Freitag, 28. August 2015

Ausklariert, sogar mit Gas

Freitag, 28. August 2015, Port Vila, Vanuatu. Customs, Gas (doch noch), Immigration, Chill ...

Natürlich sind wir überpünktlich (10 Minuten vor der Zeit) um 0820 am Baumarkt und warten auf unsere Gasflasche. Aber zur vereinbarten Zeit erscheint niemand. Wir stehen vor verschlossenen Toren, was uns ja schon angekündigt wurde, aber auch per Zettel ausgehängt ist. Wegen Inventur heute und morgen geschlossen. Ich gehe um den gesamten Komplex herum und finde auf der Rückseite Jack, den Chinesen, mit dem ich schon zweimal gesprochen hatte. Er meint, unsere Flasche käme in einer halben Stunde. So lange wollen wir nicht warten, da nutzen wir die Zeit doch lieber sinnvoller.

Weil wir eh schon auf halbem Wege zum Zoll sind, setzen wir uns in einen Kleinbus und machen uns auf den Weg zum Ausklarieren. Als wir ankommen, werden noch Gérard und Claudine (Cassiopée) verarztet, was uns wundert, denn die sind schon mit dem Dinghy an uns in Richtung Customs vorbeigefahren, als wir noch an Bord waren, also vor einer Dreiviertelstunde. Außerdem sind die Hana Itis auch gerade vor uns eingetroffen, so dass wir uns auf eine längere Wartezeit einstellen können. Die Arbeitsschritte der Beamten kann man genauestens verfolgen, denn alles spielt sich hinter einer Glaswand ab. Wahrscheinlich, weil ich schon von den Baumarktfritzen kolossal genervt bin, regt mich diese Umständlich- und Langsamkeit der Zollmenschen heute unendlich auf. Da nützt es mir nichts, dass wir das schließlich schon seit langem kennen, denn in der Karibik oder in Fiji war das auch nicht besser. Dort habe ich das auch besser vertragen. Aber heute könnten mir die Haare durch die Mütze wachsen!! Ich halte mich äußerlich natürlich im Zaum, nur Christine und Didier kriegen meine Stimmung mehr (Christine) oder weniger (Didier) mit. Die Beamten sind freundlich, und schließlich haben wir auch alle Stempel, die wir brauchen. Außerdem müssen wir noch etwa 130 Euro Leuchtfeuergebühren bezahlen. Pro Boot dauert das Ausklarieren etwa eine halbe Stunde.

Anschließend wieder mit dem Bus retour zum Baumarkt. Weder ist die Gasflasche, noch ein Mensch irgendwo zu sehen. Gott sei Dank war Christine gestern gescheit genug, nach den Telefonnummern vom General Manager und Jack zu fragen. Also rufe ich Jack an. Mittlerweile ist es bereits nach 10 Uhr. Der nuschelt mir mit seinem Chinesen-Englisch irgendwas in die Muschel von „... in ten minutes ...“ Gut, die geben wir ihm auch noch. Mittlerweile denke ich schon daran, dass ich froh wäre, überhaupt unsere (mit viel Mühe mit Glasfasermatte und Epoxy überzogene) Gasflasche vorm Auslaufen zurück zu kriegen, ob gefüllt oder nicht. Als die 10 Minuten rum sind, rufe ich wieder Jack an. Diesmal kommt er mit 5 Minuten daher. Die Flasche sei im warehouse ... käme aber gleich. Jetzt habe ich die Faxen dicke und rufe auch noch den General Manager an. Der verspricht, sich zu kümmern und sich in zwei Minuten zurückzumelden. Dabei hatte er mir höchstpersönlich zugesagt, mir die Flasche um 0830 gefüllt in die Hand zu drücken. Bevor die zwei Minuten abgelaufen sind, kommt ein junger Bursche mit einem Pickup angefahren, der uns doch tatsächlich usere gasbottle aushändigt. Sogar gefüllt.

Wieder in den Bus, das Gas ins Dinghy und an Bord bringen, anschließend quer durch die Stadt in die andere Richtung zur Immigration latschen. Tatsächlich ist noch Zeit genug, um vor der Mittagspause dort anzukommen. Langsam wird meine Laune besser, denn hier werden wir sofort bedient, müssen wieder ein paar Zettel ausfüllen, kriegen Stempel in die Pässe und sind nach 5 oder 10 Minuten wieder draußen. Okay, das Programm für heute wäre damit fast erledigt.

Zur Belohnung für den ganzen Ärger gönnen wir uns wieder Filetsteaks im Chill, gehen anschließend auf dem Markt gegenüber noch ein paar Pampelmusen kaufen und trollen uns dann an Bord zurück. Später begleichen wir unsere Rechnung für die Mooring in der Marina (wo wir unerwarteterweise 3 von den 15 Tagen gratis als Discount bekommen) und übergeben an Lemara die letzten Utensilien (und die letzte Fiji-Yagona), die wir eigentlich auf den entlegeneren Inseln hatten verschenken wollen.

Auf dem Rückweg kehren wir noch auf der Hana Iti ein, wo ich Didier helfe, einige Google Earth Charts von Neukaledonien auf seinem Rechner zu installieren, die ich aus dem Internet heruntergeladen und formatiert hatte. Nach einem vorgezogenen Sundowner (eigentlich heißt es ja, kein Bier vor Vier, aber heute machen wir mal eine Ausnahme), weil wir schon mal an Bord sind, fahren wir auf unser Schiff zurück.

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Obwohl wir die Formulare schon an Bord ausgefüllt hatten, dauert die Ausklarierungsprozedur beim Zoll pro Boot heute eine halbe Stunde. Jedenfalls haben wir Unterhaltung, denn die Cassiopée und Hana Iti sind vor uns dran

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Noch einmal zum Lunch ins Chill

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Für alle nachfolgenden Segler: “Da könnt Ihr Euch schon mal das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen…”

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Anschließender Besuch des Marktes gegenüber, wo wir uns mit Pampelmusen eindecken

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Da hält jemand einen Mittagsschlaf unter dem Verkaufstisch

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