Montag, 20. April 2015

Nähte nähen

Montag, 20. April 2015, Savusavu, Copra Shed Marina. Wir nähen alle Nähte des Biminis nach

Wir haben Glück, dass es bis zum Ende des Frühstücks nicht regnet und wir das Bimini also in trockenem Zustand abnehmen können. Mittlerweile haben auch noch Nähte an anderer Stelle begonnen, sich aufzulösen. Alle Fäden, die direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, zerbröseln regelrecht. Insofern liegt ein Haufen Arbeit vor uns, denn das Bimini ist 4 m breit und etwa 2 m lang. Wir nähen heute sicher etwa 35 m Naht nach. Einfach alle Nähte, die unmittelbar die UV-Strahlung abbekommen. Zwischendurch bockt die Nähmaschine, eine Nadel zerbricht, der Faden spleißt sich auf. Wir ölen, ersetzen Nadeln, fädeln neu ein und machen weiter. Mehrmals müssen wir die untere Spule mit frischem Garn versorgen. Fünf Stunden verbringen wir an der Maschine. Mit Auf- und Abriggen dauert der Job insgesamt 6 Stunden.

Am Nachmittag fahre ich zu Frank rüber. Er hat sich entschlossen, jetzt sein altes, defektes ZF-Getriebe, das er bislang immer noch durch die Gegend gefahren hat, zu entsorgen und mich deshalb gefragt, ob ich das gern als Übungsobjekt hätte. Ist zwar nicht identisch mit unserem Getriebe, aber ähnlich. Also schaffe ich die 20 kg Metall zu uns aufs Boot und nehme mir als erstes gleich mal den Deckel mit dem Schaltexcenter vor. Falls ich den bei uns mal abbauen muss, weiß ich gleich, wie’s drunter aussieht. Obwohl das Getriebe ziemlich alt und die Schrauben verrostet aussehen, lässt sich alles leicht lösen und die Funktionsweise des Schaltnockens wird gleich klar. Da es schon dunkelt, lasse ich es für heute dabei. Bin noch unschlüssig, ob ich das Ding weiter zerlegen soll. An Bord muss man doch achtgeben, dass man sich mit öligem Dreck nicht das Cockpit oder anderes versaut. Wird morgen entschieden, denn spazierenfahren werden wir diese gearbox sicher nicht.

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Ein ziemlich großes Stück Tuch, dieses Bimini. Wir müssen fast alle Nähte nachnähen, da sich die Fäden wegen der UV-Einstrahlung jetzt überall rasant auflösen

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Das alte Frieda-Getriebe. Auch von ZF und unserem ähnlich. Von Frank als Obduktionsobjekt zur Verfügung gestellt. Mich interessiert vor allem die genaue Funktionsweise des Schaltnockens, den man hier sieht. Die Demontage bzw. Justierung müsste bei uns sogar am installierten Getriebe, also ohne es auszubauen, möglich sein.

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Blick auf die Kupplungslamellen und Zahnräder

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Rechts der input shaft, also die Verbindung zum Motor. Links das Ende des output shafts, auf dessen anderer Seite die Wellenkupplung sitzt.

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