Dienstag, 5. April 2016

Von Tennant Creek nach Mount Isa

Dienstag, 05. April 2016. Von Tennant Creek nach Mount Isa, 659 km.

Die 24 Grad Celsius heute Morgen um 7 Uhr kommen uns im Vergleich zu den 26 Grad gestern in Darwin ausgesprochen angenehm vor. Einfach, weil die Luft viel viel trockener ist. Kurz nach Sieben geht’s los. Wir tanken den Wagen noch mal voll, denn in den Städten, auch wenn sie klein sind, ist der Sprit um Längen günstiger als bei den Roadhouses, wo es die nächste Konkurrenz in 200 km Entfernung gibt. Wir kommen mit unserer Tankfüllung jedenfalls über die volle Distanz und können dann in Mount Isa feststellen, dass Normalbenzin noch mal 10 cent günstiger ist, als in Tennant Creek.

Unsere erste Pause machen wir nach 200 Kilometern in Barkly Homestead. Wir sind vollkommen überrascht von der sehr gepflegten Anlage. Die bisherigen Roadhouses mit angeschlossenen Campgrounds wirkten meistens etwas heruntergekommen, mindestens aber unaufgeräumt und staubig, die Gasträume oft schmuddelig. Hier nun bekommen wir so etwas wie eine parkähnliche Anlage präsentiert und die Gaststätte ist wie aus dem Ei gepellt. Dort könnte man sicher super eine Nacht verbringen, wenn auch etwas teurer als in Tennant Creek.

Wir haben den Eindruck, dass auf dieser West-Ost-Verbindung (Barkly Highway) noch weniger Verkehr herrscht, als auf dem Stuart Highway (Nord-Süd). Die Straße ist gut ausgebaut und es fällt schwer, sich vorzustellen, dass die undurchdringlich scheinenende, links und rechts der Straße gedeihende Vegetation aus dichtem Gras, Büschen und Bäumen nicht nach ein paar Kilometern wieder durch eine Straße unterbrochen wird. Wenn man sich durch dieses Dickicht hindurchkämpfen wollte, müsste man das wohl für mehrere hundert Kilometer tun, bis man zumindest auf eine Staubpiste treffen würde. Wenn man sich diese Gedanken macht, wächst die Achtung vor denjenigen, die im 19. Jahrhundert hier mit Pferden und dürftigster Ausrüstung als erste Europäer unterwegs waren. Und die konnten natürlich nicht an einem Roadhouse Station machen, sondern mussten für Wasser und Verpflegung auch noch selbst sorgen. Diese Pioniere hatten schließlich nicht die Kenntnisse der Ureinwohner, die der Wüste auch mit simpelsten Mitteln noch genug zum Leben abtrotzen können.

Irgendwann passieren wir die Grenze nach Queensland und müssen unsere Uhren eine halbe Stunde vorstellen. Lebensmittel brauchen wir beim Wechsel des Bundeslands diesmal glücklicherweise nicht zu vernichten oder verschenken (wie bei der Einreise nach Süd-Australien). Um 16 Uhr treffen wir am Sunset Top Tourist Park in Mount Isa ein, wo wir einen schönen Bungalow für günstiges Geld bekommen. Die Stadt ist durch den Blei-, Zink- und Kupferbergbau gekennzeichnet, auch heute noch größter Arbeitgeber und wirtschaftlich bestimmender Sektor. Kein wirklich schöner Ort, aber versorgungstechnisch prima und Rodeo-Hauptstadt Australiens. Leider findet derzeit aber kein solches Event statt, was schade ist, denn so ein Rodeo würden wir gern mal sehen.

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Pause in Barkly Homestead, einem Roadhouse mit Camping/Cabins und Tankstelle. Hier machen auch einige Road Trains Station

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Barkly Homestead wirkt ausgesprochen gepflegt

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Auch die Papageien scheinen sich hier wohl zu fühlen

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Etwa alle 50 bis 70 km gibt es solche unbewirtschafteten Rastplätze, oft mit Schattendächern über den Sitzgelegenheiten. Auch heute hat es zu MIttag wieder 36 Grad.

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Die Landschaft variiert nur unwesentlich. Auf 650 Kilometern sieht es heute mehr oder weniger so aus, wie auf diesem oder dem Bild unten

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Hin und wieder sehen wir ein paar Rinder im Gelände, ein totes liegt am Straßenrand.

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Unser Domizil in Mount Isa

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Wohin man sich von hier aus auch bewegen will: Alles ist weit weg!

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Dass Mount Isa eine Bergbaustadt ist, lässt sich nicht übersehen

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Von Tennant Creek nach Mount Isa, 659 km

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