Samstag, 13. Juli 2013

Von Tahiti nach Mo’orea

Freitag, 12. Juli 2013, von Tahiti nach Mo’orea, Baie d’Opunahu, 24 sm

Frühstücken, Abmelden und Bezahlen in der Marina, Seeklar machen, von den Aluas verabschieden, Leinen loswerfen. Das passiert zwischen sechs und neun Uhr. Um Neun haben wir die Tankpier reserviert, aber ein nicht angemeldeter Kat hat sich vorgedrängt, so dass wir erst um 0920 drankommen. Wir tanken erstmals seit Panama und mit unserem Dokument vom Zoll bekommen wir den Diesel steuerfrei, also etwa für 90 Cent pro Liter. 108 Liter gehen rein in den Tank, aber verbraucht haben wir in den viereinhalb Monaten etwa 25 Liter weniger, denn in Panama hatten wir in etwa so viel wieder ausgepumpt, weil die Dichtung am Tankstutzen undicht war.

Das Insel-Lee von Tahiti erstreckt sich länger, als vermutet. Zweieinhalb Stunden motoren wir, bis schlagartig der Wind mit 15 bis 20 Knoten einsetzt. Unter Genua geht es auf der Nordseite von Moorea entlang, die von zwei großen Buchten eingeschnitten wird. Als erstes erkunden wir die Cook Bay und suchen nach der Portal, die hier vor Anker liegen soll und die wir schon mehrmals vergeblich auf VHF gerufen hatten. Die Wienerin Barbara hatte uns nämlich in der Marina aufgesucht und gebeten, der Portal Crew einen Brief zu übergeben. Barbara hat auf der Portal abgemustert und sucht nun eine möglichst schnelle Mitfahrgelegenheit nach Australien. Nun hat sie eine gefunden, aber der Skipper will schon morgen früh losfahren. Ihre Sachen sind aber noch auf der Portal. Sie selbst muss heute Morgen ihre Behördengänge erledigen, deshalb können wir sie nicht mitnehmen. Die Portal sollte also möglichst heute noch zurück nach Tahiti segeln.

Die Cook Bay ist wunderschön. Ansteuerung durch einen gut betonnten Pass zwischen Riffen hindurch. Das zerklüftete, grüne Bergpanorama erinnert an die Marquesas, nur dass es dort keine Saumriffe gibt. Wir sind ganz angetan von der Lieblichkeit der Landschaft und der 2 km tief ins Land einschneidenden Bucht. Am Ende liegen nur 5 Boote vor Anker, eine davon kennenn wir (Wild Fox mit Anthony an Bord). Aber von unserem Stegnachbarn in der Marina, der immerhin seit 5 Jahren hier segelt, wissen wir, dass es in der nächsten Bucht, der Baie d’Opunahu, noch besser sein soll. Also fahren wir weiter. Wir packen die Fock wieder aus und segeln auch durch den nächsten Pass. Auf dem Weg sehen wir zwei große Wale ziemlich dicht bei uns. Wir werden aufmerksam, weil einer wohl gesprungen sein muss und mit riesigem Splash wieder ins Wasser knallt. Sie tauchen dann noch ein paar mal auf. Die Bucht D’Opunahu hat ebenfalls eine berauschend schöne Kulisse. Wir fahren aber nicht in sie hinein, sondern biegen gleich hinter dem Riff Vaipeau links in ein flaches, ruhiges, türkisfarbenes (also Sandgrund) Wasserstück ein. Unseren Anker lassen wir um kurz vor 15 Uhr auf 4 m Wassertiefe neben einem Boot mit österreichischer Flagge fallen.

Die Portal liegt übrigens auch hier vor Anker und als wir ankommen, sind wir baff erstaunt, dass Barbara dort an Bord ist. Da muss sie also auf einem schnelleren Schiff – vielleicht auch mit der Fähre – hergekommen sein. Wir kommen heute nicht mehr dazu, mit ihr oder der Portal Crew zu sprechen, aber vielleicht erfahren wir morgen etwas dazu.

Einen derart idealen Ankerplatz haben wir seit den San Blas Inseln nicht mehr gehabt. Feiner Sandgrund ohne einen einzigen Korallenblock in der Nähe. Das empfinden wir heute als ausgesprochenen Luxus. Hier kann es pfeifen, wie es will. Wir werden sicher und ohne viel Schwell hier liegen. Natürlich machen wir uns gleich mal mit dem österreichischen Skipper von der Suwarow vertraut. Erst schwimme ich hinüber, später kommt er mit dem Dinghy vorbei. David ist mit Frau und 2 kleinen Kindern seit zwei Jahren unterwegs und hat die letzte Typhoon Saison hier verbracht. Er kann uns dementsprechend viel erzählen über die Societies.

Gegen halb Fünf drehen wir eine Runde mit dem Dinghy durch die Bucht und finden an deren Ende die Minnie B und Flap Jack vor Anker. Jeweils 15 Minuten Plausch aus dem Dinghy heraus und ein paar Tips, was man hier unternehmen sollte. Auf die Hinweise der Minnie B ist Verlass. Schließlich haben die uns die Wanderung zu dem spektakulären Wasserfall vor ein paar Tagen empfohlen.

Wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang mit grandiosem Green Flash und essen dann mit Heißhunger Penne Rigate. Dazu gibt es kalten Weißwein. Das Boot liegt ruhig, der Wind hat nachgelassen. Wir fühlen uns wie im Paradies. Und sogar Internet gibt es hier!

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Mooringfeld vor der Marina Taina, angeschienen von der tiefstehenden Morgensonne. Dahinter Moorea, 9 Meilen entfernt

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Wir haben es nicht ein einziges mal geschafft, so eine schwimmende Bar hier zu besuchen

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Tahiti liegt hinter uns. Wir waren länger als 2 Wochen hier und haben viel erlebt. Dennoch haben wir den Eindruck, dass wir eigentlich viel zu schnell wieder aufbrechen müssen

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Moorea liegt vor uns. Der Windschatten von Tahiti reicht bis kurz vor die Nordostecke von Moorea. Also haben wir heute ein paar Motorstunden

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Hier geht es in die Cook Bay. Einsteuerung am rechten Bildrand

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Der Pass ist gut ausgetonnt und wir rauschen mit 6,5 Knoten unter Genua hinein

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Eine sehr idyllische Bucht mit wenigen Häusern und ein paar Hotelanlagen am Ufer. Nur eine Handvoll Ankerlieger am Ende der Bucht

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Auch diese Bilder zeigen noch die Cook Bay

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In der Baie d’Opunahu liegt ein Kreuzfahrtschiff vor Anker, dass allerdings am Abend wieder weg ist. In der Bildmitte geht es eine Seemeile tief in die Bucht hinein. Unser Ankerplatz liegt außerhalb der Bucht hinter dem Riff und zwar am rechten Rand des Ankerfeldes im linken Drittel des Bildes.

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Das Innere der Bucht d‘Opunahu, die wir am Abend mit dem Dinhy erkunden. Hier liegen die Flapjack (ganz rechts im Bild) und Minnie B vor Anker (links daneben)

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