Samstag, 30. Juli 2016

Schlange im Schlafzimmer

Freitag, 29. Juli 2016. Thailand. Von Rajja Prabha nach Koh Samui. Am Morgen haben wir eine Schlange im Zimmer.

Wir haben gut geschlafen. Es gab zwar keine Moskitonetze, aber das war auch nicht nötig, denn hier gibt es offenbar keine Mücken. Allerdings Schlangen, wie wir schon beim Frühstück erfahren haben und nun, da wir unsere Sachen gerade in die Rucksäcke verpackt haben, auch auf und in unserer eigenen Hütte bestaunen können. Ist uns so jedenfalls lieber, als ein Besuch in der Nacht. Denn erstens kann man so schöne Fotos machen und zweitens ist die Gefahr deutlich kleiner, dass man dem lieben Tierchen unbeabsichtigt zu nahe kommt, was sie schließlich mit einem Biss quittieren könnte. Wie soll so eine Schlange auch wissen, dass man ihr gar nichts tun will, wenn man mal im Schlaf um sich schlägt und ihr eine aufs Maul haut oder sich beim Umdrehen auf sie wälzt? Nun, jedenfalls erfahren wir, dass diese Schlange nicht giftig ist. Trotzdem haben die Einheimischen, die schließlich versuchen, das Tier mit einem Stock von den Hütten zu entfernen, ziemlichen Respekt vor dem Viech. Vielleicht ist sie ja doch giftig. Ein kleines Bisschen vielleicht?

Abfahrt um Halb zehn. Nachdem es in der Nacht wie aus Kübeln geschüttet hat und der See nach unserem Empfinden heute Morgen mindestens einen halben Meter höheren Wasserstand haben müsste (natürlich nicht wirklich), bleibt es während der gesamten Rückfahrt trocken und es kommt sogar hin und wieder eine milchige Sonne durch. Wir besichtigen eine Höhle und bekommen dort als Lunch eine Portion Gemüsereis mit Omelett. Nach etwa einer Stunde geht es weiter durch das wunderschöne Panorama.

Um 1230 kommen wir wieder an dem kleinen Hafen an, den wir gestern Mittag in strömendem Regen verlassen hatten. Unser Gepäck ist erfreulicherweise auch schon da. Wir müssen noch eine halbe Stunde warten, bis unser Minibus auftaucht und dann geht es auch schon los Richtung Ostküste. Es sind etwa zwei Stunden Fahrzeit bis Surat Thani, wo uns unser Fahrer in einer Art Reisebüro absetzt. Ist aber kein Reisebüro, sondern eine Buscompany. Wir weisen unseren Voucher vor und bekommen statt dessen eine Plastikkarte, den Eintritt für die Fähre nach Koh Samui, sozusagen. Bis zur Fähre sind es allerdings noch über 50 km Fahrt mit einem Minibus, auf den wir nun eine Dreiviertelstunde lang im Office warten müssen. Man sitzt dort allerdings gut und ich mache mich schon mal daran, den Text des gestrigen Tages zu verfassen.

Die Fähre legt pünktlich um 17 Uhr von der Seatran Ferry Pier ab. Auch hier packe ich den Laptop aus und schreibe weiter. So lange, bis der Akku leer ist. Erst später entdecke ich, dass es auf dem Schiff sogar eine Schreib-Ecke mit Tischen gibt, wo man seine Gerätschaften an den Strom hängen könnte. Um 1830 legt die Fähre in Nathon auf Koh Samui an. Zu unserem Hotel müssen wir noch quer über die Insel in den Südosten. Während unsere sonstigen Fahrten heute alle vororganisiert waren, müssen wir uns nun erst ein Taxi suchen und verhandeln. Eine halbe Stunde später sind wir in Lamai Bay in unserem Hotel (Pavillon Samui Villas & Resort) und angenehm überrascht über das luxuriöse Zimmer. Die sonstigen Facilities der Anlage werden wir uns morgen anschauen.

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Am Morgen regnet es noch, aber im Laufe des Tages bessert sich das Wetter

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Die Schlange auf dem Dach unserer Hütte entdecke ich selbst als Erster.

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Kurz danach haben wir jede Menge Paparazzi vorm Haus. Alle wollen ein Foto von der Schlange …

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… und stapfen, nachdem diese sich in unser Schlafgemach begeben hat, munter auf unseren Betten herum. Macht ja nichts, weil wir ohnehin nicht wieder drin schlafen.

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Als die (angeblich ungiftige) Schlange sich wieder nach draußen schlängelt, geht die Fotojagd dort weiter.

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Unsere beiden Führungsfiguren. Unglaublich nett, aber organisatorisch könnten sie noch ein bisschen was lernen.

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Auf dem Rückweg heute Morgen haben wir deutlich besseres Wetter, als gestern.

