Dienstag, 22. März 2016

Ayers Rock

Montag, 21. März 2016. Von Coober Pedy nach Uluru (Ayers Rock), 765 km

Als wir um 7 Uhr losfahren, wird es gerade langsam hell. Wir fahren zunächst nur 80 km/h; so lange wir noch Dämmerlicht haben, nämlich. Falls wir ein Känguruh aufgabeln, wollen wir den Schaden so klein wie möglich halten. Aber 40 Minuten später rollen wir wieder mit 110 Stundenkilometern dahin, jedenfalls so lange, bis wir den Bundesstaat wechseln, denn im Northern Territory darf man auf dem Stuart Highway immerhin 130 fahren, was wir dann auch tun. Es ist übrigens erstaunlich, wie genau sich alle Autofahrer hier an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten, auch wenn wir bei dem geringen Verkehr nicht sehr viele Belege dafür finden. Jedenfalls überholt uns niemand, wenn wir mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit fahren.

So wenig Autos wie heute, sind uns selten entgegen gekommen. Am Vormittag machen wir uns wieder das Vergnügen, immer auf die Uhr zu sehen, wenn uns ein Wagen begegnet. 18 Minuten sind der neue Rekord heute Morgen, der aber sofort im Anschluss gebrochen wird, denn nach dem einen LKW, der uns nach besagten 18 Minuten begegnet, dauert es geschlagene 34 Minuten, bis das nächste Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn an uns vorbeirauscht. Vor und hinter uns sehen wir ohnehin kein Blech.

Wir machen zwei Kaffeepausen in Marla und Erldunda. Das sind jeweils Tankstellen mit zwei oder drei Häusern drumrum und einem Campingplatz. In Marla leben 70 Menschen. Immerhin machen sie guten Cappuccino, man kann in einem kleinen Supermarkt ein paar Dinge einkaufen und wenn man will, auch Cabins mieten. In Erldunda tanken wir unseren bisher teuersten Sprit mit 1,60 AUD. Selbst wenn man berücksichtigt, dass der Treibstoff weit herangekarrt werden muss, ist dieser Preis sicher höchst gewinnträchtig, aber da der Wettbewerb 100 km entfernt ist, kann man es halt bekommen und glatt 40 bis 50 Prozent mehr verlangen, als an der Küste. Täte ich auch, wenn ich hier in der Einöde so ein Business betreiben würde.

Ebendort, in Erldunda nämlich, zweigt der Lassiter Highway nach Westen ab. Eine 250 km lange Einbahnstraße, die zum Uluru (früher Ayers Rock) führt. In Nord Australien gibt es keine Sommerzeit und deshalb befinden wir uns nun schon wieder in einer neuen Zeitzone. Wir müssen die Uhren um 1 Stunde zurückdrehen und sind jetzt 8,5 Stunden vor der österreichischen Zeit. Um 1530 neuer Zeit kommen wir in unserem Nobelhotel „Sails in the Desert“ an, beziehen schnell unser Zimmer und machen uns dann gleich wieder auf den Weg zum zweitgrößten Monolithen der Welt, dem Uluru oder Ayers Rock (der größte liegt etwas weiter westlich, auch in Australien. Er ist aber nicht so spektakulär). Wir haben Glück, denn es scheint noch eine ganze Weile die Sonne. Nur eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang, also in der Phase, wo eine rote Sonne die rote Farbe des Uluru noch verstärken würde, schieben sich Wolken davor. Aber wir wollen nicht meckern. Mit dem Wetter, heute überwiegend wolkenfrei und bis zu 32 Grad, haben wir jedenfalls deutlich mehr Glück als auf der Great Ocean Road.

Wir bleiben über 2 Stunden auf dem Parkplatz, der für die Sonnenuntergangsbesichtigung gekennzeichnet ist, zusammen mit zahlreichen anderen Bewunderern, Fotografen, Sekttrinkern und sonstigen Touristen. Erst in der Dunkelheit kommen wir wieder im Hotel an.

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Als die Sonne aufgeht, passieren wir die nördlichsten Opal-Abbaustellen von Coober Pedy

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Hier ist nicht nur die Erde, sondern auch der Asphalt rot

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Hin und wieder sehen wir kleine Tafelberge am Wegrand

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Ein sogenannter Road-Train. 18 Achsen und 55 Meter lang. Die brausen mit 100 km/h durch die Gegend. Wenn man nur 110 Höchstgeschwindigkeit fahren darf, dauert ein Überholvorgang entsprechend lange. Man sollte mindesten einen Kilometer weit voraus schauen können, um sicher zu sein, dass kein Gegenverkehr kommt

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Jede Menge Emus hinter Gittern bei der Tankstelle von Erldunda

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Das ist noch nicht der Uluru, den wir da eine Viertelstunde lang während der Fahrt links der Strecke sehen können

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Aber das ist er!

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Und wir kommen ihm immer näher

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Wir haben lange überlegt, ob es sich lohnt, so weit zu fahren wegen so einem roten Steinklotz in der Wüste, aber nun sind wir doch froh, dass wir hier sind. Sicher, wenn das Wetter schlecht wäre, würden wir vielleicht anders darüber denken. Aber auch die Fahrt hierher ist schon ein besonderes Erlebnis. Diese endlosen Weiten. Einerseits immer dasselbe, andererseits doch abwechslungsreicher, als wir es zuvor gedacht hatten. Jedenfalls wert, es im wahrsten Sinne des Wortes zu “erfahren”.

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Diese Franzosen feiern ihre Uluru Besichtigung jedenfalls gleich mit der richtigen Flüssigkeit, Champagner nämlich.

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z25 von Coober Pedy nach Uluru

Unser heutiger Weg von Coober Pedy nach Uluru. 765 km

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