Samstag, 9. Juli 2016

Reisebuchung

Freitag, 8. Juli 2016. Bangkok. Ein Besuch im Krankenhaus, Buchung der Rundreise, Klamotten-Anprobe und Wiedersehen mit Uts

Das muss man ja nicht unbedingt haben: Nämlich das Bedürfnis, am Geburtstag als erstes ein Krankenhaus in einer fremden Stadt aufzusuchen. Und dann noch in Asien, in einer Moloch-Stadt wie Bangkok. Aber es ist wohl tatsächlich besser, den Infekt, der es hoffentlich ist, mal untersuchen zu lassen. Die Selbstmedikation mit noch aus Bordbeständen stammenden Antibiotika hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Dank schnellen Internets im Zimmer kann Christine gut recherchieren und nach einer halben Stunde ist ein internationales Krankenhaus, sogar in Fußgängerentfernung von 2,5 km, ausgemacht. Wir tapern los und finden dank iPhone-Navi auch gleich hin.

Das Bumrungrad Spital ist ein riesiges Gebäude. Im Groundfloor sieht es aus, wie in einer 5-Sterne-Hotellobby. Die Mädels am Info-Schalter sind gestyled und tragen erstklassige Uniformen, wie ich sie bei Flugbegleitern jedenfalls noch nicht gesehen habe. Wir sollen in den 10. Stock fahren und uns dort registrieren lassen. Dort sieht es noch feiner aus und wir werden gleich persönlich von einer Dame in gleichem blassgrünen Kostüm begrüßt. Sie händigt Christine ein Formular aus, das ausgefüllt werden muss. Dann werden wir an eine Dame am Schreibtisch verwiesen, die das Ganze in den Computer klopft. Null Wartezeit, übrigens. Dann rauf in den 15. Stock. Einmal hallo sagen und sich anmelden, 5 Minuten später Artztermin. Sie ist etwa 10 Minuten in dem Zimmer, dann noch eine Urinprobe, bezahlen (etwa 100 Euro), Abmarsch. Am Montag noch mal wiederkommen. Die nötigen, passenden Antibiotika hat sie übrigens gleich in die Hand gekriegt. Kein Besuch einer Apotheke mehr nötig.

Dieses Krankenhaus mit seinen 1500 Ärzten hat es sich auf die Fahnen geschrieben, als First-Class-Behandlungsstätte international bekannt zu werden. Unten stehen dicke Limousinen vor dem Eingang, mit denen die Scheichs oder deren Frauen abgeholt werden. Auf dem Krankenhausformular musste man angeben, ob man als Normal- oder als Krankenhaustourist unterwegs ist. Wer sich z.B. ein komplett neues Gebiss verpassen lassen möchte, ist sicher gut beraten, das mit einem Thailand Aufenthalt zu verbinden. Ich bin überzeugt, man bekommt hier eine komplett neue Essstube in ein paar Tagen. Und ganz sicher sieht das dann erstklassig aus.

Nun ist es also fast Mittag. Nächster Programmpunkt ist der Besuch des Greenwood Reisebüros, das Uts uns für die Buchung einer Thailand Rundreise empfohlen hatte. Um dort hinzukommen, brauchen wir ein Taxi. Für die 6 km durch die Stadt im Stop and Go benötigen wir 40 Minuten. Schriftliche Infos zu unserer Rundtour hatten wir schon vorab in Sydney bekommen, aber da wir bisher überhaupt keine Zeit hatten, uns damit zu beschäftigen, haben wir keine Ahnung, wo wir da überall hingeschickt werden. Jedenfalls kreuz und quer durchs Land. Kwan, eine nette Thailänderin erklärt uns so viel dazu, wie wir verarbeiten können. Trotzdem blicken wir nicht wirklich durch, was wir da am Ende abnicken, aber wir haben Vertrauen und der Preis ist etwa 35% niedriger, als wir erwartet hatten. Innerhalb von zwei Stunden soll alles gebucht sein und wir können die Voucher abholen und bezahlen, was wir dann auch tun. In der Zwischenzeit gehen wir Mittagessen im White Flower (Restaurant und Bäckerei), das uns Kwan ans Herz gelegt hatte.

Gegen 16 Uhr sind wir mit Greenwood durch und streben nun dem Anprobetermin beim Schneider (Emporium Armani) entgegen. Die meisten Tuk Tuk Fahrer, die uns ansprechen, wollen uns gar nicht transportieren, als sie erfahren, dass wir keinesfalls bei einem ihrer Sponsoren anhalten wollen. Schließlich erklärt sich doch einer bereit, als wir ihm 300 Baht (etwa 8 Euro) bieten. Ein normaler Tuk Tuk Driver hätte im dichten Verkehr wohl eine Stunde für die Strecke gebraucht, aber unser Mr. Mon (wie auf seiner Visitenkarte steht) fährt wie der Henker und ist in 20 Minuten da. Auf einer Straße mit zwei Spuren in beiden Richtungen überholt er die stehenden Autos einfach auf der „dritten“, sprich der Gegenspur, was auch hier mit Sicherheit nicht erlaubt ist. Entgegen kommende Autos müssen sich auf der anderen Seite dann zusammenquetschen. Sicherlich etwas gefährlich, aber irgendwie macht das Spaß.

Unsere diversen Teile, die wir anprobieren sollen, sind tatsächlich alle in dem Stadium, in dem sie sein sollen. Die Hosen sind komplett fertig, die Jacken/Sakkos zum größten Teil. Es macht wieder viel Spaß und wir bestellen noch ein Kleid und noch drei Hemden. Heute verhandle ich so hart, bis Andy ins Schwitzen kommt und sich vielleicht fragt, ob das Bier bei dem Preis noch drinsitzt, dass ich gleich wieder in die Hand gedrückt bekam.

Eine halbe Stunde zu Fuß zurück zum Hotel, noch eine halbe Stunde später ist Uts eingetroffen, superpünktlich um 19 Uhr. Uts kennen wir seit Fiji. Sie ist einige Jahre auf der Odin gesegelt und wohnt nun hier in Bangkok. Sie kennt sich aus und wir gehen in ein ausgezeichnetes Lokal in der Nähe, wo wir toll essen und trinken und dabei in einem sehr atmosphärischen Garten sitzen. Es ist nach Mitternacht, als wir wieder in unserer Suite ankommen. Mir läuft die Nase und das bedeutet nichts gutes. Am nächsten Tag liege ich flach.

 

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Auf einer Hauptstraße in Bangkok, ziemlich im Stadtzentrum

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Registrierung als Patient im Bumrungrad Hospital

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Weiter im Westen der Stadt. Im Gebäude des Prince Palace Hotel ist das Reisebüro untergebracht, wo wir heute unsere Rundtour buchen

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Traffic. Uts erzählt uns später, dass 80 Prozent der Fahrer hier keinen Führerschein haben. Dementsprechend viele Unfälle gibt es

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Hier wird gerade ein Markt abgebaut

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Dieser Tuk Tuk Pilot fährt einen heißen Reifen: Überholen des auf den beiden linken Spuren stehenden Verkehrs auf der Gegenverkehrsfahrbahn, auch wenn dort Autos entgegen kommen. Wir erreichen unser Ziel jedenfalls ziemlich schnell diesmal

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Auch durch diese kleinen Nebenstraßen brettert Mr. Mon ganz schön hindurch

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Die Anprobe im Emporium Armani macht Spaß. Die verstehen ihr Geschäft hier ziemlich gut

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Wir verbringen einen sehr schönen Abend mit Uts (hier mit Christine auf dem Balkon unseres Apartments im 15. Stock).

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