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Eine andere Wohnanlage auf dem Wasser. Allerdings deutlich komfortabler und wohl auch erheblich teurer als unsere Unterkunft der letzten Nacht.

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Dass dieser See erst vor nicht allzu langer Zeit aufgestaut wurde, kann man noch an den Überresten der Bäume erkennen, die noch aus dem Wasser schauen.

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Wir parken vor einer Tropfsteinhöhle, in die wir dann hineingehen.

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Diese Bruchstellen in den Stalagtiten rühren von einem Erdbeben her, wie wir von unserem Guide erfahren.

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In der Höhle sehen wir das Nest einer Schlange mit einigen Eiern. Die Schlange selbst zeigt sich aber nicht, nur ein paar Fledermäuse fliegen um uns herum.

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Unser Bootscaptain und seine Frau

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Rajjaprabha im Regen

Donnerstag, 28. Juli 2016. Thailand. Tree Tops Safari Tour zum Rajjaprabha Lake mit Übernachtung auf Floating Rafts.

Unsere Nacht im Palm View Bungalow verlief ruhig und das Moskitonetz um unser Bett herum hat auch jegliches Viechzeugs von uns fern gehalten. Erst gestern Abend hatten wir hier vor Ort, mehr oder weniger per Zufall, erfahren, dass wir große Gepäckstücke heute nicht mitnehmen können. Wir müssen also wieder das nötigste in die Rucksäcke verstauen und darauf vertrauen, dass uns unser Hauptgepäck morgen nachgebracht wird. Zudem besteht unser Herbergsvater Kong („very simple, like King Kong“) darauf, dass keine wertvollen Dinge im Hauptgepäck verbleiben. Also muss ich wohl oder übel auch den Laptop im Rucksack mitschleppen. Mit einer halben Stunde Verspätung starten wir um 0915 nach einem einfachen Frühstück (Toast mit Marmelade und Krümelkaffee) in einem mit 16 Leuten vollgestopften Minibus zum Rajjaprabha Lake, einem seit 1982 aufgestauten See, der Teil eines beeindruckenden Naturparks ist.

Es gibt eine kleine Pieranlage, an der zahlreiche Holzboote liegen, die meisten mit den für Thailand so typischen Motor- und Getriebekonstruktionen. Es fängt an zu regnen, als wir in unser Boot einsteigen, das natürlich kein Dach hat. Wir sind jedenfalls froh, unsere gelben Regencapes, die wir mal fürs Dinghyfahren unter erschwerten Bedingungen gekauft hatten, dabei zu haben und damit auch unsere Backpacks covern zu können, die wir während der gut einstündigen Fahrt deshalb auf dem Rücken behalten müssen. Der Regen wird stärker und die Tour ist wirklich nicht lustig, auch wenn die Landschaft herum atemberaubend schön ist. Aber bei dichter Bewölkung und Dauerregen kann man das halt nicht so richtig genießen. Im Vergleich zu den meisten holländischen Mitreisenden, die keinen Regenschutz dabei haben, sind wir aber gut dran.

Unser Ziel ist eine Anlage schwimmender Simpel-Cabins am anderen Ende des weitverzweigten, aus vielen Nebenarmen bestehenden, Sees. Nachdem wir angekommen und unser „Zimmer“ bezogen haben, das exakt so groß ist, wie die Matratzen, die am Boden liegen, gibt es erst mal was zu futtern. Wieder sehr wohlschmeckend. Es gäbe ein Programm für den Nachmittag, das zunächst aus einer Wanderung bestünde, aber die fällt aus, weil zu gefährlich. Auch wenn sie nicht gefährlich wäre, bei dem Wetter hätten wir eh keine Lust. Die jüngeren Leute gehen trotz des Regens im warmen See baden oder schnappen sich eines der Kajaks. Wir hauen uns auf unsere Matratzen und lesen. Völlig ok.

Später Abendessen mit ein paar netten Gesprächen mit einigen Holländern. Um 21 Uhr liegen wir in der Koje und verpassen auch heute Abend wieder die Schrecksekunden, die einige andere erleben. Gestern Abend war einer unserer Gruppe schon beim Weg zum Bungalow (derselbe Weg übrigens, den wir 15 Minuten vorher gegangen waren) von einem schwarzen Skorpion gestochen worden (und ist nicht gestorben, hat aber einige Stunden lang ganz schöne Schmerzen gehabt). Heute entdeckt eine englische Familie eine Schlange in ihrem Floating Bungalow, worüber die Frau in Hysterie ausbricht. Sie bekommen dann eine andere Unterkunft nebenan.

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Am kleinen Hafen des Rajjaprabha Stausees (manchmal auch Ratcha Prabha geschrieben). Als wir ins offene Boot steigen, fängt es an zu regnen.

