Mittwoch, 16. Oktober 2013

Erdofenessen

Dienstag, 15. Oktober 2013, Tahaa, Baie Apu, Tahitianischer Abend mit Essen aus dem Erdofen

Gegen 14 Uhr fahren wir mit dem Dinghy an Land um uns zu vergewissern, wo wir am Abend anlanden müssen für den Tahitianischen Abend mit Essen aus dem Erdofen, Musik und Tanzvorführung. Wir finden gleich die richtige Stelle, ziehen das Dinghy auf den Strand und schauen uns um. Der Erdofen ist schon angeworfen und das Essen bereits „aufgesetzt“, d.h. über dem Schwelfeuer und den heißen Steinen aufgeschichtet und oben mit Sand bedeckt.

Jeremy war gestern mit seiner Piroge bei uns am Boot gewesen und hatte uns über dieses Event heute Abend informiert. Er und seine Frau veranstalten das immer am Dienstag und so wundert es uns nicht, dass die 5 oder 6 noch freien Mooringbojen am späten Nachmittag allesamt von Charterbooten belegt werden. Die Chartergesellschaften empfehlen ihren Crews offenbar, diese Veranstaltung mitzunehmen. Da wir immer schon mal das traditionelle Erdofenessen probieren wollten, aber bisher noch keine Gelegenheit gefunden hatten, haben wir uns gestern angemeldet.

Am Nachmittag fahren wir von dort gleich zur Frieda hinüber, wo wir zu Kaffee und Kuchen eingeladen sind. Frank hat einen wirklich leckeren Apfelkuchen gezaubert und so verbringen wir wieder mal ein paar tolle Stunden auf einem anderen Fahrtenseglerboot, diesmal einer 30 Jahre alten Endeavor 42.

Es ist bereits dunkel, als wir uns zu unserer Abendveranstaltung auf den Weg machen. Die Aufdeckung der Erdofenspeisen wird publikumswirksam inszeniert und das Essen dann als Bufett hergerichtet. Die Zubereitung ist aufwendig und langwierig. Immerhin hat alles mehrere Stunden unter der Erde gegaart. Geschmacklich sind wir dann allerdings ziemlich enttäuscht. Am besten ist das Schweinefleisch, das zarter ist, als manches Spanferkel. Die verschiedenen anderen Kombinationen können unsere Geschmacksknospen aber nicht zum frohlocken bringen, und das nicht nur, weil naturgemäß alles etwas geräuchert schmeckt (was es ja auch ist). Trotzdem sind wir zufrieden, auch dieses traditionelle Essen jetzt einmal kennengelernt zu haben. Im Preis mit drin ist für jeden ein Pareo (Wickeltuch), dessen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten vorgeführt werden, bevor die Tanzdarbietungen beginnen. Besonderer Witz des Abends: In der Schlange vorm Bufett spricht uns ein Amerikaner aus Chicago in ziemlich gutem Deutsch an. Er hat zwei Jahre in Lustenau (also nur ein paar Kilometer von unserem Wohnort entfernt) Eishockey gespielt und kennt sich in unserer Heimat ganz gut aus. Die Welt ist ein Dorf.

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Das ist der Erdofen. Unter diesem Sandhaufen gart um 14 Uhr schon unser Essen, dass wir heute Abend hier vorgesetzt bekommen werden

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Auch bei Regen würden wir hier unser Essen trocken einnehmen können. Aber wir haben Glück. Am Abend ist schönes Wetter

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Der Abend wird durch Fackeln und tahitianische Musik stimmungsvoll gestaltet

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Der Chef. Jeremy ist Organisator, Sänger, Gitarrenspieler, Trommler, Handwerker. Den Unterstand (siehe Bild weiter oben) hat er selbst in 2 monatiger Arbeit aufgebaut

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Das Essen wird aus dem Erdofen geholt. Nachdem der Sand weggeschaufelt und die Plastikfolie entfernt ist, kommen die traditionelleren Verpackungen (verschiedenes Blattwerk) zum Vorschein

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Die verschiedenen Speisen werden in geflochtenen Palmblattkörben, ausgelegt mit Alufolie, gegaart

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Sieht gut aus, dieser Fisch, ist aber sehr trocken, wie sich herausstellt. Auch die anderen Speisen, mit Ausnahme des superzarten Schweinefleischs, treffen nicht so unseren Geschmack

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Die Großmutter, rechts im Bild, ist die Oberköchin

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Charles aus Chicago hat mal für zwei Jahre in Vorarlberg Eishockey gespielt und freut sich, seine Kenntnisse über unsere Heimat zum Besten geben zu können

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Die Tanzshows sind immer wieder klasse. Ein Wahnsinn, wie die Mädels mit dem Hintern wackeln können.

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Loredana will nicht aufs Bild, sondern lieber fotografieren. Also “müssen” wir mit den Tänzern und Musikern posieren

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