Dienstag, 2. Februar 2016

Back to Brisbane

Sonntag, 31. Januar bis Dienstag, 02. Februar 2016. Rückreise nach Brisbane

Kein schöner Tag zum Reisen, heute. Es regnet viel. So gesehen aber auch - zumindest, was das Wetter angeht – Verhältnisse, die jetzt nicht unbedingt dazu motivieren, noch länger zu Hause bleiben zu wollen. Jedenfalls, was mich angeht. Christine überkommt wie immer beim Abschied von der Heimat etwas Wehmut und sie möchte am liebsten da bleiben. Dass sie beim letzten Mal genau so empfunden hatte, ist ihr selbst schon wieder entfallen. Nur ich kann mich gut daran erinnern, dass diese Gefühle sozusagen „systemimmanent“ sind.

Von Irmgard werden wir zum Flughafen nach Zürich gefahren. Unser Vogel soll um 2145 fliegen. Eingecheckt haben wir schon online und so müssen wir nun 3 Stunden vor take-off nur noch die Koffer abgeben. Blöderweise konnte ich beim Check-in nichts an den Sitzzuordnungen für den 14-Stunden-Flug von Dubai nach Sydney ändern. Trotz gemeinsamer Buchung sitzen wir in unterschiedlichen Reihen, und zwar in 33 und 87, einmal im Mittelblock (innen natürlich), einmal am Fenster. Auch die Check-in-Lady in Zürich-Kloten kann daran nichts ändern.

Mit etwas Verspätung geht es los, aber wir landen pünktlich in Dubai nach 6 Stunden. Weil es dort bereits 3 Stunden später ist, gibt es auch schon Tageslicht. Geschlafen haben wir auf dem Flug nicht viel, dafür einige neue Filme angeschaut. Die Ausstattung des Emirates A 380 Airbus ist jedenfalls hinsichtlich des Entertainment-Systems um Einiges besser als beim gleichen Flugzeugtyp von Quantas. Größerer Bildschirm, bessere Menüführung, bessere Info über den aktuellen Flug, USB- und 230 V-Steckdosen an jedem bzw. jedem zweiten Sitz. Auch die Verpflegung ist deutlich gschmackiger, umfangreicher, appetitlicher. Und es gibt Metallbesteck. In Dubai können wir während des 3-stündigen Aufenthalts unsere Sitzplätze für den langen Flug nach Sydney zumindest noch so reorganisieren, dass wir nebeneinander sitzen. Einen Gangplatz bekommen wir aber nicht, sondern hocken in der letzten Reihe (Reihe 88) in der Mitte eines Viererblocks. In der Economyklasse sind in einer Reihe 10 Personen untergebracht. In diesem fast zur Gänze ausgelasteten Vogel werden also wohl an die 800 Leute transportiert. Die Sitze sind jedenfalls gut und trotz der Enge gehen dank einiger Filmchen und zwei Stunden Schlaf auch diese 14 Stunden irgendwie rum.

In Sydney wird es gerade hell und wir haben die zweite Flug-Nacht hinter uns. Wir müssen lange auf unser Gepäck warten. Bis 800 Koffer auf dem Laufband liegen dauert es halt eine Weile. Ganz am Schluss, es ist bereits eine Stunde nach der Landung, kommt dann endlich Christines lila Reisetasche, aber mein 27-Kilo-Bag will sich nicht zeigen. Schließlich kommt eine Lady vorbei und fragt nach meinem Namen. Ja, mein Gepäckstück sei dort drüben an einem anderen Band. Dort, wo die schweren und unhandlichen Sachen landen. Der Zoll lässt uns dann ohne Sperenzchen passieren und wir müssen unser Gepäck wieder neu einchecken für den Inlandsflug nach Brisbane. Wieder Quantas. Eine große A 330 mit viel freien Plätzen. Also suchen wir uns einen Fensterplatz an Backbord und haben so bei Start und Landung bei schönstem Sonnenschein einen wunderbaren Blick auf Sydney und Brisbane. Christine kriegt davon nicht viel mit, weil sie mittlerweile hundskaputt und todmüde ist, was man ihrem blassen Gesicht auch deutlich ansieht. Ich ziehe mir noch einen Film rein, denn interessanterweise gibt es ein Entertainment-Programm auch auf diesem einstündigen Inlandsflug. Pfiffige Lösung übrigens: Die Sitzplätze sind mit iPad-Minis ausgestattet, dazu gibt es Kopfhörer. Die Videoübertragung erfolgt drahtlos auf die Geräte. Die Bild- und Tonqualität ist sogar besser, als auf den eingebauten Geräten im A 380.

Pünktliche Landung in Brisbane. Auf das Gepäck brauchen wir diesmal nicht lange zu warten und bald sitzen wir im Taxi. Um 1045 sind wir auf dem Boot, dessen Deck erstaunlich sauber aussieht. Wird wohl an den gewaltigen Gewittern und Regengüssen der letzten Tage liegen. Mittlerweile ist es bewölkt, aber es hat schwüle 34 Grad. Der heißeste Tag in dieser Woche, wie der Wetterbericht sagt. Als wir das Boot aufschließen, werden wir freudig überrascht. Marie-Luce und Didier haben uns ein Willkommenspaket auf den Tisch gestellt, bestehend aus einem Obstkorb, kalten Getränken in einer Kühlbox und etwas Brot. Das ist ja wirklich toll, denn Lebensmittel haben wir schließlich noch nicht an Bord. Herzlichen Dank, Euch Beiden.

Christine ist so müde, dass sie sich umgehend aufs Bett haut und in Nullkommanichts eingeschlafen ist. Auch ich könnte ein Mützchen Schlaf vertragen, aber es warten noch ein paar Aufgaben, die ich nicht aufschieben will. Als erstes Sprayhood und Bimini aufziehen, damit wir trockenen Fußes rein- und rauskommen, wenn es regnet. Dann Strom- und Wasser anschließen und ein weiteres Dutzend kleinerer Jobs. Ruckzuck sind 4 Stunden vergangen. Dann lege ich mich auch für 2 Stunden hin, und zwar ins Cockpit, nur in Badehose. Trotzdem ist mir heiß, denn es weht kaum ein Lüftchen. Um 17 Uhr raffe ich mich wieder auf, um noch ein paar Dinge bei Tageslicht zu erledigen, wie z.B. die Kojen beziehen. Christine rollt sich dabei von einem Bett ins andere und schläft dann gleich weiter. Dann die Frage: Soll ich mich jetzt noch an den PC setzen und schreiben? Oder lieber ab in die Falle? Erledigt ist erledigt, denke ich und mache mich an die Arbeit. Jetzt ist es 20 Uhr, dunkel, ein paar Regentropfen klopfen aufs Kajütdach. Blöd, muss ich die Dachluken schließen. Noch 32 Grad im Schiff.

Wir sind gut angekommen, das Boot schwimmt auch noch. Morgen ist es zwei Grad kälter und dann werden wir sehen, dass wir den Rest erledigen, wie Koffer auspacken und die anderen Kleinigkeiten, die dazu gehören, die Gipsy wieder in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen.

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Nach dem Start in Sydney haben wir einen schönen Blick auf die Stadt

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Als wir in Brisbane ankommen, ist schon eine leichte Bewölkung aufgezogen

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An Bord werden wir durch ein Begrüßungspaket von Marie-Luce und Didier freudig überrascht.

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