Mittwoch, 30. September 2015

Noch mal Pic N’Ga

Mittwoch, 30. September 2015, Kuto Bay, Ile des Pins. Noch mal auf den Pic N’Ga, diesmal mit den Anicos

Auch heute soll das Wetter wieder schön und sonnig werden. Deshalb haben wir uns mit Regina und Michael verabredet, um noch einmal auf den Hausberg von Kuto und gleichzeitig höchste Erhebung der Insel, den Pic N’Ga zu wandern. Um 10 Uhr laufen wir los, brauchen heute anderthalb Stunden bis zum Gipfel, wo wir ausgiebig jausen, und gehen dann wieder zurück. Nach einem kleinen Abstecher zum nähergelegenen der zwei kleinen Lebensmittelläden sind wir um 15 Uhr wieder an Bord. Wir fahren dann noch mit dem Dinghy zum nördlichen Strand (auf dem Weg sehen wir ein Dugong), an dem kein Mensch unterwegs ist, sehen dort aber davon ab, an Land zu gehen, weil dort der Wind draufsteht und eine zu hohe Brandungswelle das beachen zu ungemütlich machen würde. Schließlich wollen wir unser Beiboot nicht umkippen, wie Bertel das heute passiert ist.

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Noch einmal auf den Hausberg, Pic N’Ga, heute mit Regina und Michael

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Diese Motive finden sich auch schon im Posting vom 14. September, aber erstens ist das Foto-Wetter heute besser und zweitens habe ich ausnahmsweise die Spiegelreflex mitgeschleppt, so dass mir diese Bilder deutlich besser gefallen, als die vom letzten Mal

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Die größere Insel im Hintergrund ist die Ilot Brosse, vor der wir vom 20. bis 23. Sept. geankert hatten und wo es die zahlreichen Schlangen gibt

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Blick auf das Riff im Süden. Zwischen dem äußeren Riff und der Insel sind wir hindurchgefahren, als wir auf dem Weg zur Ugo Bay waren

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Heute haben wir den Gipfel für uns allein

Dienstag, 29. September 2015

Yoga unter Palmen

Dienstag, 29. September 2015, Kuto Bay, Ile des Pins, Neukaledonien. Yoga unter Palmen, Einkaufsmarsch, Unterwasserschiff-Reinigung, Sundowner an Land in großer Runde

Um Sieben fahren wir an den Strand für eine Runde Yoga. Christine ist auch dabei und wir ziehen das gesamte Programm durch. Den ganzen Tag ist wolkenloser Himmel und so haben wir schon jetzt am Morgen unter den Palmen und Pinien einen wunderschönen Blick auf den Strand und die 22 Ankerlieger in der Kuto Bay.

Nach dem Frühstück gehen wir zur Bakery Einkaufen und sind erst mittags wieder an Bord, weil wir ein ganzes Stück zu laufen haben. Aber die zwei kleinen Läden sind gut sortiert und mit zwei voll gepackten Rucksäcken kehren wir schwer beladen zurück.

Gleich anschließend, weil die Sonne so schön scheint und uns warm ist, gehen wir ins Wasser, um den Rest des Unterwasserschiffs von Bewuchs zu reinigen. Obwohl das Wasser mit 23 Grad nicht wärmer geworden ist, wird mir heute nicht so schnell kalt unter dem Neopren. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich ordentlich arbeite. Meine Luftkondition ist ausgesprochen gut, denn es gelingt mir heute, jeweils eine Minute unter dem Schiff mit der Bürste zu arbeiten, und dann für etwa 45 Sekunden an der Wasseroberfläche zu verschnaufen. Einmal bleibe ich sogar 75 Sekunden unter Wasser, arbeitend, wohlgemerkt. Nach einer Stunde ist der Job erledigt (drei Viertel der Fläche). Unterm Schiff halten sich die ganze Zeit über drei große Remoras auf, die ich zeitweilig mit der Hand berühren könnte. Leider schmecken die Biester nicht, sonst wäre es ein leichtes, einen der etwa einen Meter langen Fische zu schießen.

Am Nachmittag beginnen wir damit, uns die Einreiseformalitäten für Australien anzuschauen. Die Behörden dort nehmen es besonders genau und die Vorschriften und Restriktionen sind vielfältig. In dieses Thema werden wir noch einige Stunden mehr investieren müssen.

