Mittwoch, 21. August 2013

Kette umdrehen

Dienstag, 20. August 2013, Bora Bora, Mai Kai Marina, einmal Ankerkette umdrehen

Es steht wieder mal ein Arbeitstag bevor. Weil unsere 85 m lange Ankerkette überwiegend nur bis zur Hälfte gebraucht wird, ist sie dort auch am meisten abgenutzt, insbesondere dadurch, dass sie in den Tuamotus öfters mal an Korallenblöcken entlanggeschrammt ist. Das äußert sich darin, dass die schützende Verzinkung abgeschabt wurde und der darunter liegende Stahl anfängt, zu rosten. Die zweite Hälfte der Kette ist aber noch gut verzinkt und deshalb will ich das vordere Ende zum hinteren machen, sprich, die Kette einmal umdrehen.

Das ist leichter gesagt, als getan, denn die ganze Länge wiegt immerhin etwa 200 kg. Der Anker muss abgeschäkelt und an Deck verstaut, die Kette zu Wasser gelassen und vor allem die angespleißte Leine vom hinteren Ende entfernt, und an die andere Seite wieder angespleißt werden. Dieser Teil der ganzen Aktion dauert am längsten. Insgesamt geht fast der ganze Tag drauf. Von halb Zehn bis fast 15 Uhr bin ich damit beschäftigt, unterbrochen von einer Mittagspause.

Christine backt dieweil einen Kuchen, schreibt emails, liest und hilft mir zwischendurch einmal, wenn es mit 4 Händen besser geht, als mit zweien.

Am Abend sind wir wieder in der Mai Kai zur Happy Hour und treffen dort die Felices, African Affairs (die total erledigt sind von ihrem Gipfelausflug) und Super Molly’s aus Hamburg, die heute eingelaufen sind.

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Der Anker wird abgeschäkelt und an Deck zwischengelagert

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Die gesamte Kette wird ausgefiert und beide Enden mit Leinen an Deck gesichert. Alles dazwischen hängt bis zum Grund in 32 m Tiefe senkrecht nach unten

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Diese 20 m lange, achtfach geflochtene Leine ist ins Ende der Kette eingespleißt. Mit der Gesamtlänge von Kette und Leine (105 m) könnten wir bis 35 m Wassertiefe relativ sicher ankern.

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Die gespleißten Kardeele aus der Kette zu fummeln und sie anschließend wieder am anderen Ende einzuspleißen ist das, was am längsten dauert

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Viele lose Enden

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Fertig! Diese Art der Verbindung von Kette und Leine hat den Vorteil, dass sie durch die Kettennuss laufen kann und jederzeit einsatzbereit ist

 

 

Montag, 19. August 2013, Bora Bora, Vom Anker an die Boje (Mai Kai)

Gleich nach dem Frühstück nehmen wir den Anker hoch und verlegen an eine Mooringboje der Mai Kai Marina, weil wir dort eine günstigere Internetverbindung haben.

Als die Voyager keinen zollfreien Sprit bekommt, weil ihnen der Beamte in Papeete nicht alle nötigen Formulare mitgegeben hat, helfe ich mit unseren Zoll- und Bootspapieren aus, wofür ich mit zur Tankstelle fahren muss. Die Formulare müssen kopiert werden (in der Tankstelle gibt es natürlich keinen Kopierer) und als Mina von dieser Aktion zurückkommt, hat die Tankstelle eineinhalb Stunden Mittagspause. Da kann man nur warten. Schließlich klappt dann doch noch alles und mit gemeinsamen Anstrengungen haben wir der Voyager Crew 300 Euro beim Tanken erspart.

Auf dem Rückweg von der Tankstelle fahre ich mit dem Dinghy bei der African Affairs vorbei, ein Katamaran mit deutscher Crew, der an der Boje neben uns liegt. Birgit backt gerade ihren ersten Kuchen und nach einem kalten Bier darf ich gleich ein Stück probieren. Gugelhupf mit Vanillegeschmack. Wirklich sehr gelungen.

Birgit und Kalle treffen wir dann auch um 17 Uhr bei der Happy Hour in der Mai Kai Marina wieder, wo wir zusammen mit den Felices eine deutschsprachige Runde haben.

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