Donnerstag, 24. Oktober 2013

Anker-Action

Freitag, 18. Oktober 2013, Raiatea, Naonao, Anker-Action .

Nach ein paar Sonnenstrahlen am Morgen ist es den ganzen Tag bewölkt und hin und wieder regnet es. Die meiste Zeit sitzen wir im Cockpit und lesen. Ab Mittag sind wir wieder allein am Ankerplatz, denn der Charterkat macht sich auf die Socken. Am Nachmittag gehen wir vom Boot aus schnorcheln. Wunderschöne Korallenblöcke liegen in unserer unmittelbaren Umgebung, die nächsten nicht einmal 10 Meter hinter unserem Heck

Der Wind hat über Nacht auf Nord gedreht und springt am Nachmittag über West innerhalb von einer Stunde auf Süd. Wir sind kaum vom Schnorcheln zurück, als der Wind aufdreht und innerhalb von 15 Minuten bis auf 30 Knoten (Stärke 7) geht. Die Winddrehung hatten wir aufgrund des Wetterberichts erwartet, nicht aber die Windstärke. Vor Bug- und Heckanker liegt das Boot Richtung Ost. Der Südwind knallt also nun von Steuerbord fast vierkant aufs Schiff, d.h. es wirken enorme Kräfte auf die Anker, die sich, wie ich weiß, gut eingegraben haben und halten werden. Ich bin aber nicht so sicher, wieviel Zug die schwimmfähige blaue 16 mm Leine verkraftet, die das Boot am Heck mit dem Fortress verbindet. Auf der steht ganz schön Zing! Es ist mittlerweile fast dunkel und wenn wir noch eine Aktion setzen wollen, dann sollten wir das möglichst vor der Dunelheit machen, denn bei dem Regen und der Bewölkung nutzt uns der Fast-Vollmond auch nichts. Falls nämlich die Leine bricht, würden wir über den Buganker zu weit zur anderen Seite treiben, wo wir eventuell mit dem Ruder eine Grundberühung riskieren würden.

Nachdem wir eine Dreiviertelstunde zugewartet haben, in der die Wellen von dwars kommen und kräftig unter das Heck knallen, entschließe ich mich, die Leine des Heckankers von der Heckklampe auf die Bugklampe zu legen. Damit würde der Bug in den Wind schwingen und das Schiff vor zwei Bugankern liegen. Damit das passieren kann, muss erst noch ein Stopper auf die Leine und diese außerdem verlängert werden, damit sie bis nach vorn reicht. Den Stopper braucht es, damit ich damit über die Winsch die Kraft aufnehmen kann, um die Leine von der Klampe zu kriegen. Letztlich funktioniert das alles prima. Nach wie vor haben wir 40 bis 50 cm Wasser unterm Kiel. Wie zu erwarten, lässt der Wind, kaum dass wir mit der Aktion fertig sind, spürbar nach. Aber es regnet nun stärker und blitzt hin und wieder.

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Seit Gestern hat der Wind von Ost über Nord und West auf Süd gedreht. Um 17 Uhr bläst es mit 20 bis 30 Knoten fast quer aufs Schiff. Auf Heckanker und –leine kommt ein enormer Zug. Erstaunlich, wie gut der 7 kg leichte Alu-Fortress trägt. Bei 2,7 m Wassertiefe sind 25 m Leine draußen. Der Anker liegt dort, wo der Fender schwimmt. Da wir nicht wissen, wie lange der Spuk anhält, entscheiden wir uns, die Heckleine auf die Bugklampe zu legen

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Dazu muss erst mal ein Stopper auf die Leine gebracht werden, wozu ich auf die Leine turnen muss, denn der Stopper muss außerhalb des Schamfilschutzes sitzen

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Aktion beendet. Die (verlängerte) Heckleine ist nun zur Bugleine geworden

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Der Rocna (unser Hauptanker) liegt nun an Backbord, der Fortress an Steuerbord

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