Um 16 Uhr treffen wir uns mit den Crews der Orfos, Anico und Odin auf dem Verandadeck des Restaurants hier in der Bucht. Weil die Luft immer noch recht frisch ist, beenden wir das „Meeting“ aber schon nach gut anderthalb Stunden, so dass wir zum tatsächlichen Sonnenuntergang bereits wieder an Bord sind.

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Heute ist den ganzen Tag ausgesprochen schönes Wetter. In der Sonne ist es auch angenehm warm, die Luft bleibt trotzdem relativ kühl.

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In dem kleinen Laden, der am nächsten zur Bucht liegt, verkaufen sie sogar eine große Standluftpumpe mit Manometer. Da die Fußpumpe neulich den Geist aufgegeben hat (Gestänge verbogen), nehme ich das Ding gleich mit.

Montag, 28. September 2015

Zurück nach Kuto

Montag, 28. September 2015, von Gadji nach Kuto (Ile des Pins), 22 sm. Wiedersehen mit den Anicos

Wir hatten eine schöne, ruhige Nacht. Um Halb Neun brechen wir auf und segeln zunächst 6 Meilen vorm Wind in Richtung des Westriffs, in dem es einige wenige, schmale Durchfahrten gibt. Um 10 Uhr fahren wir in den Pass ein und sind hochgradig erstaunt, dass uns das Wasser mit mehr als 3 Knoten entgegenströmt, obwohl wir seit etwa 3 Stunden ablaufendes Wasser haben. Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass das Wasser aus der Lagune abläuft, also mit uns strömt. Die Strudel sind gewaltig. Urplötzlich werden wir 30 Grad aus dem Kurs gedrängt und müssen gegensteuern. Da wir bei dem achterlichen Wind nicht ständig die Genua schiften wollen, nehmen wir sie weg und fahren unter Maschine. Mit 2400 Umdrehungen 6,8 Knoten durchs Wasser. Das ergibt über Grund gerade mal 3 Knoten. Nach 20 Minuten sind wir durch die Enge gekommen und gehen auf Südkurs. Unter Groß und Genua segeln wir bei 13 Knoten aus Ost hoch am Wind und müssen um einige seichte Stellen herumkurven. Auf dem Ostkurs zur Kuto Bay überholt uns die Darramy. Brian und Sue hatten wir zuerst in Vanua Balavu (Fiji) getroffen, zuletzt in Port Vila (Vanuatu). Um 1350 ankern wir schließlich hinter der Odin.

Etwas später kommt das Geburtstagskind Bertel bei uns angerauscht und will uns zu Kaffee und Kuchen einladen. Da wir gerade Kaffee gekocht haben, vereinbaren wir, dass Bertel den Kuchen holt und wir das Bohnengetränk beisteuern. Kurz darauf sitzen wir im Cockpit und haben es lustig. Etwas später vergrößert sich die Runde um die Crew der Anico. Regina hatte uns vor ein paar Tagen schon über VHF angefunkt, als wir noch in der Ugo Bay lagen. Es ist immer wieder schön, Segler zu treffen, die man schon von anderen locations her kennt, in diesem Fall von Bora Bora, und sich über gemeinsame Erlebnisse oder Gegenden auszutauschen, die beide besucht haben oder auch von Inseln und Events zu berichten, die nur die eine oder die andere Crew besucht bzw. erlebt hat. Ein langer Nachmittag, der um Halb drei mit Kaffee und Kuchen beginnt und erst um Halb acht mit Cognac, Port- und Weißwein endet. Man hat’s schon schwer in diesem Cruiser-Leben :-)

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Vor dem Pass, der aus der Lagune der Ile des Pins herausführt. Erst extremes Kabbelwasser, dann gewaltige Strudel. Trotz ablaufendem Wasser strömt es uns hier mit über 3 Knoten entgegen

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Auch heute wieder phantastische Sicht von etwa 50 Seemeilen. Im Hintergrund ist Grande Terre (Hauptinsel Neukaledonien) gut zu erkennen

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Kurz vor der Kuto Bay überholt uns die Darramy (aber nur, weil wir bloß unter Genua segeln)

Rund um die Ile des Pins

Einmal rund um die Ile des Pins in 4 Abschnitten. Zunächst zur Ilot Brosse (im Süden), dann zur Ugo Bay (im Nordosten), gestern nach Gadji (im Norden) und heute wieder zurück nach Kuto

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Regina, Christine, Bertel, Marina, Michael

Sonntag, 27. September 2015

Neuer Kälterekord

Sonntag, 27. September 2015, von der Ugo-Bay nach Gadji, 10 sm. Neuer Kälterekord

Es gibt einen neuen Kälterekord. Vor Sonnenaufgang haben wir 17,8 Grad im Boot und auch tagsüber wird es unter Deck kaum wärmer als 25 Grad.

