Gipsy IIII zur See: Klo-Ventil

Freitag, 08. Mai 2015, Musket Cove Mooring, Malolo Lailai. Yoga auf dem Rasen, Ventil in Toilettenschlauch eingebaut, Anna X trudelt ein

Der Tag beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Christine und ich fahren zum Yoga an Land und ziehen volle anderthalb Stunden von halb sieben bis acht Uhr durch. Hier kann man auch mal wieder richtig Kopfstand üben, denn wenn es einen auf der Rasenfläche umhaut, ist das nicht ganz so tragisch.

Dann gibt es ein schönes Frühstück und anschließend mache ich mich über das Toilettenprojekt her. Weil das Seeventil des Toilettenabwassers nicht mehr hundertprozentig schließt, passiert es, wenn wir in seltenen Fällen mal hoch am Wind mit viel Krängung über Backbordbug segeln, dass Seewasser in der Toilettenschüssel hochsteigt und überschwappt. Wenn man stunden- oder tagelang so segelt, ist das verflixt mühsam, weil man alle 5 Minuten die Toilette abpumpen muss oder sich das Seewasser im Schiff verteilt. Zwar ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir bis Australien in diese Situation kommen, aber ausschließen kann man es auch nicht. Man sollte eigentlich ein neues Seeventil einbauen, aber dafür müsste das Schiff zumindest so weit aus dem Wasser, dass der Bordeinlass über die Wasserlinie kommt, also in den Kran. Das wollen wir aber vermeiden und so ist mir als Lösung eingefallen, einen zusätzlichen Absperrhahn in die Leitung einzubauen.

Es ist wie immer: Eine Arbeit, die einfach aussieht, entpuppt sich als extreme Maloche, um nicht zu sagen Scheiß-Arbeit, was es de facto ja auch ist, sogar im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man’s genau nimmt. Erst mal kommt man an die Schlauchenden nur schlecht ran. Dann ist es irre schwierig und anstrengend, diese von den Fittings runterzuziehen. Als der alte Schlauch weg ist, kommt die Montage des neuen. Aber eines der Fittings, die unter Verwendung von 9 Lagen Teflonband in das neue Ventil geschraubt werden, hat einen zu großen Durchmesser. Zwar nur etwa 1 mm, aber das Ding will partout nicht in den Schlauch hinein. Also einen mm abschleifen. Dann geht es endlich mit sehr viel Kraftaufwand und Schweißverlust. Um das zweite Ende draufzukriegen, fahre ich zur Felice rüber und lasse mir von Wolfgang helfen. Christine fehlt die Kraft, um als Gegenpart zu fungieren.

Auch die Montage des neuen Schlauches ist noch schweißtreibend, aber nach drei Stunden ist es geschafft und alles wieder eingebaut. Nun können wir also auch wieder beruhigt Lage auf Backbordbug schieben. Anschließend bin ich ziemlich fix und foxi.

Während ich mit der Bastelei zu tun habe, paddelt Christine eine Runde mit dem roten Kajak der Felice. Auch am Nachmittag macht sie sich selbständig und geht mit Conny in das neue Café der Marina, was ziemlich fancy und chic geworden ist. In der Zwischenzeit ist die Anna X eingetroffen, so dass wir am Abend wieder eine große Sundowner-Runde haben.

Der Tag beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang

Yoga auf dem Rasen von halb sieben bis acht.

Das ganze Gewicht auf den Händen. Die Übung links ist schwieriger, als die rechte. Die rechte kann ich mittlerweile 5 oder mehr Atemzüge lang halten

Auch der Kopfstand gelingt heute ganz gut

Weil das Seeventil (roter Pfeil) nicht richtig schließt, will ich ein zusätzliches Ventil in die Schlauchleitung der Toilette einbauen.

Der alte Schlauch. Wandstärke etwa 3 mm, Innendurchmesser 38 mm. Das Dunkle innen sind Ablagerungen von 12 Jahren Nutzung. Gut, dass ich einen neuen Schlauch besorgt hatte. Interessanterweise hält sich die Geruchsentwicklung in Grenzen

Dieser Absperrhahn muss in die Schlauchleitung eingefügt werden. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Weil nämlich die schwarzen Fittings nicht in den Schlauch reingehen. Der Außendurchmesser muss erst noch durch Schleifen verringert werden und selbst dann ist viel Kraft und Schweiß nötig, …