Dienstag, 12. August 2014

Neuseeland

Dienstag, 12. August 2014, Savusavu, Fiji. Wir organisieren unseren Neuseelandaufenthalt

Geweckt werden wir um Sieben vom lauten Signalhorn eines großen Schiffes. Mehrfach kurz, das heißt normalerweise: „Achtung, aufgepasst, Vorsicht, hier ist was nicht in Ordnung ...“ Was ist da los? Wir gehen an Deck und sehen, dass die große Fähre von Suva einläuft. Sie wirft ihren Anker normalerweise 150 Meter vor der Pier ins Wasser und legt mit dem Heck an der Pier an. Heute liegt aber dort, wo normalerweise der Anker hinfällt, eine große 50 Tonnen Yacht vor Anker. Über Funk bekommen wir mit, wie die Yacht versucht, die Fähre auf Kanal 16 zu erreichen, aber von dieser kommt keine Antwort. Nach endlosem Gehupe seitens der Fähre haut diese ihren Anker schließlich in unmittelbarer Nähe der Yacht ins Wasser. Das Ganze wird ein Nachspiel haben, denn der Yacht wurde der Ankerplatz von den Behörden zugewiesen, und dass die Fähre auf 16 nicht zu erreichen ist, darf ja wohl gar nicht sein. Alle Yachten hier vor Ort waren Zeuge der vergeblichen Versuche, Kontakt aufzunehmen. Jedenfalls bleibt die Yacht dort liegen, wo sie ist. Die Burschen müssen wohl ein dickes Fell haben.

Das Wetter ist windig und regnerisch. Also genau richtig, um vorm Computer zu sitzen. Am Morgen recherchiere ich Flüge nach Neuseeland, gegen 10 Uhr schwingen wir uns ins Dinghy und fahren an Land. Erster Stop in der Waitui Marina, zweiter Stop im Immigration Office.

Wir wollen uns versichern, bis wann wir hierbleiben dürfen. Am 28. Juni sind wir in Fiji angekommen, plus 4 Monate macht 28. Oktober. Dann kann man noch einmal ohne allzu große Kosten 2 Monate verlängern, macht 28. Dezember. Spätestens dann müssen wir ausreisen. Abchecken wollen wir erstens, ob Monat wirklich Monat ist, also nicht z.B. 30 Tage als Monat gezählt werden. Das ist nicht der Fall. Zweitens wollen wir eruieren, ob die insgesamt 6 Monate vielleicht um ein paar Tage verlängert werden können, so dass wir erst im Neuen Jahr ausreisen müssten. Aber als wir die Lady anschauen, der wir diese Frage vorlegen, wird uns schon im Voraus klar, dass wir eine ablehnende Antwort bekommen. Die Dame ist der Griesgram in Person. Kein Wunder, wahrscheinlich hat sie mit ihren 100 Kilo genug mit sich selbst zu tun, als dass sie noch Nettigkeiten an Ausländer absondern könnte. Pech gehabt, die Antwort des Kollegen wäre vielleicht anders ausgefallen (die nette Dame vom Zoll hatte nämlich gemeint, man könne darüber mit den Immigration Officers sicherlich reden).

Dann folgen diverse Einkäufe am Markt, am Geldautomaten, im Supermarkt, im Delikatessengeschäft, im Captains Café (Eis und Cappuccino), bevor wir wieder aufs Schiff zurückkehren. Nach Mittagssnack, Kaffee und Kuchen geht die zweite große Internetrunde des Tages an den Start. Skypen mit einem Wohnmobilanbieter, verhandeln, Termine fixieren, Flüge buchen, Hotel für die erste Nacht organisieren, Campervan fix buchen. Um 17 Uhr sind wir durch damit. Falls wir es hier an dieser Stelle noch nicht so deutlich formuliert haben: Wir wollen den kommenden Süd-Sommer mit dem Boot in Fiji bleiben und seit heute steht fest, dass wir vom 28. Dezember bis zum 1. März Neuseeland mit einem Wohnmobil bereisen werden.

Am Nachmittag kommt Frank vorbei und bringt uns frischen, selbstgebackenen Kuchen, um 17 Uhr schaut Wolfgang bei uns rein, weil wir uns über Funk nicht verständigen konnten (ich Depp hatte die Lautstärke am VHF auf Null gedreht) und wir testen gemeinsam zwei Rotweine. Den Abend verbringen wir – für Savusavu eine absolute Novität – an Bord.

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Früh am Morgen werden wir durch das laute Horn der Fähre geweckt. Die große 50 Tonnen Yacht  liegt genau dort, wo die Fähre ihren Anker werfen will. Schließlich ankert die Fähre, ohne dass die Yacht ihren Platz verlässt. Eine Verständigung via Kanal 16 kommt nicht zustande, weil die Fähre offenbar nicht hörbereit ist

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Nach unseren Einkäufen gönnen wir uns wieder einmal einen guten Cappuccino im Captain`s Café der Copra Shed Marina. Sowohl von Dolly wie auch vom Personal der Waitui Marina werden wir übrigens wie alte Freunde begrüßt

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Reste einer Pizza. Im Captain`s Café fühlen sich auch die Vögel wohl

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Dieses Schiff (namens Tiger), dass ich seinerzeit wegen der grauen Farbe (ist keine Farbe, sondern Aluminium “natur”) Kriegsschiff getauft hatte, kommt uns sofort bekannt vor. Der Eigner ist ein englischer Autor (wohl überwiegend nautische Literatur). Mit diesem Schiff haben wir Anfang Oktober 2010 in der Bucht Playa Francesca auf Isla Graciosa/Kanaren, gemeinsam vor Anker gelegen und auch kurz mit dem Skipper geplaudert, als dieser mit aufwendiger Kameraausrüstung unseren schwenkbaren, einarmigen Davit/Windgenerator fotografiert hatte

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