Mit dem Dinghy fahren wir nach dem Frühstück zu unseren Nachbarn, Heidi und Joe von der amerikanischen Huck, die uns noch einige Seekrankheitstabletten neuseeländischer Machart (Bahia Bombs) schenken, von denen wir schon von verschiedenen Seiten gehört und auch schon mal zwei Probepillen von den Monkey Fists bekommen hatten. Dann sagen wir noch kurz tschüss bei der Donella und nehmen um 0930 den Anker hoch. Nach einer Stunde im freien Wasser geht es wieder rein in die Lagune. Unter Genua segeln wir bei lauem, achterlichen Wind auf ruhigem Lagunenwasser mit 3 Knoten dahin. Um 1220 ankern wir auf 4 m WT (NW) außerhalb der Innenlagune von Gadji, die für uns leider zu wenig Wasser hat, als dass wir uns da reintrauen könnten.

Bis 10 Uhr haben wir wolkenlosen Himmel, von 11 bis 16 Uhr hängt, wie in den letzten Tagen auch schon, eine dicke Wolke über der Insel, aus der es auch hin und wieder regnet. Leider kriegen wir durchaus was davon ab und ärgern uns, dass wir nicht zwei Meilen weiter draußen sind, denn dort scheint den ganzen Tag die Sonne, und zwar überall, nur nicht grad bei uns. Erst am späten Nachmittag löst sich die Wolke auf, als sei nichts gewesen, so dass wir wieder klaren, blauen Himmel bekommen und einen schönen Sonnenuntergang, sogar mit Green Flash erleben, bevor der Vollmond das Regiment übernimmt.

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Um Halb zehn verlassen wir die Ugo Bay

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Im stillen Wasser der Lagune schreibt Christine ein Gedicht

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Unser Ankerplatz vor Gadji an der Nordspitze der Ile des Pins

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Von etwa 11 bis 16 Uhr haben wir eine stationäre, dicke Wolke über uns, aus der es auch hin und wieder regnet. Rings um uns herum ist blauer Himmel, nur bei uns nicht. Erst am späten Nachmittag löst sich das graue Monstrum auf und gibt wieder strahlendem, blauem Himmel Platz

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Samstag, 26. September 2015

Piscine Naturel

Samstag, 26. September 2015, Baie de Ugo, Ile des Pins. Ausflug zum Piscine Naturel (natürlicher Pool)

Weil uns der Piscine Naturel so gut gefallen hatte, wollen wir heute noch mal hin. Wir parken das Dinghy am Strand und machen uns auf den Weg, der dieses Mal jedoch ein anderer ist. Durch die Vegetation führt eine breite, sandige Schneise, deren Boden bei Hochwasser wohl gerade überspült wird. Jetzt ist es jedenfalls ziemlich trocken. Christine hat zwar ihre Schnorchelsachen mitgenommen, aber das Wetter ist letztlich nicht besonders einladend, um ins Wasser zu gehen. Also kraxeln wir am Rand unter den pickeligen Felsen bis zum Ausgang des Pools. Als wir nach anderthalb Stunden den Rückweg antreten, fängt es an zu regnen, so dass wir eine Pause im Backpacker Resort einlegen, um uns unterzustellen. Als wir an Bord zurückkehren, ist auch die kabbelige Welle wieder da, die sich bei Niedrigwasser verzogen hatte. Nun haben wir jedenfalls wieder einige Stunden Schaukelei vor uns. Morgen werden wir wohl weiterziehen. Wenn das Wetter halbwegs trocken und sichtig ist, wollen wir um den Norden der Ile des Pins herum wieder nach Kuto fahren.

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Dieser breite Wasserlauf, der meistens trocken liegt, führt zum Piscine Naturel

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Christine geht durch etwas tieferes Wasser, ich kraxele dicht an der Wand lang und bleibe, bis auf die Füße, trocken

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Diese Clams sind jetzt, bei Niedrigwasser, gerade mal 5 oder 10 cm vom Wasser überspült

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Dass man Korallen von außerhalb des Wassers so gut ins Bild kriegt, kommt auch nicht häufig vor. Zwingend erforderlich dafür ist eine ruhige, spiegelglatte Oberfläche, woran es meistens hapert

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Auch dieses und das Bild unten sind von oberhalb der Wasseroberfläche aufgenommen

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Blick vom meerseitigen Ausgang des Pools auf die beiden längeren Wasserläufe links und rechts hinten im Bild. Durch den rechten sind wir heute gekommen, neulich durch den linken.

