Donnerstag, 8. Januar 2015

Cascade Creek to Oreti River

Donnerstag, 08. Jänner 2015, Neuseeland. Von Cascade Creek zum Oreti River vor Mossburn (45Grad, 39 Minuten, 33 Sekunden Süd, 168 Grad, 13 Minuten, 14 Sekunden Ost). 135 km.

Gestern Abend, Christine lag schon im Bett und ich schrieb noch auf dem Herd im Inneren des Campers, klopft es plötzlich am Wagen. Zwei junge Mädels stehen draußen und fragen, ob sie direkt bei uns vorm Wagen ihr Zelt aufschlagen dürfen. Sie hatten erst gegenüber im Wald gezeltet, aber Angst bekommen, weil irgendein Strolch dauernd um sie herumgeschlichen sei. Natürlich stimmen wir zu. Nachdem wir zunächst Englisch geredet hatten, stellt sich dann aber heraus, dass es sich um zwei deutsche Mädchen handelte.

Es hält uns lange im Bett. Wir stehen erst nach neun Uhr auf (die Mädels sind schon wieder weg), frühstücken ganz gemütlich und machen dann den loop walk durch den Regenwald von unserem Platz aus. Die Strecke ist mit 45 Minuten angegeben und führt durch alten Baumbestand, überwiegend Red Beeches, also rote Buchen, die aber nichts mit unseren Rotbuchen gemeinsam haben. Die Bäume werden etwa 400 Jahre alt und 40 Meter hoch. Gewaltige, großteils mit Moos bewachsene Baumriesen. Der Weg führt uns zum Lake Gunn und dessen Ausfluss. Gegen Mittag sind wir wieder am Camper und satteln die Pferde.

Auf dem Weg talauswärts machen wir noch eine kurze Rast an einem DOC Campground, wo wir ganz allein stehen und uns ein Sandwich als Mittagessen bereiten. Dann flüchten wir relativ schnell wieder, denn hier gibt es viele Viecher, die beißen oder stechen. Jedenfalls leidet Christine ziemlich darunter. Sie hatte sich gestern in der Apotheke schon Antihistaminikum besorgt. Aber mehr als zwei Tabletten pro Tag soll man nicht nehmen und nach ein paar Stunden lässt die Wirkung schon wieder nach. Die Plage scheint hier größer zu sein, als auf den subtropischen Inseln.

Bei tollstem Sonnenschein fahren wir also weiter, machen noch einen kurzen Wanderausflug zu einem kleineren Lake mit anschließendem Cappucciono-Genuss in einer Backpacker-Lodge, queren Te Anau und machen uns dann auf den Weg Richtung Queenstown. Wir suchen einen schönen Platz zum Wildcampen und werden schließlich auch fündig. Wir brauchen nur 200 Meter von der Straße weg in einen Feldweg hineinzufahren und sind direkt an einem Flussufer. Ein toller Platz und wir sind diesmal ganz allein, ohne Sichtkontakt zur Straße.

Das Wasser des Oreti River ist glasklar und an manchen Stellen so tief, dass man nicht stehen kann. Es ist zwar erst etwas kalt, aber wir gehen dann doch beide baden. Auch, weil es heute nicht so windig ist und in der Sonne sogar sehr warm. Unser Abendessen (jedenfalls die Hühnerbrüste) braten wir in der Pfanne auf einem offenen Feuer (weil wir keinen Grillrost haben), machen einen Salat dazu und rösten Brot. Rotwein haben wir auch noch genug und so haben wir heute einen sehr gemütlichen country-Abend am Lagerfeuer.

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Morgenstimmung am Cascade Creek. Die meisten anderen Camper, die hier übernachtet hatten, sind längst aufgebrochen.

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Ein Wald voller Red Beeches, einer Buchenart der Südhalbkugel

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400 Jahre alt und 40 Meter hoch

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Die umgefallenen Baumriesen sind stark bemoost

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Der loop track führt am Gunn Lake vorbei

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Wir halten wieder an den Mirror Lakes an und diesmal bekommen wir auch eine Idee davon, woher sie ihren Namen haben. Die Spiegelungen sieht man nur bei wenig Wind. Am besten wäre totale Flaute, aber die haben wir auch heute nicht

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Hier legen wir eine Pause für den Mittagssnack ein. Die Mücken vertreiben uns aber bald wieder

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Heutiger Übernachtungsplatz am Oreti River kurz vor Mossburn, wo wir schon etwa um 16 Uhr ankommen.

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Glasklar und erfrischend kühl

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irgendwann traut sich Christine dann auch ins Wasser, der es zunächst zu kalt vorgekommen war

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Das Lagerfeuer unterhalten wir von 18 bis 23 Uhr. Es ist übrigens lange hell hier. Jetzt, um 22 Uhr, wo ich diese Zeilen schreibe, kann man gerade noch in einem Buch lesen. Richtig dunkel ist es erst um halb Elf

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Heute ist es warm genug, auch um 22 Uhr noch draußen zu sitzen. Eine dicke Jacke braucht es aber schon. Dieses Bild ist etwa um 20 Uhr aufgenommen worden

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Heutige Strecke von Cascade Creek zum Oreti River, kurz vor Mossburn. 135 km (in rot)

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