Freitag, 15. Mai 2015

Unterwasserschiff wieder sauber

Freitag, 15. Mai 2015, von der Wolke 9 zurück zur Musket Cove, 3,5 sm, Unterwasserschiff zweiter Teil

Die Nacht war laut und schaukelig. Um Mitternacht zieht Christine um ins Cockpit, weil es unter Deck zu noisy ist. Ab vier Uhr versucht sie es dann im Salon und kann schließlich etwas schlafen. Ich werde zwar auch hin und wieder wach, aber mir machen weder Geräusche noch Bewegung des Schiffs viel aus.

Jedenfalls beschließen wir, schon vor dem Frühstück zurück zur Musket Cove zu fahren, damit wir dort in Ruhe unseren Morgentee genießen können. Während es bei der Cloud 9 mit 20 Knoten bläst, ist es drei Meilen weiter im Mooringfeld der Musket Cove, wo wir jetzt an No 11 liegen, ausgesprochen ruhig. Nur noch 8 kn Wind und null Seegang. Da liegt die Gipsy wieder wie angeschraubt und Christine fühlt sich schlagartig besser.

Bei den Verhältnissen geht es auch deutlich leichter von der Hand, das Unterwasserschiff zu reinigen. Geradezu ein Klacks im Vergleich zu Gestern. Eine Stunde am Vormittag, dann später noch mal 45 Minuten am Nachmittag, und das Antifouling ist wieder halbwegs sauber. Unglaublich, wie viel Bewuchs ich mit dem breiten Spachtel runterschieben kann. Das Wasser rings um mich herum ist eine einzige Algenwolke. Allerdings ist absehbar, dass es nur wenige Wochen dauert, bis alles wieder zugewachsen ist und am Wasserpass ist an manchen Stellen einfach nichts mehr drauf. Dort sind die Grünalgen schon so fest angewachsen, dass sie auch mit dem Spachtel kaum noch runterzukriegen sind.

Wo es so schön schwachwindig ist, wollen wir versuchen, unsere Nähte von Sprayhood und Bimini zu imprägnieren. Dazu hatte ich im letzten Jahr hier beim Segelmacher Imprägniermaterial gekauft. Gleich ein großes Gebinde von 2 Litern. Als wir das jetzt aufmachen, stellen wir fest, dass es von weißer Farbe ist. Sieht aus wie Milch. Ich bringe mal mit einem Pinsel etwas auf eine Naht auf, aber leider verschwindet die weiße Farbe dabei nicht. So’n Mist. Das andere Material, dass wir zuvor hatten, war farblos. Wie können die einem so eine Tinktur verkaufen und nicht darauf hinweisen, dass das nur für helle Materialien geeignet ist, keinesfalls aber für das überwiegend auf Booten verwendetete marineblaue Sunbrella?

Schon vorgestern hatten wir die Nachricht bekommen, dass unser FedEx Päckchen mit den Ersatzteilen für die Membran des Wassermachers in der Denarau Marina angekommen ist. Da die Odin noch dort ist, heute aber wieder hierher kommen will, könnten sie uns die Teile doch mitbringen. Wir schicken per whatsapp eine Anfrage, nicht wissend, ob sie vielleicht schon unterwegs nach hier sind oder wo sie sich gerade herumtreiben. Postwendend, mit etwa einer Minute Verzögerung, schickt Uts die Antwort mit einem Bild des nämlichen Päckchens und Begleittext: „Meinst Du dieses hier? Hehe, hab’ ich scho’!“ Das nenne ich mal prompten Service.

Am Abend fahren wir mit Wolfgang auf ein halbes Stündchen zur Beach Bar. Conny kämpft immer noch ein bisschen mit ihrer Gesundheit. Als Dinner gibt es bei uns Hähnchenbrust mit Röstkartoffeln an Bord.

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Wieder an einer Mooring der Musket Cove Marina vor Malolo Lailai. 20 Meter hinterm Boot wird es rapide schnell flach

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Die haben diese Katamaranfähre bei Hochwasser auf den Strand gesetzt und malen bei Niedrigwasser das Unterwasserschiff. Das kann man auch mit Segelkatamaranen machen oder mit Monohulls, die Kim-Kiele haben und so Krangebühren sparen. Mit unserem Boot geht das leider nicht

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Ein paar Stunden später ist das Wasser schon wieder deutlich höher gestiegen und bald ist das Schiff wieder flott

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