Samstag, 6. Juni 2015

Mystery Island

Samstag, 06. Juni 2015, Anelghowhat, Aneityum, Vanuatu. Ausflug zur Mystery Island. Pizza auf Felice

Eigentlich ist es fast schon etwas zu schaukelig, aber ich ziehe das Yoga Programm auf dem Vorschiff trotzdem durch, wenn auch erst um Sieben. Um Zehn fahren wir mit den Dinghies (die Felices und Hani Itis sind auch dabei) zur Mystery Island hinüber, die etwa einen Kilometer lang und von einem schönen Sandstrand umgeben ist. Anders, als im Dorf, gibt es hier sogar eine kleine Pier mit Schwimmponton, denn auf dieser Insel ist die grüne Landebahn untergebracht und hierher werden auch die Tausenden Touristen aus den Cruiselinern gebracht. Heute ist alles ausgestorben aber die vielen kleinen Hütten können sicher ruckzuck in Verkaufsstände umgewandelt werden. Permanente Bewohner gibt es hier nicht. Schilder weisen auf die verschiedenen Aktivitäten hin, mit denen die Einheimischen den Touristen den Tag verschönern und sich selbst etwas Umsatz bescheren wollen.

Als wir am Strand entlangspazieren, sehen wir das für heute erwartete Flugzeug landen. Es steigen vielleicht zwanzig Leute aus (erstaunlich, dass die alle in der kleinen Kiste Platz gehabt haben sollen) und wir fragen, ob der Dorfpolizist auch dabei ist, denn wir haben immer noch nicht einklarieren können, weil es dafür diesen Menschen braucht. Aber der ist scheint's noch in Port Vila geblieben. Müssen wir also noch ein paar Tage ohne Stempel hier "aushalten". Allen Ankömmlingen wird Blut abgenommen, um sicherzustellen, dass sich kein Malariaträger auf der Insel herumtreibt. Das Flugzeug lässt dieweil den der Einsteigeseite abgewandten Motor weiter laufen, wird mit Gepäck und Passagieren beladen und ist innerhalb von 15 Minuten wieder in der Luft. Wir befinden uns am Ende der Startbahn und wollen Fotos vom Abheben machen. Wir spekulieren, dass die Propellermaschine schon auf der Mitte der Gras-Runway abhebt und 50 Meter über unseren Köpfen dahinfliegen wird. Da haben wir uns aber getäuscht, denn der Vogel geht erst kurz vor uns in die Luft und dreht dann sofort nach rechts ab, wodurch die Tragfläche sich zu unserer Seite herunterneigt. Au verflixt! Noch schnell den Kopf einziehen, sonst zieht uns die Flügelkante noch einen Scheitel. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Piloten ganz schön über uns geärgert haben werden. Aber niemand der zahlreichen Leute auf dem Gelände hat irgendetwas dazu gesagt, dass wir da am Ende der Piste standen.

Auf dem Rückweg zu den Booten stellen wir fest, dass nun auch die Trinity Castle, ein Motorboot mit Medizinern an Bord, die hier einige Tage lang Sprechstunden abgehalten haben, verschwunden ist. Nun gibt es nur noch das Dreiländereck Deutschland (Felice), Schweiz (Hana Iti) und Österreich (Gipsy IIII). Zufällig liegen wir sogar geographisch halbwegs in der richtigen Konstellation (jedenfalls, wenn man die Richtung, aus der der Wind bläst, als Nord ansehen würde).

Um 13 Uhr sind wir wieder an Bord zurück, essen zu Mittag, trinken Kaffee, lesen, schreiben. Um 17 Uhr zockeln wir zur Felice rüber, die umgeankert hat und nun 100 Meter vor uns liegt. Conny und Wolfgang haben uns und die Hani Itis zum Pizzaessen eingeladen. Wir packen eine Flasche Rotwein ein und freuen uns auf ein schönes Beisammensein und leckeres Essen, das wir im Salon einnehmen, denn am Abend wird es erstaunlich kühl. Gestern hatten wir beide für den Sundowner schon lange Hosen und Strümpfen angezogen. Wir können uns nicht erinnern, dass es jemals, seitdem wir die Kanaren verlassen haben, so frisch war. Der Tisch heute Abend ist festlich gedeckt und die Pizza schmeckt mal wieder hervorragend. Marie-Luce und Didier können viel Interessanters über Ihre Ordinationserlebnisse hier in Anelghowhat berichten und auch sonst finden sich reichlich interessante Gesprächsthemen, so dass wir erst um 2230 wieder nach Hause fahren.

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1 Kommentar:

  1. Oh das erinnert sehr an unseren Urlaub dort! Ja ein Verkaufsstand ist sehr schnell aus einer Hütte verwandelt. Lg

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