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Es regnet. Wir stellen uns deshalb im Backpacker Resort für eine Weile unter

Freitag, 25. September 2015

Lobsterjagd

Freitag, 25. September 2015, Baie de Ugo, Ile des Pins. Lobsterjagd und Meridien-Besuch

Yoga vor dem Frühstück, danach holt Christian mich ab zum Lobster jagen. Er kennt mehrere spots, wo er vor Jahren sehr erfolgreich war, aber heute sehen wir nicht einen einzigen. Wir ankern mit dem Dinghy an fünf verschiedenen Plätzen und tauchen jeweils zu den kleinen Höhlen und Nischen und schauen unter Überhänge. Dort verstecken sich die Langusten gerne, wenn es denn welche gibt. Aber hier sind keine mehr. Eigentlich nicht verwunderlich, wo das Backpacker-Resort hier in der Bucht für seine Lobster-Dinner bekannt ist. Die Locals fangen die Lobster bei Nacht, wenn sie ihre Verstecke verlassen und blenden sie mit starken Taschenlampen. Das mögen die Tiere nicht und verharren wie in Todesstarre, weshalb man sie dann mühelos einsammeln kann. Diese Art zu jagen lehnt Christian ab. Anschließend ist mir wieder ganz schön kalt und ich bin froh, dass Christine schon einen heißen Tee gekocht hat.

Nachmittags um drei fahren wir an den Strand des Meridien-Resorts. Die Anlage ist groß, sehr gepflegt und hübsch angelegt. Es gibt Dutzende Bungalows und auch einige Zimmer im Hauptgebäude. Die Bungalows sollen 1000 Dollar die Nacht kosten, was wir selbst aber noch nicht überprüft haben. Wir genehmigen uns lediglich zwei Pina Coladas am Beach und fahren vor Sonnenuntergang wieder zur Gipsy zurück.

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Kurz nach acht Uhr. Letzte Übung der morgendlichen Yoga-Session

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Der Wind hat mittlerweile auf Südwest gedreht, ist also ablandig

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Christian holt mich ab zur Lobster-Jagd, die aber leider wieder erfolglos bleibt. Natürlich sehen wir ein paar schöne Korallen, aber im Vergleich zu dem, was wir schon kennengelernt haben, ist das hier nichts besonderes. Auch die Sicht ist nicht überragend.

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Während wir tauchen, sieht Christine diesen Delphin dicht beim Boot

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Der Strand des Le Meridien, dem wir am Nachmittag einen Besuch abstatten

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Dieser Wasserlauf führt am Le Meridien vorbei und etwas weiter zu dem natürlichen Pool, den wir in der letzten Woche im Rahmen unserer Inselrundreise zusammen mit Irene und Adi aufgesucht hatten

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Das ist doch mal eine schöne Massage-Location. Die Gipsy ist das am weitesten rechts liegende der fünf Boote, die auf dem Bild zu sehen sind.

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Sehr gut zubereitete Pina Coladas, am Strand serviert. Hier sind Segler willkommen, das merkt man nicht nur daran, dass wir etwas zu trinken kriegen, sondern auch an der Freundlichkeit des Personals uns gegenüber.

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Donnerstag, 24. September 2015

Dinghytour

Donnerstag, 24. September 2015, Baie de Ugo, Ile des Pins. Dinghytour um die kleine Insel Uage

Heute kommen zwei weitere Segler, einer verlässt den Ankerplatz, so dass am Abend 5 Cruiser in der Bucht liegen. Am Vormittag fahre ich mit dem Dinghy los und vermesse die Wassertiefen Richtung Strand. Wir liegen etwa 1 km entfernt vom Resort und würden schon gern etwas dichter unter Land gehen. Aber die Messungen ergeben, dass wir bei Hochwasser an manchen Stellen gerade mal 10 cm unterm Kiel hätten und das ist mir zu knapp für den Gewinn, den die ganze Geschichte brächte. Also bleiben wir an unserem Platz liegen, der schließlich auch sehr schön ist und außerdem außerhalb der Sichtweite der Resortgäste.

Gemeinsam fahren wir dann mit dem Beiboot eine Runde um die kleine Insel, vor der wir liegen. Auf der anderen Seite gäbe es traumhafte Ankerplätze, aber erstens müssten wir dann auch über die flachen Stellen fahren und zweitens hören wir von Christian, dass die locals es nicht gern haben, wenn dort Segler ankern. Heute gehen wir nicht ins Wasser, weil es überwiegend bewölkt ist und am Vormittag ist es noch etwas zu schwellig, um unterm Boot zu arbeiten.

