Sonntag, 8. Juni 2014

Gipsy IIII an Backbord

Sonntag, 08. Juni 2014, Apia, Samoa, Gipsy IIII – Schriftzug an Bb., Gottesdienst in Kathedrale, Thunfisch-Schmaus an Bord

Wir brauchen unser Dinghy nicht von Deck zu nehmen, denn wir können das der Felice nehmen. Es hängt in Davits am Heck und kann schnell zu Wasser gelassen werden. Außerdem ist es etwas größer und damit eine bessere Arbeitsplattform, um endlich mal unseren Gipsy IIII-Schriftzug am Backbordbug anbringen zu können.

Nach dem Frühstück um halb Neun geht es los, die Sonne scheint schon, aber auf der Backbordseite ist noch Schatten. Das ruhige Wasser und die windgeschützte Lage sind ideal. Nach eineinhalb Stunden ziert nun unser Logo auch die noch fehlende Seite am Bug.

Ein Sonntag im Bett? Nein, an Bord. Wir liegen im Cockpit und lesen. Mit Tom Neale (An Island to Oneself), dem Einsiedler von Suwarrow, werde ich heute fertig. Erst nach der Lektüre und dem Anblick der Bilder im ebook wurde uns so richtig klar, dass wir, als wir auf Suwarrow waren, in den nun leeren Räumen herumgestöbert sind, die einst Tom Neales Behausung waren, und das ist jetzt immerhin 38 Jahre her. Das Buch ist die Erzählung eines selbstgewählten Robinsonlebens und ein Tatsachenbericht, kein Roman, auch wenn es sich wie ein solcher liest. Für uns ein ganz besonderes Leseerlebnis. Hier noch mal der Hinweis: Wer interessiert ist, sollte sich melden. Wir verschicken das ebook gern per email.

Am Nachmittag um halb Vier traben wir zur Kathedrale, wo um 16 Uhr der vierte Gottesdienst des Tages stattfindet, wie wir erfahren haben, in samoanischer Sprache. Wir sind überrascht, wie voll die Kirche ist. Es sind sicher 250 Leute drin. Man könnte ja auf die Idee kommen, wir seien fromm geworden, aber unser Interesse liegt eher darin, die Gesänge zu hören, die auch hier wieder von einem etwa 30-köpfigen Chor kommen und uns genauso begeistern, wie die in Französisch Polynesien, auch wenn sie etwas anders sind. Die Messe wird mit großem Aufwand zelebriert. Drei Priester, 10 Messdiener und einige Lektoren ergeben ein buntes Bild im Altarraum.

Am Abend haben wir ein Festessen an Bord. Ein Kilo Albacore Tuna, zunächst als Sashimi mit geröstetem Knoblauchbrot und Wasabi-Soya-Sauce zur Vorspeise, dann als gewaltige Steaks mit den frischen Bohnen, die von gestern übrig geblieben sind. Christine hat sich mittlerweile zur Thunfischspezialistin entwickelt und wir haben ein wirkliches First-Class-Dinner an Deck, begleitet von einem kühlen trockenen Weißwein.

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Wir nutzen das ruhige Wasser hier im Hafen und das große Dinghy der Felice, um endlich einmal auch an Backbordseite unseren Schriftzug anzubringen

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Auch unser Nachbar Ingolf von der Dan Kiwi (der Däne, der nach Neuseeland segelt) arbeitet. Er will morgen nach Fautuna auslaufen und Julia und Horst als Gäste mit an Bord nehmen. Es wird etwas windig werden. Hoffentlich ist die Reise für Julia nicht zu strapaziös. Am Donnerstag soll der Wind moderater werden. Wahrscheinlich werden wir dann von hier Richtung Wallis aufbrechen.

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Nachmittagsgottesdienst in der Kathedrale mit großem Aufgebot und tollem Chorgesang

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