Mittwoch, 7. Oktober 2015

Visum-Anträge raus

Dienstag, 06. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Wäsche, Einkaufen, ...

Gleich nach dem Frühstück zur Wäscherei, die in Fußgängerentfernung liegt. Die Wäschesäcke stapeln sich dort, so dass wir unsere Klamotten erst morgen Abend wiederbekommen. Die lange Wartezeit ist etwas ungewohnt für uns, aber kein Problem.

Bertel hat ein Auto gemietet und bietet uns Chauffeurdienste an, die wir natürlich gern in Anspruch nehmen. Als erstes fahren wir zu einer Tankstelle, wo ich versuche, unsere alte Campinggasflasche gegen eine neue zu tauschen. Aber unser Ding ist so verrostet, dass sie nicht mehr angenommen wird. Hatten wir eh schon vermutet. Also lasse ich die Flasche zum Entsorgen gleich dort. Nächstes Ziel sind die Ship-Chandleries auf der anderen Seite des Hafens. Ich bin hin und weg, wie groß dort Auswahl und Sortiment sind. Es gibt einen Haulout mit Travellift und um diesen Komplex herum gibt es jede Menge Handels- und Handwerksbetriebe, die mit dem Yachtsport ihr Geld verdienen. Erinnert mich stark an Neuseeland. Ist aber auch kein Wunder, wenn man sieht, wie viele Boote hier in verschiedenen Marinas in Noumea konzentriert sind.

Nachdem wir am Cruiseship-Terminal in einem netten Café ein paar Leckereien zu uns genommen haben, geht es noch in den Supermarkt. Schön, dass wir die Sachen nun nur ins Auto zu packen brauchen und nicht den langen Weg schleppen müssen. Wir sind wieder mal begeistert vom großen Angebot und schlagen herzhaft zu, vor allem an der Käsetheke. Später erledigen wir noch einen Haufen Kleinkram an Bord, machen noch einen Spaziergang und genießen dann einen gemütlichen Abend im Salon.

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Eine weitere Vorbereitung für Australien. Nicht nur die Schuhe müssen klinisch sauber sein, sondern auch die Fahrradreifen, wenn man nicht riskieren will, dass die Behörden in Down Under das selbst gegen hohe Gebühren erledigen. Also putzen wir die pneus mit einem feuchten Lappen sauber.

 

Mittwoch, 07. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Vorbereitungen für Inselrundfahrt und Absendung der Visum-Anträge für Australien

Da wir noch ein paar Tage um die Insel Grande Terre touren wollen, müssen wir als erstes im Marinabüro anfragen, ob wir noch einige Tage länger bleiben dürfen. Man ist gnädig gestimmt und genehmigt uns den Liegeplatz bis Montag. Als nächstes latschen wir ins Stadtzentrum zum Tourismus-Office, wo wir uns beraten lassen und ein Hotel im Norden der Insel reservieren. Dann brauchen wir ein Auto. Die erste Agentur ist uns zu teuer. In der zweiten, bei Visa, fixieren wir einen kleinen Renault für vier Tage.

Bevor wir uns auf den Weg gemacht hatten, bekommen wir zwei unangenehme Nachrichten von anderen Seglern. Anna von der Impi berichtet, dass sie große Probleme mit ihrem Diesel-Sprit haben. Ständig verkleben die Dieselfilter, sie haben schon alle Reserven verbraucht und müssen hier für viel Geld (80 Euro pro Filter) neue kaufen. Nach langen Überlegungen und Recherchen scheint die Ursache darin zu liegen, dass sich der Diesel, den sie in Port Vila (Vanuatu) getankt hatten, nicht mit dem Diesel, den sie hier in Noumea nachgefüllt haben, verträgt und Klumpen bildet. Offenbar sind die Additive schuld, die zugesetzt sind. Das war jedenfalls die Auskunft an der Tankstelle hier in der Marina. Scheint schon öfter vorgekommen zu sein. Wir hatten auch vorgehabt, hier zu tanken, aber das werden wir uns nun gut überlegen. Vielleicht kaufen wir mal einen Liter und mischen ihn mit dem Zeugs aus unserem Tank und warten ein paar Tage, was passiert.

Der Skipper der Bella Vita (hatten wir in Ambrym kennengelernt) kommt zu uns ans Boot und erzählt von einem anderen Problem. Nach der online-Bewerbung für das Australien-Visum wurden sie aufgefordert, ein Gesundheitszeugnis beizubringen, was sich hier offenbar als ausgesprochen schwierig gestaltet. Von so einer Anforderung hatten wir noch nie gehört, und die australischen Behörden verlangen das vielleicht nach dem Zufallsprinzip. Pech, wenn man da als „großes Los“ gezogen wird. Die Bella Vitas murksen damit jedenfalls schon seit vier Wochen herum und haben die Genehmigung für die Australien-Einreise immer noch nicht. Wir waren bisher davon ausgegangen, dass dieser Prozess maximal eine Woche dauert und da wir erst Ende Oktober fahren wollen, noch nicht sehr in Eile. Nach dieser Auskunft ist jedenfalls klar, dass wir das umgehend, sprich heute noch, erledigen müssen. Also: Computer anschmeißen und ran an den Speck. Das Online-Formular hat 18 Seiten und das Ausfüllen dauert mindestens so lange, wie seinerzeit das Amerika-10-Jahres-Visum. Einmal für Christine, einmal für mich. Das Internet ist nicht besonders schnell und bereitet zusätzliche Mühen. Hoffen wir mal, dass man uns nicht auch irgendwelche Knüppel vor die Füße schmeißt.

Mit dem Visumzeugs werde ich gerade rechtzeitig fertig, dass wir unser Auto pünktlich um 1530 bei der Agency abholen können. Auch unsere Wäsche ist gemacht. Wir drehen noch eine Runde mit dem Wagen in den südlichen Teil von Noumea, an dem sich Marina an Marina reiht und hunderte, wenn nicht tausende, Boote liegen. Rings ums Wasser gibt es architektonisch interessante Wohnblocks mit kleineren und größeren Appartements. Im Aushang eines Maklerbüros können wir sehen, dass das Wohnen hier nicht ganz günstig ist. 100 qm für 500.000 Euro. Gut, der 1. Bezirk in Wien hat noch ganz andere Preise, aber wir sind hier ja auch nicht in Wien.

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