Nachmittags statten uns Hannelore und Christian einen Besuch ab und bringen uns zwei Nautilus Schneckenmuscheln vorbei, die Christian am Strand gefunden hat. Er wusste wohl schon genau, wo er danach suchen musste. Nach einem Bierchen und kleinen Snacks fahren die beiden dann zu ihrem Schiff zurück. Sie haben etwa 20 cm weniger Tiefgang als wir und sind gestern noch in Strandnähe gefahren, etwa 800 m von uns entfernt.

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Bilder von unserer Erkundungstour rund um die kleine Insel Uage

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Unser Ankerplatz in der Baie de Ugo, zwischen der Ilot Uage und dem “mainland” der Ile des Pins

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Christian und Hannelore bringen uns diese zwei Nautilusmuscheln vorbei

Mittwoch, 23. September 2015

Zur Baie de Ugo

Mittwoch, 23. September 2015, von der Ilot Brosse zur Ugo Bay (Meridien Resort) im Osten der Ile des Pins, 19 sm

Als ich um 7 Uhr zum Yoga aufs Vorschiff gehe, sehe ich Christian, der auf der Donella ebenfalls sportliche Übungen an Deck macht. Später erfahren wir dann, dass er unter anderem Liegestütze und Klimmzüge im Programm hat. Und zwar: 30 Liegestütze am Stück und 10 Klimmzüge am Stück! Der Mann ist 83! Ich behaupte, dass die Mehrzahl der Zwanzigjährigen in Europa das nicht herbringt.

Wir gehen zunächst unters Schiff, denn obwohl unser Antifouling gerade mal 4 Monate alt ist, haben wir schon wieder viel Bewuchs drauf. Nicht nur wegen der Kälte des Wassers ziehe ich mir die volle Montour an, sondern auch, weil das Zeugs, was man da runterbürstet, bösen Juckreiz verursachen kann. Christine hilft auch mit und kümmert sich um die Flächen, die nur knapp unter Wasser liegen. Eigentlich wollte ich die Hälfte des Schiffes bearbeiten, aber nach einem Viertel überfällt mich ein dringendes Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen. Da ich das zunächst ignoriert hatte, wird es irgendwann immer dringender und dann muss ich mich noch aus dem eng anliegenden Neoprenanzug rausquälen. Meine Güte! So ein Ding kriegt man ja nur ausgezogen, indem man es quasi umkrempelt, also von oben nach unten abzieht und dabei durchkehrt. Dabei hatte ich vergessen, dass ich die Armbanduhr über dem Anzug angelegt hatte. Fällt natürlich erst auf, als der Ärmel partout nicht über die Hand will. Alles reißen und zerren nützt nichts, ich muss den Ärmel wieder zurückkrempeln und die Uhr ablegen. Kostet fast eine weitere Minute. Nun wirds langsam knapp. Irgendwie geht am Ende alles gut aus und die Erleichterung ist groß. Nur unser Ziel haben wir verfehlt, denn nochmal in den nassen Anzug rein will ich heute ganz sicher nicht.

Obwohl wir ursprünglich heute zurück in die Kuto Bay hätten fahren wollen, lassen wir uns von Christian überreden, mit in die Ugo Bay in den Osten der Ile des Pins zu fahren. Wir versprechen uns davon, bei dem kommenden West- und Südwestwind dort geschützter und ruhiger zu liegen. Also machen wir uns um 11 Uhr auf die Socken. Die ersten 13 Meilen müssen wir motoren, weil der Wind zu schwach ist und außerdem von vorn kommt. Schließlich können wir aber doch noch anderthalb Stunden unter Genua und Groß segeln. Um Halb vier liegen wir auf türkisfarbenem Wasser, 4 Meter über dem weißen Sandgrund, in der Baie de Ugo vor Anker. Außer der Donella und uns sind zwei Katamarane hier. Ein wunderschöner Platz. Zum Sundowner sind wir bei Hannelore und Christian eingeladen, die einen gut gekühlten Sekt aus Feijoa (brasilianische Guave) servieren, der sehr fruchtig und ganz ausgezeichnet schmeckt.

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Weil die Bay innen ziemlich flach wird, ankern wir etwa eine halbe Meile vom Ufer entfernt

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Ein großer Stachelrochen schwimmt unter unserem Schiff durch

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