Dienstag, 6. Oktober 2015

Port Moselle Marina

Montag, 05. Oktober 2015, von der Prony Bay nach Noumea, Port Moselle Marina, 34 sm

Um sieben Uhr haben wir den Anker an Deck. In der Carenage ist noch Flaute, aber als wir aus dem geschützten Fjordende draußen sind, bläst uns der Wind aus Südost entgegen. Wir müssen eine gute Stunde motoren, bevor wir vor den Wind gehen können, die Genua setzen und schließlich ausgebaumt mit 15 bis 18 kn Wind gemütlich dahinsegeln. Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel, aber obwohl wir den Wind von hinten haben, also relativ wenig davon über das Deck bläst, ist es im Cockpit so kühl, dass wir lange Hosen, Strümpfe und Pullis tragen. Die Luft will und will nicht wärmer werden, obschon die Sonne mittlerweile schon recht hoch steht, was man z.B. auch an der Leistung der Solarpaneele feststellen kann, die erfreulicherweise nun wieder mehr Strom liefern.

Als wir kurz vor dem Hafen sind, fragen wir in der Marina Port Moselle an, ob wir einen Platz bekommen können. Ja, wir können an einen Fingersteg, aber nur für drei Tage, dann müssen wir den Liegeplatz voraussichtlich wieder frei machen. Der Wind steht ablandig quer auf dem Anleger und der Raum zwischen dem Steg und der vor uns eingelaufenen Moody 38, der da für uns noch zur Verfügung steht, sieht verflixt eng aus. Erstmals seit langem bin ich wieder froh, auf ein Bugstrahlruder zurückgreifen zu können, denn wenn wir in dieses enge Loch nicht mit viel Speed reindonnern wollen, brauchen wir den seitlichen Druck nach Luv, um nicht anzuecken. Glücklicherweise sind Helfer auf dem Steg und die Moody Besatzung steht auch mit Fendern parat. Es geht alles glatt und etwas später liegen wir gut vertäut im Hafen. Alles etwas aufwändiger, als zu ankern, aber dafür ist das an-Land-gehen deutlich bequemer. Und so viel ich sonst immer über Warmduschersegler (wie Conny, die wir ansonsten sehr vermissen) gelästert habe, ist es bei diesen Temperaturen hier doch fein, am Abend mal unter eine heiße Dusche gehen zu können.

Am Nachmittag, als Christine gerade den Geburtstagskuchen auf den Tisch stellt, kommen Marie-Luce und Didier vorbei, um zu gratulieren. Die beiden sind schon seit einiger Zeit hier in der Marina und bleiben gern zum Kaffee, bei dem die Erlebnisse der letzten Wochen ausgetauscht werden.

Den Aperitif am Abend nehmen wir zusammen mit Yoli und Ian (Misty Blue) ein, die auch wieder im Lande sind und uns gegenüber am Steg liegen. Anschließend wollen wir zum Dinner zu einem Lokal aufbrechen, müssen aber erfahren, dass hier in Noumea fast alle Gaststätten am Montagabend geschlossen haben. So sind wir froh, uns zwei anderen Crews anschließen zu können, die heute in der Marina nach einem Restaurant gefragt hatten und auch dessen Adresse kennen. Deren Reservierung wäre allerdings nicht nötig gewesen, denn obwohl das Ambiente und das Essen im „La Chaumière“ toll sind, ist das Lokal nicht besonders voll. So sitzen wir nun also nicht zu zweit am Tisch, sondern zu sechst mit Amerikanern und Engländern und erweitern unseren Horizont mal wieder um ein paar andere Perspektiven. Anders, als auf der Ile des Pins, sind die Preise im normalen Bereich und wir kommen gut gesättigt an Bord zurück.

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Wunderschöne Morgenstimmung in der Carenage, ganz im Norden der Prony Bay. Der Wind, der draußen mit 15 Knoten bläst, hat seinen Weg noch nicht hierher gefunden. Das hält allerdings nicht lange vor. Als wir ankerauf gehen, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

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Am Ausgang der Prony Bay kurz vor der Einfahrt in den Canal Woodin

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Als etwas später der Wind auffrischt und die Sonne nicht mehr seitlich unters Bimini scheint, ist es vorbei mit T-Shirt und kurzen Hosen. Socken, lange Hose und Pulli ist die neue Ausrüstung.

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