Freitag, 25. Juli 2014

Kokosölproduktion

Donnerstag, 24. Juli 2014, Bavatu Harbour, Vanua Balavu, Fiji. Internet im Garten von Mr. Philipps; Produktion von Kokosöl

Eine lange Nacht mit fast 12 Stunden Schlaf liegt hinter uns, als wir gegen 10 Uhr das Dinghy startklar machen und zum kleinen Schwimmsteg am Ende der Bucht fahren, von wo aus eine wunderbar in die Landschaft eingepasste Holztreppe mit 271 Stufen in die Höhe führt. Vom Ende der Treppe ist es nicht mehr weit ins Village, durch das wir hindurch müssen, um zum Haus von Mr. Philips, dem Plantagenbesitzer, zu kommen. Denn das ist unser Ziel, weil es dort den besten Internetempfang gibt. Wir wundern uns, dass wir niemanden im Dorf sehen. Alles scheint wie ausgestorben. Wie wir später erfahren, sind die Bewohner wohl beim Öl pressen.

Auf der Terrasse des Hauses, das derzeit unbewohnt ist, packe ich den kleinen Laptop und das iPhone aus. Die Verbindung von hier oben ist gar nicht so schlecht, immerhin 3G via Vodafone, und die Postings der letzten drei Tage lassen sich relativ schnell hochladen. Meine Versuche von Bord aus waren nicht so erfolgreich. Ich hatte das Handy bis in die Mastspitze gezogen. Der persönliche Hotspot funktionierte zwar ganz gut, allerdings war die Internetverbindung zu schwach, um mails abrufen oder postings hochladen zu können. Lediglich die Positionsmeldungen via sailmail ließen sich übers Internet absetzen.

Zu Mittag sind wir an Bord zurück um einen kleinen Snack einzunehmen und Wasser zu produzieren. Dann fahren wir wieder los, weil wir von der Corvidae erfahren hatten, wo sich die Produktionsstätte für Kokosöl befindet und dass man den Prozess gut verfolgen kann. Neben der langen Holztreppe führt ein Weg den Berg hinauf und nach etwa 300 Metern geht eine Abzweigung nach links, der wir folgen. Bald stehen wir vor einem Holzgebäude, in dem mehrere Personen mit der Produktion des Öls beschäftigt sind. Wir schauen eine Weile zu und machen uns dann wieder auf den Rückweg.

Zum Kaffee an Bord gibt es den Rest des Bananenkuchens von gestern.

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Diese wunderschöne Treppe führt vom kleinen Anleger am Ende der Bucht hoch ins Dorf

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Das Village ist heute morgen wie ausgestorben. Wir müssen es durchqueren, um zum Haus des Plantagenbesitzers zu gelangen. Dort gibt es einen brauchbaren Internetempfang

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Auf der Terasse dieses Hauses errichte ich für eine Stunde mein “Büro”, setze ein paar blogposts ab, und lade emails und Wetterbericht herunter

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Während ich im “Büro” arbeite, wartet Christine auf der Wiese davor. Das blaue Haus im Hintergrund soll abgerissen und statt dessen ein größeres Gästehaus errichtet werden

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Von der Veranda des blauen Hauses aus hat man diesen Blick auf die Bucht. Gestern ist die Gliss eingelaufen, eine 30 Meter Sloop, die wir schon in Nuku Hiva und unterwegs in den Tuamotus gesehen hatten. Dort sind eine vierköpfige Familie und mehrere Crewmitglieder an Bord.

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Am Nachmittag schauen wir uns die Produktion von Kokosöl an. Zunächst wird der Bast mit Hilfe eines spitzen Eisenstabes entfernt, dann die Nüsse durch einen Schlag mit einer schweren Machete halbiert

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Anschließend wird das harte Kokosfleisch mit diesen Gerätschaften geraspelt

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Dann folgt ein Trocknungsprozess auf dieser langen Metallfläche, die von unten beheizt wird. Zwei Arbeiter sind damit beschäftigt, die Kokosraspeln permanent zu wenden, damit sie nicht anbrennen. Offenbar soll hier der Wasserdampf entweichen

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Die trockenen Kokosflocken werden in einem perforierten Edelstahlzylinder gepresst. Das Öl fließt seitlich durch die feinen Schlitze am Zylinder entlang und tropft unten in den Trichter

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Die Feinfilterung erfolgt anschließend durch ein Tuch

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Dieser Kleine muss sicher noch nicht mitarbeiten, lernt aber schon früh, wie die elementaren Arbeitsprozesse hier ablaufen. Einfach dadurch, dass er dabei ist und zuschaut

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Während der Arbeit köchelt und gart nebenbei das Mittagessen

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