Sonntag, 7. Februar 2016

Fastentage

Samstag, 06. Februar 2016, Redciffe Marina, erster Fastentag

Weil wir auch gestern Abend wieder früh im Bett lagen, stehen wir schon um Halb sechs auf. Nach einer einstündigen Walking-Runde, bei der uns auf halber Strecke einsetzender Regen überrascht, kehren wir klatschnass an Bord zurück. Heiß-kalt-Dusche mit abrubbeln (wobei der Temperaturunterschied der Dusche im Marina-Gebäude zwischen Heiß und Kalt wahrscheinlich gerade mal 10 Grad ausmacht, das Wasser also weder richtig heiß noch richtig kalt wird), danach einen Dreiviertel-Liter Glaubersalz. Anschließend sollte man sich an diesem Tag nicht all zu weit von einer Toilette entfernen. Über den Tag verteilt soll man viel Tee trinken und noch mehr Wasser. Mittags etwas Gemüsebrühe, danach heiße Leberwickel und ein Mittagsschlaf. Am Abend noch ein Viertel Liter frisch gepresster Orangensaft. Nicht viele Kalorien heute. Sportliche Höchstleistungen könnten wir wohl kaum mehr erbringen. Für einen kleinen Spaziergang um die Spitze der Halbinsel vor unserer Marina langt die Energie aber noch.

Sonntag, 07. Februar 2016, Redcliffe Marina, zweiter Fastentag

Wieder sind wir um 0530 auf den Beinen, da wir am Vorabend schon um 20 Uhr in der Falle lagen. Ich packe die Yoga-Matte aus und beginne mit den Übungen auf dem Steg in der Nähe unseres Bootes. Aber irgendwie bin ich gehandicapt. Der Rücken schmerzt schon bei den „Fünf Tibetern“ und bei den folgenden Uttanasanas und Adho Mukha Svannasanas gebe ich auf. Irgendwie bin ich schon nach diesen 10 Minuten ziemlich erschöpft. Wir trinken erst mal einen Tee als Frühstück und begeben uns dann auf eine Walking Runde am Wasser entlang. Ich bin schlapp und müde und komme mir vor wie bei einer leichten Grippe. Für die Strecke, die wir sonst in einer Stunde laufen, brauchen wir heute jedenfalls fast anderthalb Stunden. Anschließend bin ich fix und fertig. Christine geht es deutlich besser, wenngleich auch sie die Umstellungen spürt, die der Körper gerade durchmacht.

Bei mir hält die Mattigkeit den ganzen Tag an. Auch die mittägliche, klare Gemüsesuppe kann daran nicht viel ändern. Zwei Stunden Mittagsschlaf mit Leberwickel. Anschließend hängen wir wieder auf dem Boot herum und lesen. Am späteren Nachmittag wollen wir uns dann doch noch mal aufraffen und fragen Marie-Luce und Didier, ob sie Lust auf einen weiteren Spaziergang haben. Zu Viert laufen wir dann in die südöstliche Richtung am Strand von Scarborough entlang. Ich fühle mich alles andere als topfit, aber es geht schon deutlich besser, als am Vormittag. Wahrscheinlich beginnt der Körper jetzt langsam zu begreifen, dass er sich seine Energie aus den eigenen Vorräten, sprich Fettpolstern, holen muss. Hätte ich ja nichts dagegen. Für mich besteht die Motivation zu dieser Fastenkur schließlich auch darin, ein paar Pfunde loszuwerden. Schließlich habe ich in den zwei Monaten zu Hause zwei Kilo zugenommen und mit 73,5 kg ein all-time-high Gewicht erreicht.

Als kulinarisches Highlight des Tages gibt es neben der Suppe am Mittag am Abend wieder ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Sonst nur Wasser und Tee. Hunger verspürt man übrigens gar nicht, höchstens Appetit. Aber die Mahlzeiten als Event im Tagesablauf fehlen irgendwie schon.

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Spaziergang mit Marie-Luce und Didier am Strand vor Scarborough. Heute wechseln sich sonnige und bewölkte Stunden ab und es ist sehr windig.

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