Samstag, 5. März 2016

Reifenschaden

Freitag, 04. März 2016. Tasmanien. Snug. Wanderung am Coningham Beach, Treffen mit Marianne und Mike in Hobart, Reifen auf der Autobahn geplatzt. 56 km.

Bevor wir starten, müssen wir in eine andere Cabin umziehen. Unsere war nur für 5 Tage zu haben. Für den Verlängerungstag ist eine neuere und teurere Unterkunft verfügbar, die wir aber zum gleichen Preis wie die bisherige bekommen. Es dauert leider etwas, weil auch die neue Kabine belegt war und nach dem Auszug der Gäste erst wieder hergerichtet werden muss, aber dafür bekommen wir nun eine Luxushütte mit zwei großen Flatscreens (die wir eh nicht brauchen), Gefrierschrank und neuester Badezimmerausstattung. Wegen des Umzugs kommen wir erst um 11 Uhr los.

Wir fahren nur etwa 3 Kilometer bis nach Coningham, wo es einen schönen Weg am Ufer entlang geben soll. Nicht besonders anspruchsvoll, nur ein paar kleinere Steigungen. Auch nicht lang, in gut zwei Stunden sind wir hin und zurück gewandert, zuzüglich einer Mittagspause, in der wir unsere mitgebrachten Sandwiches am Strand verdrücken. Komischerweise bin ich nicht besonders gut drauf und dieser wirklich leichte Walk schlaucht mich heute mehr als neulich die fast vierstündige Bergwanderung mit reichlich Höhenmetern.

Deshalb gibt es nach der Rückkehr auch erstmal einen kleinen verspäteten Mittagsschlaf, bevor wir um 16 Uhr nach Hobart aufbrechen, wo wir am Abend mit Marianne und Mike verabredet sind. Marianne haben wir erstmals im Jahr 2009 auf Helgoland getroffen und wie der Zufall es will, befinden wir uns nun zur selben Zeit auf der anderen Seite der Erdkugel am gleichen Fleck. Heute ist im Hafenviertel rund um den Salamanca Place die Hölle los. Das Wetter ist gut und in den Gastgärten ist viel Betrieb. In einem großen Innenhof trinken wir Wein und Bier, während eine Live-Band spielt, anschließend essen wir in einem vietnamesischen Lokal zu Abend und landen danach noch in einer Kneipe.

Auf dem Heimweg haben wir Pech. Zunächst hören sich die Fahrgeräusche des Autos anders an, als sonst. Ich vermute erst einmal, dass vielleicht eine der hinteren Scheiben nicht ganz geschlossen ist. Doch das ist es nicht. Vielleicht der Fahrbahnbelag? Christine wechselt die Spur, aber das hilft auch nichts. Sollte es ein Reifen sein? Gestern hatte uns Michael bei unserer Tour über Bruny Island darauf aufmerksam gemacht, dass unser linker Hinterreifen eine leichte Ausbuchtung an der Außenseite aufweist. Aber in der Lenkung oder am Auto lassen sich keine Vibrationen feststellen. Gerade beschließen wir, sicherheitshalber mal etwas langsamer als die 80 km/h zu fahren, die wir gerade drauf haben, da ändert sich die Situation schlagartig und es wird sofort klar, dass da tatsächlich der linke Hinterreifen hops gegangen ist. Wir sind auf der Autobahn und der Standstreifen ist nicht so breit, dass das gesamte Auto draufpasst, wenn man links daneben zwischen Leitplanke und Wagen noch Platz genug zum Arbeiten haben will. Ein Warndreieck ist hier nicht vorgeschrieben, also haben wir auch keines an Bord. Muss die Warnblinkanlage also reichen um die ankommenden Autos auf die Überholspur zu schicken. Christine hat glücklicherweise eine kleine Taschenlampe dabei, ohne die es jetzt in dieser Finsternis mühsam wäre. Das Bordwerkzeug des Toyota ist gut und das Auto schnell angehoben. Der Reifen ist in zwei Teile auseinander gerissen worden. Die Lauffläche ist als Ganzes noch vorhanden, lässt sich aber ohne weiteres vom Rest, der noch auf der Felge sitzt, ablösen. Wir haben ein vollwertiges Ersatzrad an Bord (dessen Luftdruck ich vor unserer Abfahrt in Scarborough extra noch kontrolliert und aufgefüllt hatte, was denn auch bitter nötig war), das flott montiert ist. Um 23 Uhr sind wir zurück am Campingplatz. Da wir uns nun morgen früh erstmal um einen neuen Reifen kümmern müssen, werden wir die 325 Kilometer, die wir uns für morgen vorgenommen hatten, wohl nicht schaffen. Also ist Umplanen angesagt.

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Am Strand von Coningham, gar nicht weit von Snug entfernt.

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Wie dieses Sofa wohl an die Felsküste gekommen ist?

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Hier sind Unmengen von Austern mit den Felsen verwachsen

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Hier soll man eigentlich nicht heruntersteigen, wird gewarnt. Der Sandstein könne jederzeit einbrechen. Nun ja, da es weder regnet noch ein Erdbeben im Anmarsch ist, auch oben keine Hundertschaften drübermarschieren, wird man es wohl riskieren können

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Eine schöne große Höhle tut sich auf mit einem interessantem Lichtloch in der Mitte

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Am Nachmittag fahren wir dann noch einmal nach Hobart, …

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… um uns mit Marianne und Mike zu treffen

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Live-Music im Hinterhof

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Diese Kneipe, in der wir schließlich noch einen Absacker trinken, hat eine interessante Toilette. Man pinkelt gegen eine durchsichtige Glasscheibe, hinter der man Leute im Gastgarten beobachten kann, die wiederum einem selbst beim kleinen Geschäft zuschauen. Glaubt man jedenfalls. Ganz schön strange. Ist natürlich ein nur von innen durchsichtiges Glas; von außen ist es ein Spiegel, in dem sich die Leute gern selbst betrachten.

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Pech bei der Rückfahrt. Auf der Autobahn bekommen wir einen kapitalen Reifenschaden. Dank gutem Werkzeug, Christines Taschenlampe und einem intakten Reserverad ist der Schaden fürs erste jedoch schnell behoben. Wird uns nur Morgen ungeplante Zeit kosten, Ersatz zu beschaffen.

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