Mittwoch, 11. Juni 2014

Sliding Rocks

Mittwoch, 11. Juni 2014, Apia, Samoa, Ausflug zu den Sliding Rocks

Irgendwie bin ich heute vormittag etwas träge, aber Christine ist unternehmungslustig und drängt zum Aufbruch. Es ist dann trotzdem schon 11 Uhr, als wir aufbrechen. Wir wollen nach Papaseea zu den Sliding Rocks, wohin es auch eine Busverbindung gibt. Da die Capitana gerne mal in so einem bunten, hochbeinigen öffentlichen Verkehrsmittel fahren möchte, traben wir also zum Busbahnhof und warten. Ähnlich wie in dem österreichischen Lied, wo jemand verzweifelt auf das Taxi wartet, das nicht kommt und nicht kommt, ergeht es uns mit dem Bus. Nach anderthalb Stunden haben wir die Nase voll und nehmen ein Taxi, das eh nur 6 Euro kostet, wofür wir dann 15 Minuten unterwegs sind.

Die Fahrt geht in die Berge und endet vor einem schönen Fale, wo wir 5 Tala pro Person Eintritt zahlen und dann einige hundert Meter in eine Schlucht absteigen, wo ein Fluss an mehreren Stellen über längere Strecken schräg die Felsen hinunterfließt. An diesen Stellen kann man hinunterrutschen, wenn man nicht ganz empfindlich ist. Ich denke an meinen rechten Arm, riskiere die Rutschpartie aber trotzdem. Nun, ganz ohne Schmerzen im Schultergelenk geht es dann doch nicht ab, aber sie sind nicht nachhaltig und so war es das Erlebnis wert. Christine ist die Geschichte etwas zu unheimlich, aber Badespaß in einem der vielen Pools hat sie trotzdem.

Nach eineinhalb Stunden geht es wieder retour. Für etwa 1 Euro hat der Taxifahrer auf uns gewartet. Gegen 1530 sind wir wieder an Bord zurück, trinken mit Conny und Wolfgang, die in der Marina geblieben waren, bei uns an Bord Kaffee und bewegen uns gleich anschließend zu den günstigen Sundowner-Cocktails ins „The Edge“, wo uns heute auch Alex von der Rose die Ehre gibt. Er ist vor ein paar Tagen hier eingelaufen und liegt in der Bucht vor Anker.

Im Laufe des Tages lassen wir noch ein paar Mal den gestrigen Abend Revue passieren, wo wir so viele interessante Dinge von Chris erfahren haben. Er beantwortete uns auch die Frage, warum man in Samoa vor 3 Jahren von Rechts- auf Linksverkehr umgestellt hat. Die Vorbereitungen dazu hatten drei Jahre gedauert und der Grund liegt darin, dass man den hier am häufigsten vertretenen Touristen aus Neuseeland und Australien das Rechtsfahren nicht mehr zumuten mochte, vielleicht auch wegen der damit verbundenen Unfallgefahr. Wir bekommen auch die Erklärung für den Bau der neuen Kathedrale. Die alte Kirche hatte im Zuge eines Erdbebens Risse im Gemäuer bekommen und war deshalb eine Gefahr für alle, die sich darin aufhielten. Und auch über die Kuhschlachtung wurde natürlich geredet. Es ist ganz selbstverständlich, dass dabei die Kinder zuschauen. Dadurch lernen sie, es später einmal selbst machen zu können. Und zwar lernen sie nur aus eigenem Antrieb und nur durch Zuschauen. Niemand sagt ihnen oder bringt ihnen explizit bei, wie das Messer zu führen oder die Eingeweide herauszuholen sind. Die natürliche Neugier ist hier der Lehrmeister. Chris meinte dann auch, dass die Kühe in der Regel durch einen Schuss in den Kopf getötet werden und nicht mit dem Messer. Vielleicht hatten uns die jungen Damen dort vor Ort etwas Falsches erzählt, weil sie es selbst nicht besser wussten.

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Eine Art des Fischens, praktiziert vorm Strand in Apia. In den Styroporboxen, die neben den Jungs im Wasser schwimmen, werden die gefangenen Fische aufbewahrt

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Auch Angler gibt es natürlich. Unter der grünen Decke sitzen zwei Jungs, die sich vor der Sonne schützen

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Warten auf den Bus, der nicht kommt. Eigentlich soll er jede Stunde fahren, aber als wir dann nach anderthalb Stunden doch ein Taxi nehmen, wird uns klar, warum kein Bus fährt. Wir wären sicher die einzigen gewesen, die drin gesessen hätten

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Eingang zu den Sliding Rocks. 5 Tala pro Person, dann kann es in die Schlucht hinuntergehen

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Abwärts geht es auf betonierten Treppen mit sehr unergonomischen, unterschiedlich hohen und langen Stufen

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Da kann man überall runterrutschen, wenn man sich traut und ein halbwegs gepolstertes Gesäß hat

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Diese Rutschpartie treibt wieder einen Schmerz in mein rechtes Schultergelenk, aber da es jetzt eh schon so lange gutgegangen ist, darf es heute mal wieder sein. Nach ein paar Minuten spüre ich auch schon nichts mehr davon

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Andersfarbige Gesteinsstreifen, sogenannte Dykes

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Das Wasser ist erfrischend, etwas kälter als das Meerwasser hier

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Die Felices sind heute an Bord geblieben und Conny hat wieder mal ein schönes Bild fertiggestellt

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Die jungen Amerikaner von der Xanthia waschen ihre Klamotten in ihrem Dinghy, das gar nicht so viel kleiner ist, als das Boot, mit dem sie unterwegs sind. Dieses Beiboot besteht aus 2 Teilen, die man, auseinandergeschraubt, ineinander lagern und upside down auf dem Kajütdach transportieren kann. Eine tolle Konstruktion. Kaum zu glauben, dass ein Dinghy dieser Größe auf einem 26-Fuß-Segler an Deck gefahren werden kann

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