempel eh gleich in der Nähe des Schneiders liegt. Interessant wird der Besuch eigentlich nur deshalb, weil wir in diesem Gebetshaus einen Thailänder treffen, der gerade zu Besuch in seiner Heimat ist, in drei Tagen aber wieder zu seiner Arbeitsstätte fliegt, was nämlich die Thailändische Botschaft in Wien ist. Nun haben wir natürlich reichlich Stoff, über den wir uns unterhalten können und unser Tuk Tukker muss draußen etwas länger auf uns warten. Wir haben es mit einem in Cambridge promovierten, sehr interessanten Gesprächspartner zu tun und plaudern sicher eine halbe Stunde lang mit ihm.

Die nächsten Stationen sind zwei Juweliergeschäfte, in die wir ebenfalls ursprünglich nicht rein wollten, die aber auch viel Spaß machen, zumal Christine schließlich morgen Geburtstag hat. Die Verkäufer hier sind sehr freundlich, wirken überhaupt nicht aufdringlich, verstehen es aber, auf unglaublich smarte Art und Weise die Leute im Gespräch zu halten und schließlich ein Geschäft abzuschließen. Und man kann vom erstgenannten Preis noch erstaunlich viel herunterhandeln, eh klar. Man muss sich nur trauen, wenn schon die eingangs genannten Beträge für europäische Verhältnisse Spottpreise sind. Wir sind uns sicher, dass wir die wirklichen Preisgrenzen heute gar nicht ausgelotet haben.

Wir fahren wieder Tuk Tuk, wobei mir das langsam auf den Geist geht, denn oft stehen wir mehr im Stau, als dass wir fahren. Außerdem hat unser Fahrer die Angewohnheit, ständig am Gasgriff (wie beim Moped) zu drehen, so dass die Karre immer beschleunigt und wieder abbremst, auch wenn das Fahrzeug eigentlich ruhig dahinrollen könnte. Schließlich soll es dann doch noch so etwas wie eine Sehenswürdigkeit geben, aber das entpuppt sich als Bootstour auf dem River. Wäre ja nicht schlecht, aber dafür ist es uns jetzt um 16 Uhr zu spät. Also lassen wir uns wieder Richtung Hotel zurückfahren. Die letzten 20 Minuten gehen wir dann zu Fuß, weil das im Feierabendverkehr ohnehin flotter geht, als mit dem modernen Nachfolger der Rikscha oder einem Auto. Lediglich ein Scooter wäre wohl flotter unterwegs.

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Bevor wir am Morgen losgehen, telefoniert Christine noch mit Conny von der Felice, die demnächst mit dem Boot nach Thailand segelt (allerdings wohl erst, wenn wir schon wieder weg sind)

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Sieht doch wie unnötige Kabelverschwendung aus. Ist aber überall hier so zu sehen

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Maßnehmen für diverse Kleidungsstücke

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In diesem Tempel lernen wir einen sehr interessanten Herrn kennen, der in der thailändischen Botschaft in Wien arbeitet

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Mit diesem Tuk Tuk sind wir heute einige Stunden lang unterwegs

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