Samstag, 8. August 2015

Lamap Art and Cultural Festival, 2. Tag

Samstag, 08. August 2015, Port Sandwich, Malakula, Vanuatu. Zweiter Tag des Lamap Art and Cultural Festival

Auch heute wird uns wieder einiges geboten. Obwohl der Vormittag mit einem Beschneidungstanz beginnt, der von Männern vorgeführt wird, steht der Rest des Tages doch ganz im Zeichen weiblicher Aktivitäten. Dazu gehören das Flechten von Palm- oder Pandanusblättern zu verschiedenen Zwecken. Blätter von Bäumen oder Sträuchern werden hier für vieles verwendet, sei es als Matten zum drauf sitzen, als Dach- oder Kopfbedeckung, Körbe, Taschen oder auch als Spielzeug. Die Herstellung der einzelnen Gebrauchsgegenstände ist gut durchdacht, aber sicher nicht besonders schwer zu erlernen. An einer anderen Stelle wird uns die Zubereitung von Laplap gezeigt, einem Nationalgericht, das meistens aus Yams-Wurzeln gekocht wird. Es werden dabei ausschließlich natürliche Materialien verwendet, also auch keine Töpfe oder ähnliches Gerät. Sogar die Reibe, auf der die Wurzeln zu Mus gerieben werden, ist aus einem Stück Baum hergestellt. Der Brei kann mit verschiedenen Methoden gegart werden. Entweder er wird in mehreren Lagen grüner Blätter gewickelt und einfach auf die Glut gelegt. Oder es werden heiße Steine zusammen mit dem Laplap in Blätter eingepackt und verschnürt. Oder der Brei wird in ein dickes, frisches Bambusrohr geschoben und dieses dann ins Feuer gelegt. Nach dem Garen wird dann Kokoscreme als Sauce darübergegossen. Das fertige Gericht hat eine etwas zähe Konsistenz, schmeckt aber ganz gut, auch wenn es sicher nicht unser Leibgericht werden wird. Wie gestern, werden wir außerhalb dieser Verkostung mit drei Mahlzeiten versorgt, einem kompletten Mittagessen mit reichhaltigem Buffet, sowie vormittags und nachmittags eine Teepause mit einigen kleinen Leckereien.

Am Nachmittag folgt eine Tanzvorführung der Frauen, später werden weitere Tätigkeiten des täglichen Lebens gezeigt. Auch heute sind wir ständig in engem Kontakt mit den Dorfbewohnern, die sich vollzählig bei dem Fest engagieren. Nebenbei lernen wir heute mal Segler aus einer anderen Kategorie kennen, nämlich die italienischen Eigner einer Superyacht namens Indio. Normalerweise gibt es wenig Kontakt zwischen den Cruisern unserer Kategorie und Bootsbesatzungen, die mit bezahlter Crew zur See fahren und deren Yachten mehrere Millionen kosten. Heute ist das mal anders. Die fünfköpfige Familie mit den drei jungen Mädchen ist ausgesprochen nett. Sie verbringen einen dreiwöchigen Urlaub auf ihrer 30-Meter-Yacht, die unter Segeln bis zu 20 Knoten schnell ist. Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man sich das Leben etwas leichter machen, indem man z.B. extra ein Versorgungsschiff aus Port Vila (90 Meilen entfernt) kommen lässt, das Diesel bringt (ein paar Tausend Liter) oder einen Hubschrauber bestellen, mit dem man mal eben zum Vulkan auf die Nachbarinsel Ambrym fliegt. Es sei ihnen gegönnt. Dafür können sie mit ihren 5 Metern Tiefgang manche der schönsten Plätze nicht anlaufen.

Zum Abschluss des Tages spielt wieder die Gitarrenband. Jeder Gast wird von allen Dorfbewohnern persönlich mit Handschlag und manchmal auch mit Bussi Bussi ausgesprochen herzlich verabschiedet. Die Damen bekommen ein lokales Kleid geschenkt (weil Christine schon eines anhat, wird sie dabei übersehen, was aber nicht weiter stört, denn außerhalb von Vanuatu wird sie dieses Teil wohl kaum jemals wieder anziehen). Um 1745 sind wir schließlich wieder an Bord zurück.

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Gleich morgens am Strand finden wir begeisterte Abnehmer für einige Kleidungsstücke, die wir noch aus dem Admetus-Bestand an Bord haben

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Didier freut sich über eine Mütze und setzt sie gleich auf

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Lachende Kindergesichter, wie hier in Port Sandwich, sind immer wieder lohnende Fotomotive

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Magalie mit ihren Kindern (es sind nicht alles ihre eigenen, sie hat “nur” fünf)

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Christiine mit Marie-Luce, Magalie, Claudine (Cassiopee) und einer der Organisatorinnen des Festivals

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Beschneidungstanz der Männer. Sehr schnell und ziemlich anstrengend. Wegen der permanenten Bewegung ist es schwer, ein paar gute Fotos zu schießen

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Der Tanz der Frauen ist deutlich langsamer und leiser, als derjenige der Männer

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Auch heute gibt es wieder Musik am Nachmittag und ausgelassenes Tanzen, bei dem sich Gäste und Einheimische bunt mischen

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Abschiedsfoto am Nachmittag

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