Sonntag, 25. Oktober 2015

Auslaufvorbereitungen

Sonntag, 25. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Wir bereiten uns aufs Auslaufen vor

Am Steg wird diskutiert. Soll man morgen starten oder doch besser erst Dienstag? Oder überhaupt noch etwas länger warten bis das Flautengebiet durchgezogen ist? Diejenigen Segler, die weiter südlich nach Australien segeln wollen, haben es noch schwerer, als wir. Erstens ist die Strecke länger und zweitens der Winkel zum Wind schlechter. Drittens kommen sie mit der größeren Südbreite stärker in die Kernzone der durchwandernden Tiefs, also stärkere Winddrehungen und überhaupt mehr oder viel Wind.

Derzeit sieht es so aus, dass wir mit leichtem Südost lossegeln könnten, wenn wir morgen Mittag hier wegkämen, nachdem wir an drei Stationen (Immigration, Customs, Harbourmaster), die kilometerweit auseinanderliegen und das keineswegs in Marinanähe, ausklariert haben. Am dritten Seetag laufen wir dann in eine Flaute, die etwa 2 Tage anhält. Da müsste der Diesel 40 bis 50 Stunden laufen. Anschließend wieder segelbarer Wind aus östlichen, später nördlichen Richtungen. Bei dem leichten Wind werden wir wohl eher 7 als 6 Tage benötigen. Aber das kann sich leicht alles ändern in den nächsten Tagen. Wir sind leider nicht mehr in den stabilen Passatregionen und außerdem haben wir ein kräftiges El-Nino-Jahr.

Der Tag ist busy mit Decksreinigung, Vorkochen und den diversen Seeklarvorbereitungen, wie Dinghy an Deck verstauen, Hydrovane (Windselbststeueranlage) klarmachen, einmal unters Schiff tauchen, um die Schraube von Bewuchs zu reinigen und das Log-Laufrad leichtgängig zu machen und einem Haufen anderen Kleinkram. Nicht so schön, das Tauchen hier in der Marina. Wenig Sicht und seitlich neben dem Boot wenig Platz wegen des Fingerstegs. Gegen Mittag ist aber das meiste erledigt.

Am Abend setzen wir uns ins Restaurant hier in der Marina und trinken ein Bierchen mit Yoli und Ian (Misty Blue). Regina kommt auch noch für eine halbe Stunde hinzu. Ian, als Australier, erzählt viel über Brisbane und die Segelei vor der australischen Küste. Wie immer bei solchen Gelegenheiten kommen die aufregenden Dinge zur Sprache, also in diesem Fall die Krokodile, Schlangen und Spinnen, was das Segeln angeht, aber auch die Gewitterstürme und Hurricanes, die für Überraschungen sorgen können. Hoffen wir mal, dass wir davon verschont bleiben.

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