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Die Stimmung ist etwas gedrückt, wie man an den Mienen sehen kann …

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… und an den heruntergezogenen Mundwinkeln.

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Immerhin fahren wir etwas länger als eine Stunde mit etwa15 Knoten (also fast 30 km/h) gegen Wind und Wellen (die zwar nicht hoch sind, aber bei der Geschwindigkeit trotzdem zusätzliches Wasser ins Boot schütten. Einziger Vorteil: Es ist Süßwassser).

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Endlich angekommen. Manche der Mitreisenden sind nass bis auf die Haut und frieren

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Unsere Unterkünfte schwimmen auf dem See und sind nicht besonders komfortabel.

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Wir wohnen in einer Hütte mit Blechdach und das ist immerhin dicht.

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Wegen des Wetters keine Aktivitäten am Nachmittag, außer Lesen. Die Cabin ist gerade so groß, wie die Matratzen.

Mittwoch, 27. Juli 2016

Khao Sok

Mittwoch, 27. Juli 2016. Thailand. Von Krabi (Ao Nang Beach) nach Khao Sok mit dem Taxi. Kanufahrt auf dem River Sok.

Unser Taxifahrer ist pünktlich um 9 Uhr vor Ort, um uns nach Khao Sok zu bringen, Die Fahrt dauert etwa 2,5 Stunden und ist im Rahmen unseres Gesamtpakets schon bezahlt. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal so lange Taxi gefahren zu sein. Jedenfalls geht es durch wunderschöne Gegend mit sehr viel Wald und Palmenplantagen, die hier nicht der Kokosnussernte dienen, sondern der Palmölproduktion. Noch landschaftsbestimmender sind aber die vielen – im weitesten Sinne – zuckerhutähnlichen Felsformationen, die zum großen Teil, auch an den steilen Flanken, mit saftigem Grün bewachsen sind.

Nach dem Hotel in Krabi stehen uns nun wieder zwei Übernachtungen in einfacherem Stil bevor. Heute im Palm View Resort bekommen wir einen hölzernen Bungalow, immerhin noch mit eigenem Bad. Statt Air Condition gibt es nur einen Ventilator. Nachts ist es aber nicht so heiß, dass eine Klimatisierung wirklich nötig wäre. Nach dem Bezug der Hütte und einem – wieder mal ausgezeichneten – Lunch werden wir zu einer Kanutour abgeholt. Erwartet hatten wir eigentlich, dass wir selbst paddeln, aber das ist nicht vorgesehen. Statt dessen steigt ein junger Bursche mit ein, der die Arbeit übernimmt und uns im Rahmen des Dahingleitens auf dem Sok River auf einige Dinge aufmerksam macht, die wir selbst nicht gesehen hätten, wie z.B. die Affen und Schlangen in den Bäumen.

Am Ende der Paddelei fängt es gewaltig an zu regnen und auf der Fahrt zurück auf der Ladefläche des Pickup (zusammen mit den Kanus) wird es glatt etwas kühl in den nassen Klamotten. Nach dem Trockenlegen machen wir einen kurzen Marsch ins nahe Dorf, wo wir einen Cappuccino trinken (nicht besonders gut, leider) und uns ein bisschen umsehen.

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Einfacher Bungalow im Palm Villa Resort in Khao Sok. Das Personal ist wieder ausgesprochen freundlich und das Essen super.

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Very basic mit Moskitonetz und Ventilator, aber immerhin mit eigenem Bad.

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Paddeltour auf dem River Sok. Auch unser Captain paddelt übrigens wenig, es geht mehr darum, den Kurs in den Stromschnellen zu halten. Den Vortrieb besorgt der Fluss.

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Schön klares Wasser im Fluss, anders als neulich im Norden bei den Karen.

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Der Bursche am Seil geht dann so dicht neben uns ins Wasser, dass wir eine ordentliche Ladung Gischt abkriegen. Wir verzichten heute auf diese Übung.

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Wir sind nicht die einzigen, die den River hinuntertreiben.

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Die Affen (oben) und die Schlange (unten, giftig) wären uns gar nicht aufgefallen, wenn uns unser Paddelmeister nicht darauf hingewiesen hätte.

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Gegen Ende der Tour fängt es dann ordentlich an zu regnen, so dass wir doch noch klatschnass werden.

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Überall hier in der Gegend sieht man neben den Palmölhainen auch große Anpflanzungen von Kautschukbäumen, die offenbar gut produzieren.

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Endlich sehen wir auch mal wieder einen Pampelmusenbaum. Im Geschäft, auf dem Markt oder im Hotel haben wir allerdings noch nie welche gesehen. Zum Frühstück und als Dessert gibt es meistens Wassermelone und Ananas, manchmal auch noch Dragonfruit.