Dienstag, 20. Oktober 2015

Schiet Weddäää …

Sonntag, 18. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Regentag an Bord

Nicht viel passiert heute. Es windet und regnet, wir bleiben den ganzen Tag an Bord, nachdem wir erst um 9 Uhr aufgestanden sind. Gestern hatten wir einen schönen Klönschnackabend bei uns an Bord mit Regina und Michael. Die Zeit verging wie im Flug und ruckzuck war es fast Mitternacht. Nachdem die Sundowner-Sessions ja meist früh enden, weil sie vorm Abendessen stattfinden, war es diesmal umgekehrt. Außerdem ist es auch ganz gemütlich, im Salon zu sitzen. In der Marina liegt das Schiff ruhig, die Sitze unter Deck sind bequemer, man ist im Trockenen. Tja, zur Zeit erinnert hier einiges an einen Sommer an der Nordsee. Wir haben jedenfalls reichlich Lesestoff, unendlich viel Musik und eine Menge Filme, die wir noch nicht gesehen haben. Heute ist ein Musik-Tag. Bin sehr positiv überrascht, welche Schätze ich da noch auf der Festplatte finde, die Frank uns mal vor der Abreise in 2010 zusammengestellt hatte.

 

Montag, 19. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Noch ein Regentag

Der Tag hat zwar ein paar helle Stunden, aber es regnet auch heute wieder häufig. Ich gehe am Vormittag ins Marinabüro um dort zu deponieren, dass wir voraussichtlich am Samstag abhauen und bis dahin noch gern hier in der Marina bleiben wollen. Es gibt die gleiche Auskunft, wie auch schon bisher. Wir können erstmal bleiben, müssen aber damit rechnen, dass man uns mit einem Tag Vorlauf rausschmeißen wird. Die Plätze, die durch auslaufende Boote frei werden, sind tatsächlich innerhalb kurzer Zeit mit Neuankömmlingen wieder belegt. Auf dem Rückweg bleibe ich bei der Anico hängen und lande in deren Kuchenbude, wo sich ein interessantes Gespräch entwickelt, dass so lange dauert, dass Christine schließlich nervös wird und kurz davor ist, eine Vermisstenmeldung für mich aufzugeben. Wir sehen sie dann aber über den Steg laufen und machen uns bemerkbar.

Am Nachmittag schaut Bertel bei uns vorbei. Wir sitzen im Salon, trinken erst Kaffee, später Bier. So vergeht auch der Nachmittag im Flug, trotz des Wetters. Auch hier auf der anderen Seite der Welt drehen sich unsere Gespräche häufig um das Flüchtlingsthema zu Hause in Europa. Aufgrund der passablen Internetversorgung sind wir zumindest mit schriftlichen Infos gut und aktuell versorgt.

 

Dienstag, 20. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Lunch im „Au Petit Café“

Noch kein schönes Wetter, aber halbwegs trocken ist es. Zu Mittag haben wir einen Tisch im Au Petit Café reserviert für die Anicos und uns. Ohne Vorbestellung hat man keine Chance auf einen freien Platz. Der Laden hat nur 4 Tage in der Woche geöffnet und dann auch nur jeweils anderthalb Stunden am Mittag und am Abend, d.h. jeder Tisch wird nur einmal belegt. Als wir um Punkt 12 ankommen, ist es schon knallevoll. Das Essen ist hervorragend, die Athmosphäre nett, aber bei uns würde man ein gehobeneres Ambiente erwarten bei den Preisen und der Qualität der Küche. Hier sitzt bunt gemischtes Volk aller Klassen. In unseren Breiten würde man in so einem Lokal eher Schlipsträger und Kostüm-Mädels antreffen. Wir sind halt in Frankreich und dort wie hier sind die Menschen offenbar bereit, einen großen Teil ihres Einkommens in der Gastronomie, jedenfalls für gutes Essen, auszugeben. Wir spachteln jedenfalls gut und mehr als ausreichend, so dass unser Abendessen heute ausfällt.

Wo wir schon auf halbem Wege sind, tapern wir noch ein paar hundert Meter weiter bis zum Carrefour, wo wir insbesondere Gemüse und Obst einkaufen. Der Carrefour ist etwas weiter entfernt von der Marina, als der Casino, ist aber eine Spur sauberer und aufgeräumter. Außerdem gibt es dort die Milka 300 g Toffee Ganznuss für etwa 11 Euro. Egal, für unsere Überfahrt brauchen wir ein paar Belohnungen während der Nachtwachen. Gegen 15 Uhr sind wir wieder an Bord. Christine putzt das Cockpit und ich sitze wieder mal vorm Computer, jedenfalls so lange, bis uns Bertel einen Besuch abstattet und wir die Arbeit für ein Bier (unter Deck, im Salon!!) und einen ausgedehnten Schnack unterbrechen.

PA200303

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