Mittwoch, 24. Februar 2016

Von St. Helens nach Bicheno

Mittwoch, 24. Februar 2016. Tasmanien. Von St. Helens nach Bicheno, 84 km

Um Halb zehn sind wir unterwegs. Nach Tanken und Wein einkaufen machen wir nach etwa 20 km unseren ersten Stop in Scamander bei der Winifred Curtis Reserve, einer schönen Naturlandschaft zwischen Lagunen, durch die sich verschiedene Tracks schlängeln. Während der guten Stunde, die wir den großen Park erkunden, begegnen wir keinem anderen Menschen. Auch keiner Schlange, obschon alle paar hundert Meter vor ihnen gewarnt wird.

Ganz in der Nähe gibt es eine Obst- und Gemüsefarm namens Eureka, auf die durch Schilder hingewiesen wird, aus denen auch hervorgeht, dass man dort nicht nur Lebensmittel direkt vom Bauernhof kaufen, sondern auch Kaffee trinken und Eis essen kann, selbstgemachtes, versteht sich. Wir kaufen Äpfel, Tomaten, Pfirsiche, Pflaumen, trinken Kaffee bzw. Cappuccino und ich genehmige mir nach nunmehr 3 Wochen Abstinenz mit einer Kugel Himbeereis meine erste Süßigkeit.

Das Eureka-Café ist simpel gestrickt. Der Bauer persönlich bedient an der Theke und serviert. Den Kaffee bereitet er auch selbst zu. Er ist gesprächig und setzt sich später zu uns in den Garten. Wir erfahren, warum Tasmanien so streng ist, was die Einfuhr von Obst angeht. Man hat ziemliche Angst vor der Einschleppung von fruit-flies, also Obstfliegen, die ganze Ernten zunichte machen können. Außerdem sprechen wir längere Zeit mit einem australischen Paar aus Brisbane, die seit August mit einem größeren Wohnmobil unterwegs sind, weil sie ihr Haus verkauft haben und die neue Wohnung noch nicht bezugsfertig ist. Also fahren sie so lange kreuz und quer durch das Land. Dann setzt sich ein junges deutsches Paar zu uns an den Tisch. Kathie und Ramon sehen so gut aus, dass sie sicher auch als Models ihren Lebensunterhalt verdienen könnten. In Wahrheit sind sie Lehrerin und Banker, deren Arbeitgeber ihnen ein Sabbatical genehmigt haben, das sie für eine Reise um die Welt in 8 Monaten nutzen. Von ihren Erlebnissen berichten sie in einem interessanten Blog http://www.travelpod.com/travel-blog/kathiundramon/1/tpod.html

Vor zwei Tagen in „The Gardens“ hatten wir übrigens auch schon sehr interessante Weltreisende kennengelernt. Ein amerikanisches Paar in unserem Alter, unterwegs zu Fuß bzw. per Fahrrad. Anne und Rod nehmen ihre Klappräder als Gepäck auch auf Flugreisen mit. Die sehr stabilen Folding Bikes wiegen 22 Kilo und sind als Einzelfertigung für 2600 Dollar pro Stück gebaut, Reifen mit Kevlar verstärktem Mantel. Auch diese beiden Typen schreiben Blogs, wenn sie unterwegs sind http://www.offhiking.wordpress.com und http://www.roletttravels.wordpress.com

Vom Eureka fahren wir weiter bis nach Bicheno, einem kleinen Urlaubsort an der Ostküste. Um 16 Uhr kommen wir am Bicheno Caravan & Cabin Park an, in dem wir gestern Morgen für zwei Nächte reserviert hatten, weil es laut Recherche im Internet kaum noch freie Kapazitäten in Bicheno zu geben schien. Die Cabin ist relativ klein, outdated und genau so teuer, wie unser Luxusbungalow der letzten beiden Tage. Schlechteste Preis-Leistungs-Relation bisher. Wir machen uns noch mal zu Fuß auf den Weg und gehen einen markierten Weg am Ufer entlang. Als wir nach zwei Stunden wieder in unserer Hütte sind, wird aus dem Nieselregen, der am Nachmittag eingesetzt hatte, plötzlich richtiger Regen. Wir hoffen, dass wir morgen besseres Wetter kriegen.

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Im Winifred Curtis Scamander Reserve wandern wir eine gute Stunde über die schön angelegten Tracks. Alle paar hundert Meter wird vor Schlangen gewarnt. Wir sehen aber keine einzige

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Im Eureka, einer Obst- und Gemüsefarm mit kleinem Café, machen wir eine Cappuccino-Pause

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Etwas später dann in Strandnähe ein lunch-break. In einer Klappbox haben wir ein paar Utensilien und einen kleinen Bestand an Vorräten dabei, so dass wir uns auch mittags im Grünen eine Kleinigkeit zaubern können. Außerdem haben wir im Wagen unsere kleine, mit 12 Volt betriebene 18-Liter-Kühlbox, die wir sonst als Gefriertruhe an Bord benutzen, dabei, so dass wir auch Käse, Joghurt, usw. immer gekühlt transportieren können.

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Fischerboote in der Bucht von Bicheno

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Auch hier gibt es wieder von roten Flechten bewachsene Felsen. Die Bay of Fires hat ihren Namen übrigens nicht von diesen roten Steinen, sondern von den Feuern, die die Aboriginals dort früher entzündet hatten

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Heutige Route von St. Helens nach Bicheno, 84 km

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