Montag, 13. April 2015

“Todesanzeige”

Sonntag, 12. April 2015, Savusavu Marina, Fiji. Blue Screen am Computer, tolle Yoga-Session, Verabschiedung von Felice und 1000 Ameisen

Gestern noch ein echter Schreck in der Abendstunde. Wir hatten zwei Videos angeschaut und danach gerade das letzte posting hochgeladen, als der Computer plötzlich zwei mal flackert und sich dann mit blauem Bildschirm meldet. Das ist so gut wie eine Todesanzeige. Abschalten, Neustarten. Geht nicht. Im abgesicherten Modus. Geht auch nicht. Der Laptop versucht eine Systemstartreparatur. Und nudelt und nudelt. Das drehe ich irgendwann kalt ab. Noch mal starten, wieder die Systemstartreparatur. Diesmal entschließe ich mich, ins Bett zu gehen und das Ding laufen zu lassen. In Gedanken habe ich schon mit diesem HP abgeschlossen. Wäre aber echt beschissen. Wir haben zwar noch Reserven an Bord, aber da ich nur einmal monatlich Sicherungskopien mache, wären einige Arbeitsstunden noch mal zu leisten. Irgendwann sterben alle PCs, auf Booten tun sie das besonders schnell. Auf der Anna X sind kürzlich zwei Laptops kurz nacheinander eingegangen. Da ich nicht einschlafen kann, schaue ich nach einer halben Stunde noch mal nach. Schwein gehabt, offenbar hat sich die Kiste tatsächlich selbst repariert. Huh, bin ich froh.

In der Früh dann wieder Sonntags-Yoga im Planters Club, heute sind wir Neune. Obwohl nach dem Aufstehen noch alles zwackt, klappt es dann aber doch sehr gut. Vor allem den Kopfstand kann ich relativ lange halten, auch wenn Christine mir etwas helfen muss, in die senkrechte zu kommen. Und auch bei einigen anderen Übungen erkenne ich Fortschritte. Na, wurde auch Zeit, dass mal wieder was weiter geht. Auch bei Christine klappen manche Dinge jetzt schon besser. Anschließend genehmigen wir uns ein Eis in der Copra Shed und sind so erst um 1230 wieder an Bord zurück, bewaffnet mit einem riesigen Bündel frischen Basilikums, den immer jemand am Sonntag zum Yoga mitbringt. Wir haben schon einen Großteil auf der Felice und Parmelia abgegeben, aber auch für uns ist noch genug übrig. Wir verarbeiten die Blätter wieder zu frischem Pesto mit Olivenöl und Pinienkernen. Gelingt besser, als beim letzen mal, weil wir die Blätter diesmal mit dem großen Messer ziemlich gut kleinhäckseln.

Weil es nun schon wieder so früh dunkel wird, sind wir schon um 1630 zum Sundowner im Hot Springs Hotel verabredet. Die Felices verabschieden sich. Sie wollen Morgen nach Suva aufbrechen. Wir gehen davon aus, dass wir sie dort oder in Denarau noch wiedersehen, bevor sich unsere Wege vielleicht für lange Zeit trennen. Aber der Abschied von Savusavu muss schließlich auch gefeiert werden. Anschließend gehen wir noch ins Hidden Paradise zum Abendessen. Das Chili Chicken (nicht so hot) ist ausgezeichnet, wenn auch immer noch scharf genug.

Als wir an Bord zurück kommen, trifft uns fast der Schlag. Das gesamte Cockpit ist übersät mit kleinen Viechern, die wir für Termiten halten (Hannes erklärt uns aber später, dass das fliegende Ameisen seien). Diese Biester werden offenbar vom Licht angelockt. Wenn wir abends das Boot verlassen, schalten wir aus Sicherheitsgründen immer den Strahler im Cockpit an, was aber heute gravierende Auswirkungen hat. Wegen der Windstille haben jedenfalls Hundertschaften von diesen kleinen Biestern den Weg zu uns gefunden. Wir nebeln das gesamte Cockpit mit repellent ein und ein Teil der Viecher gibt dabei den Geist auf. Mögen sie in Frieden ruhen. Dann müssen wir schauen, möglichst schnell ins Schiff zu kommen, ohne allzuviele von dem Insektengesocks ins Innere zu lassen. Gelingt halbwegs. Anschließend gleich ins Bett.

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Computer kurz vorm Sterben. Glücklicherweise belebt er sich selbst noch einmal wieder

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Verabschiedung der Felice Crew. Christine, Lisa, Thomas, Uts, Bertel, Wolfgang, Conny, Frank

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Wolfgang und Conny, die heutigen “Festsäue”

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Na, klappt das heute noch mit dem Selbstauslöser? Der Blitz will nicht funktionieren

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Wir halten das erst für Termiten, aber Hannes belehrt uns am nächsten Tag, dass es sich dabei um fliegende Ameisen handelt. Das ist uns auch deutlich lieber. Von diesen Biestern finden wir jedenfalls hunderte auf dem Schiff vor, als wir gegen 21 Uhr zurück an Bord kommen.

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