Dienstag, 21. Juni 2016

Umzug

Dienstag, 21. Juni 2016. Compass Marina. Die Umzugskartons werden abgeholt. Bootsputz und Abschiedsdinner mit den Anicos.

Als Erstes müssen die schweren Kartons aus dem Vorschiff in den Salon gebracht werden um dort noch ein paar wenige allerletzte Dinge aufzunehmen und zugeklebt zu werden. Dann die unhandlichen Biester an Deck wuchten und von dort schließlich auf die Pier. Nicht besonders rückenschonend, zumal wir fast alle Boxen mit ein paar Kilos mehr als die erlaubten 25 und den großen sogar mit 35 kg beladen haben.

Die Jungs von Pack & Send sind relativ pünktlich und tauchen gegen 1015 auf. Als ich dem Chef der Franchise Filiale Chermside auf dem Weg zum Schiff erzähle, dass hier für uns ein bedeutendes Kapitel unseres Lebens abgeschlossen wird, berichtet er, dass es für ihn drei solcher Abschnitte gibt. In Rhodesien geboren und aufgewachsen, dann nach Südafrika übersiedelt und nun ist er in Australien und hat seine dritte Staatsbürgerschaft. Na, die Abschnitte waren ja wohl deutlich gravierender als derjenige, den wir hier gerade beenden. Ich habe zwar nicht gefragt, aber das Verlassen von Rhodesien und Südafrika war sicher nicht ganz freiwillig und vermutlich äußerst unangenehmen und bedrohlichen Umständen geschuldet. Der Wagen ist schnell beladen. Und schwups, sind unsere Siebensachen unterwegs. Per Schiffsfracht übrigens. Geplante Reisedauer: Zwei bis drei Monate.

Damit unsere Nachfolger ein halbwegs sauberes Boot übernehmen, kümmert sich Christine darum, dass die hierbleibende Bettwäsche gewaschen wird und putzt schon mal durch alle Ecken, während ich losfahre, um noch eine Kühltasche zu kaufen und im Auto zu staubsaugen. Anschließend noch eine kleine Deckswäsche und dann sind wir fertig für heute.

Am Abend haben wir uns noch einmal mit Regina und Michael zum Essen verabredet. Wir gehen wieder in den Moreton Bay Boat Club, wo es uns die letzten Male immer sehr gut geschmeckt hatte. Außerdem ist der Club das am nächsten liegende Lokal. Es ist aber so frisch, dass wir es vorziehen, diesmal drinnen zu sitzen. Als wir ankommen, wundern wir uns, dass dort auf sämtlichen Tischen „Reserviert“- Schilder stehen. Kann ja wohl nur ein Fehler sein. Wir setzen uns an so einen reservierten Tisch und die Mädels gehen zum Counter, um zu bestellen und zu bezahlen. Kaum ist das passiert, kommen die Leute, die den Tisch tatsächlich reserviert hatten. Wir verkrümeln uns an einen ganz kleinen Quadrattisch, der einzige, auf dem tatsächlich kein Schild hängt. Und warum ist hier heute Abend die Hölle los? Nennt sich Trivia, und ist ein Quiz, das von einem Moderator via Mikrofon moderiert wird. Nicht viel besser, als Bingo. Kommt mir vor wie eine Altersheimveranstaltung, denn um uns herum sitzen ausschließlich Pensionäre (jedenfalls sehen sie so aus). Insgesamt werden 52 Fragen gestellt. Und ein Heiden-Spektakel um uns herum. Essen (heute Chicken Parmigiana) und Wein sind tatsächlich wieder gut, aber diese Belustigungsveranstaltung hätte ich nicht gebraucht. Fairerweise sei gesagt, dass Regina und Christine die Veranstaltung ganz gut fanden.

Heute Nacht werden wir nun also zum letzten Mal auf der Gipsy IIII schlafen. Wahrscheinlich nicht mehr so gut und angenehm wie bisher, auch wenn das möglicherweise nur der Tatsache zu verdanken ist, dass unser Bettzeug bereits in den Kartons unterwegs ist und wir heute nur noch unter dünnen und schmalen Decken schlafen, wie man sie in Flugzeugen bekommt. Vom psychologischen Aspekt gar nicht zu reden.

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Rückenbelastende Arbeit am Morgen. Die Kartons wandern zunächst aus dem Vorschiff in den Salon, …

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… dann ins Cockpit ….

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… und schließlich auf die Pier. Jede Box wiegt an die 30 kg.

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Ins Auto brauchen wir die Kisten dann nicht mehr selbst zu wuppen.

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Alles verstaut im Pack & Send Auto

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