Donnerstag, 4. Februar 2016

Diesel- und Wasserleckagen

Mittwoch, 03. Februar 2016. Redcliffe Marina, Scarborough. Zwei technische Ärgernisse (Leckagen an Dieseltank und Mischbatterie) und Wiedersehen mit den Hana Itis

Um sechs Uhr haben wir ausgeschlafen, Christine nach etwa 19 Stunden (mit kleinen Unterbrechungen) und mir haben die 9 Stunden auch gereicht. Weil wir so müde waren, haben uns die 30 Grad im Boot nicht einmal viel ausgemacht.

Nach dem Frühstück räumen wir unsere Reisetaschen aus und verstauen auch die während unserer Abwesenheit in Vakuumsäcken verpackten Klamotten wieder in den Kleiderschränken. Als ich dann routinemäßig mal unter das Bodenbrett schaue, das den Dieseltank abdeckt, entdecke ich eine Leckage an der Stelle, wo der Treibstoffschlauch, der den Einfüllstutzen an Deck mit dem Tank verbindet, angeflanscht ist. Der Diesel rinnt munter am Tank runter in die Bilge. Es steht dort eine kleine Pfütze. Ich weiß, dass ich beim Auffüllen des Tanks vor unserer Abreise den Sprit bis Deckhöhe, also bis zum Überlaufen, aufgefüllt habe. Bei dem dicken Durchmesser und der Länge von fast 4 Metern stehen im Schlauch etwa 10 Liter Diesel. So viel ist noch längst nicht ausgelaufen. Also kann das Problem nur brandneu sein, erklärlich eigentlich nur dadurch, dass die extreme Hitze von gestern die Gummidichtung dazu veranlasst hat, ihrer Aufgabe untreu zu werden. Da muss sofort was getan werden, denn sonst fließen die kompletten 10 Liter in die Bilge und diese Menge verteilt sich dann im ganzen Schiff und nicht nur auf den begrenzten Bereich, der es jetzt noch ist. Also: Alles stehen und liegen lassen und ran an den Job.

Als erstes mal den Diesel aufnehmen, der schon rausgelaufen ist. Mit einem Lappen aufsaugen und diesen dann in einem Eimer auswringen. Sind vielleicht 0,7 Liter, oder so. Riecht super, übrigens, besonders an den Händen. Dann müssen die 10 Liter von Deck aus abgesaugt werden. Das geht mit der Vorrichtung (Pumpe mit Behälter), die ich sonst immer zum Absaugen des Motoröls verwende. Mist, irgendwie ist der dünne Metall-Schlauch verstopft. Es fließt jedenfalls nichts durch. Also gilt es, einen neuen Schlauch zu finden und an den Kugelcontainer zu montieren. Glücklicherweise weiß ich, wo ich suchen muss. Nach 10 Minuten Bastelei kann es losgehen. Meine Rechnung hinsichtlich der 10 Liter passt ziemlich exakt, jedenfalls wird der Kanister randvoll (also waren es wahrscheinlich 11 Liter, die ich abgesaugt habe, denn es geht ja immer etwas mehr rein, als die Nennmenge). Anschließend wieder alles trocken wischen, Geräte mit heißem Wasser und viel Pril ausspülen. Nach einer guten Stunde ist alles wieder OK.

Kurz danach entdecken wir eine weitere Pfütze. Diesmal nicht Diesel, sondern Wasser. Auch nicht in der Bilge, sondern an der Spüle. Die Mischbatterie, die ich erst vor etwa einem Jahr in Nadi (Fiji) gekauft und installiert hatte, leckt. Und zwar am drehbaren Auslauf. Man kann das Wasser regelrecht fließen sehen. Es verteilt sich über die Arbeitsplatte und wenn man es nicht aufhält, fließt es zwischen irgendwelchen Ritzen des kleinen Süllrandes außen am furnierten Holz herunter. Das kann auch nicht so bleiben. Aber eine Reserve-Mischbatterie ist nicht an Bord. Also behelfen wir uns mit Lappen und stellen die Wasserpumpe ab (die den Druck im Bordsystem erzeugt), wenn wir von Bord gehen.

Dank der netten Erstversorgung von Marie-Luce und Didier hatten wir heute Morgen sogar etwas Feines zum Frühstücken an Bord, aber wir müssen nun doch einkaufen gehen. Da die Fahrräder noch verstaut sind, nehmen wir den Bus. Schon an der Haltestelle sind wir schweißgebadet, denn auch heute ist es wieder ziemlich heiß und schwül. Es wird kein Großeinkauf, denn wir haben uns zu einer Fastenkur entschlossen. So kaufen wir nur Kräutertees, Gemüsebrühe, Obst für morgen und jede Menge Mineralwasser ein. Die Zeit, zum Baumarkt zu fahren, um eine neue Mischbatterie zu kaufen, haben wir heute nicht. Das muss bis morgen warten.

Am Abend gehen wir mit Marie-Luce und Didier zu Sundowner und Dinner in den Morton Bay Boat Club, das Restaurant des hiesigen Segelvereins direkt zwischen den drei Marinas hier im Hafenbecken. Wir freuen uns, die Beiden guter Dinge wiederzusehen und verbringen ein paar schöne und unterhaltsame Stunden mit Berichten über das jeweils Erlebte.

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“Old” Mr. Bull. Ein interessantes Nummernschild, gesehen vor dem Morton Bay Boat Club

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