Freitag, 23. Januar 2015

Tag der Kurven

Freitag, 23. Jänner 2015, NZ. Von Kaiteriteri über Marahau und Takaka nach Totaranui. Übernachtung im Gelände des Pohara Boat Club. Unendlich viele Kurven heute. 126 km

Die Nacht war so kalt, dass wir zeitweilig etwas gefröstelt haben unter unserer dicken Decke im Camper. Dafür scheint am Morgen die Sonne und es wird wieder schön warm. Wir verlassen den Campingplatz erst kurz vor Elf und fahren zunächst nach Marahau, dem Ort, der dem Abel Tasman Nationalpark am nächsten liegt. Die 10 km bestehen zu 80 Prozent aus Kurven und zwar engen! Wir fahren überwiegend im zweiten Gang. Auch die weitere Strecke bis nach Takaka ist während der Bergfahrten sehr kurvenreich, auch wenn die Straßenbeschaffenheit gut ist.

Auf halber Strecke treffen wir die französische Familie wieder, die wir in Westport am Strand kennengelernt hatten und die dort mit Batterieproblemen kämpfen mussten. In Takaka schauen wir uns die Stadt an, die als Hippie-Pflaster gilt. Tatsächlich sehen wir einige Typen im Hippie-Look, also lange Haare, Bart, Mädels mit bunten, langen und weiten Röcken, Sandalen, Gitarre im Arm. Dass das Stadtbild davon geprägt wäre, können wir allerdings nicht bestätigen. In einem Café lernen wir die Engländer Jill und Jeremy kennen, weil wir uns zu ihnen an den Tisch setzen. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass Jill 8 Jahre ihres Lebens in Feldkirch verbracht hat und wir sogar einen gemeinsamen Bekannten haben.

Nachdem wir mal wieder einen „Großeinkauf“ im Supermarkt getätigt haben, fahren wir weiter. Unser Ziel ist der DOC Campground Totaranui direkt an der Nordgrenze des Abel Tasman Nationalparks. Die letzten 10 Kilometer dorthin sind Schotterstrecke, deren einziges Ziel eben jener Campingplatz ist. Mehr als 20 km/h sitzen nicht drin wegen der vielen Querrillen und weil wir Auto und Geschirr schonen wollen. Also fahren wir eine halbe Stunde lang durch schönes, aber unbequemes Gelände. Schon zu Beginn der Gravel-Road ist angeschrieben, dass es keine freien Plätze mehr auf dem Campground Totaranui gibt, aber aus zwei Gründen tun wir uns die Strecke dennoch an. Erstens haben wir in unserer Wiki Camps App gelesen, dass auch andere vor uns schon diese „no Vacancy“ Schilder gelesen und anschließend noch genügend Platz gefunden hatten. Und zweitens sehen die „no Vacancy“ Schilder so gedruckt und permanent befestigt aus, dass wir vermuten, man wolle dort einfach nicht so viele Leute hinlocken. Und schließlich denken wir uns: Selbst wenn wir keinen Platz bekommen sollten, ist es die Besichtigung wahrscheinlich auch wert.

Dummerweise treffen wir beim Erreichen des Campinggeländes auf einen Ranger, der uns fragt, ob wir reserviert hätten. Haben wir natürlich nicht. „Sorry, no vacancy“, hören wir. „But there seems to be really a lot of free space here“, sage ich, denn das Gelände ist höchstens zur Hälfte belegt. Stimmt schon, sagt er, aber das zähle nicht. Hier ginge es um die Anzahl Personen, und dieses Kontingent sei voll. Wir müssten wieder abhauen. Das ist wirklich schade, denn dieser Platz ist schon etwas besonderes, liegt er doch unmittelbar an einem langen, goldgelben Sandstrand und mitten in schönster Natur. Außerdem könnte man sich ein Plätzchen suchen mit sehr viel Abstand zu den Nachbarn. Nun gut, da müssen wir uns wohl fügen. Und so fahren wir die 10 km Schotterpiste also wieder zurück, nachdem wir uns Strand und Gelände ausgiebig angeschaut haben.

Für die Nacht landen wir schließlich auf dem Grund des Pohara Boatclubs, der Campen gestattet und gratis sogar Toiletten zur Verfügung stellt. Weil ich während der Fahrt die Scheibe der Fahrertür geöffnet hatte, haben wir allerdings eine ziemliche Staubschicht überall im Auto, die wir erst mal wieder entfernen müssen. Anschließend können wir dann aber bei griechischem Salat, Baguette und Rotwein einen schönen Sonnenuntergang genießen.

P1230846

Schöne Ausblicke den ganzen Tag über, hier auf dem Weg von Marahau nach Takaka

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

P1230850

Die nächsten Bilder zeigen Häuser in Takaka

 P1230851

P1230852

P1230853 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

In einem Café treffen wir Jill und Jeremy aus England. Mit Jill haben wir sogar einen gemeinsamen Bekannten in Vorarlberg

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

DOC Campground Totaranui. Wunderschön gelegen, jede Menge Platz, aber wir dürfen trotzdem nicht bleiben. No vacancy, weil die zulässige Personenzahl schon ausgeschöpft ist. Ob’s stimmt?

 P1230856

Schöne Zufahrt im Alleestil

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Es gibt dort einen herrlichen Sandstrand, und auch der scheint uns nicht überbelegt, aber wir fahren dann trotzdem wieder weg

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

P1230866

Hier im Gelände des Pohara Boat Clubs bleiben wir heute Nacht

P1230867 

Von Kaiteriteri über Marahau und Takaka nach Totaranui. Von dort wieder 25 km zurück bis Pohara. Insgesamt 126 km

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen