Kar-Freitag, 25. März 2016. Tagesausflug von Alice Springs in die Western Mac Donnell Ranges bis nach Glen Helen Gorge, 284 km
Für heute haben wir uns den westlichen Teil des Mac Donnell Nationalparks vorgenommen, einem vor ein paar hundert Millionen Jahren aufgefalteten Gebirgszugs, der sich über 600 Kilometer in west-östlicher Richtung erstreckt. Hier gibt es entlang des extra für touristische Zwecke gebauten Highways verschiedene Natur-Attraktionen, die mehr oder weniger gut erschlossen sind. Wir fahren gleich durch bis zur Glen Helen Gorge, wo es einen Campingplatz mit kleinem Restaurant gibt. Anschließend, auf dem Rückweg, klappern wir die Ormiston Gorge (1,5 Stunden Wanderung mit Aufstieg, Kletterpartie, Wasserquerung), die Ochre Pits (Ockerfundstellen der Aboriginals) und das Big Hole von Emery Creek ab.
Um 1730 sind wir zurück in Alice Springs, wo wir in einem der wenigen geöffneten Restaurants (wegen Karfreitag) essen gehen. Gestern hatten wir gesehen, dass es Kängurufilet auf der Karte gibt, und das will ich unbedingt mal probieren. Christine traut sich nicht und nimmt lieber ein Chicken-Schnitzel. Das Fleisch ist gut, medium gebraten und zart. Wenn man nicht besonders intensiv hinschmeckt, könnte man es auch für Rind halten. Aber es ist schon leicht anders, eine gewisse strenge Note, erinnert etwas an Wild. Für mich völlig unverständlich, dass man dieses Fleisch nicht häufiger findet, wo es doch so viel davon gäbe und sich das Fleisch hier in Australien wohl mit einem minimalen ökologischen Footprint produzieren ließe. In den meisten Lokalen und Supermärkten wird es jedenfalls nicht angeboten.
Die Glen Helen Gorge
Auf dem Klavier wird wohl niemand mehr spielen und in den Schuhen niemand mehr laufen
Nicht weit entfernt bietet die Ormiston Gorge einige interessante Wanderwege. Derjenige, den wir uns aussuchen, entpuppt sich dann aber als anspruchsvoller, als angegeben
Zunächst können wir aber einmal tolle Ausblicke genießen
Es gibt ein paar schöne, exponierte Sitzgelegenheiten, auf denen man es aber wegen der glühendheißen Steine nicht lange aushält. Auch heute haben wir 35 Grad und es zeigt sich den ganzen Tag lang nicht eine einzige Wolke
Hier wird es dann etwas schwieriger …
… wobei sich kurz danach zeigt, dass wir auf dem Holzweg sind, also das gleiche schwierige Stück auch noch mal zurück müssen
Schließlich finden wir dann eine flache Passage durch das Wasser, aber auch danach wird es noch einmal schwierig
Die Straßen führen oftmals durch Senken. Schilder warnen vor Überflutung und Wasserstandsanzeiger sind bis zu 2 m hoch. Wenn man hier in ein Gewitter gerät, kann es wohl sein, dass man Stunden, wenn nicht Tage zwischen zweier solcher Senken festsitzt. Ausweichstraßen gibt es schließlich nicht. Handyempfang hat man so weit draußen im Outback auch nicht
Ocker Abbaustätten der Aboriginals. Ocker wurde nicht nur zum Bemalen der Körper verwendet, sondern auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt
Rumpelstrecke zum Ellery Creek Big Hole
Hier gibt es einen Campingplatz, der vermutlich wegen der Osterfeiertage gut besucht ist
Etwa 20 Kilometer lang zieht sich diese Bergkette an der Straße entlang und man kann sich sehr gut vorstellen, wie hier zwei tektonische Platten vor zig Millionen Jahren aufeinandergetroffen sind und die Erde aufgefaltet haben
Wir fahren heute 284 km mit vielen kurzen Stops
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