Dienstag, 22. September 2015, Ilot Brosse, Neukaledonien. Harpunenjagd und Poisson Cru vom Parrotfish
Das Wetter ist gut und die Sicht unter Wasser scheint etwas besser zu sein, als an den vergangenen Tagen. Also machen Christian und ich uns im großen Dinghy der Donella auf den Weg zum Außenriff um heute mal unser Glück mit der Harpune zu versuchen. Die Sicht liegt bei etwa 12 bis 15 Metern. Nicht super, aber schon brauchbar. Ziel ist es, mindestens einen Papageienfisch zu schießen, um daraus Poisson Cru zu machen. Wir sind 75 Minuten im Wasser und mir wird schon ganz schön kalt. Am Ende haben wir dann doch noch Glück und Christian schafft es, einen relativ großen Parrotfish in 6 m Tiefe zu harpunieren. Wichtig nach dem Treffer ist es, den Fisch, der ja auf dem Speer zappelt wie verrückt, schnell aus dem Wasser zu bekommen, denn der Todeskampf lockt Haie an, auch auf größere Entfernungen. Außer ein paar bunten, aber relativ kleinen Fischen sehen wir zwei Wasserschildkröten. Christian sieht auch einen Manta, der zwei Meter über mir seine Bahn zieht. Weil ich aber in 7 Meter Tiefe damit beschäftigt bin, Kleinzeugs zu fotografieren, kriege ich davon nichts mit. Ich hätte mich nur umzudrehen brauchen und wäre in der Lage gewesen, tolle Bilder von einem Manta ganz aus der Nähe zu machen. Der Manta kommt nicht zurück. Schade.
Wir liegen immer noch allein mit der Donella an diesem schönen Platz und als wir vom Jagen zurückkommen, hat Christine Brot und Kuchen gebacken. Als Christine später hinterm Schiff schnorcheln gehen will, ist mir zu kalt. Aber die Ausbeute ist hier nicht so groß und so beschäftigt sie sich damit, das Unterwasserschiff in Reichweite von der Oberfläche abzubürsten, denn es sitzt schon wieder ordentlich Bewuchs drunter. Ärgerlich, wo das Antifouling doch gerade mal 4 Monate drauf ist. In den nächsten Tagen werde ich mir den großen Rest vornehmen müssen.
Am Nachmittag, als drei kleine Ausflugsbötchen mit ein paar Hotelgästen die Insel wieder verlassen haben, fahren wir zum Strand, den wir nun für uns ganz allein haben. Christian hat den Papageienfisch zu einem hervorragenden Poisson Cru verarbeitet (rohes Fischfilet, dazu kleingeschnittenes Gemüse und Zwiebeln in Cream of Coconut). Mit dem frischen Brot und anschließender Mousse au Chocolat, die Christine beisteuert, haben wir wieder ein hervorragendes Picknick am Strand, das wir kurz vor Sonnenuntergang beenden.
An der Wasseroberfläche hält Christian Ausschau nach einem lohnenden Ziel. Wir müssen lange warten, bis wir eines entdecken
Wir sehen nicht besonders viele Fische, und die, die wir sehen, sind zu klein zum harpunieren
Doch dann entdeckt Christian in 6 oder 7 Meter Tiefe einen größeren Papageienfisch, der eine gute Mahlzeit abgeben könnte
Getroffen! Und dann schnell aus dem Wasser damit, um keine Haie anzulocken.
Wir kommen zurück zu den Booten. Mir ist mittlerweile ganz schön kalt. Die Wassertemperatur liegt bei 21 Grad
Christine muss allein schnorcheln gehen, weil ich für heute genug habe
Nachmittags am Strand sehen wir wieder einige Schlangen, allerdings deutlich weniger, als gestern
Dieselbe Schlange, etwas größer …
… und noch etwas größer
Etwas Schlangenhaut finden wir auch. Sehr dünn und sehr spröde. Kann man zwischen den Fingern zerbröseln
Wir picknicken wieder am selben Platz wie gestern
Das Poisson Cru schmeckt hervorragend. Die Menge ist gut bemessen für 4 Personen, aber es bleibt auch kein Fitzelchen über
Am Ende des Tages werden wir noch mit einem fast wolkenlosen Sonnenuntergang belohnt
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