Sonntag, 28. Juli 2013

Von Raiatea nach Taha’a

Donnerstag, 25. Juli 2013, von Raiatea nach Taha’a

In der Nacht pfeifen die Böen mit bis zu 42 Knoten übers Schiff und es kommt ein ganz schöner Zug auf die steil nach unten laufenden Mooringleinen, wobei sich unser Boot ziemlich zur Seite neigt.

Am Morgen checken wir aus bei Jean-Michel, dem Harbourmaster, verabschieden uns von den Aluas und werfen um 1035 die Leinen los. Kaum sind wir aus der kleinen Bucht heraus, legt der Wind wieder richtig los. Während der halben Stunde, die wir durch die Lagune zwischen den beiden Inseln Raiatea und Tahaa fahren, geht er kaum unter 35 Knoten zurück, also Bft 8. Da der Wassermacher läuft, fahren wir noch unter Maschine und setzen die Kutterfock erst, als wir im Lee von Tahaa auf ruhigerem Wasser segeln.

Als wir uns unserem Ziel, der Bucht Tapuamu, nähern, sehen wir hinter der Nobel-Hotel-Insel Tautau die schöne, steilbergige Insel Bora Bora in 20 Meilen Entfernung auftauchen. Vor der Bucht liegt die Paul Gauguin (Kreuzfahrtschiff), die „A“ und die Tohana. Alles alte „Bekannte“. In der Bucht treffen wir auf die Spruce, Felice und Luna Blu. Wir ankern auf 24 m Wassertiefe mit 70 m Kette. So tief haben wir mit der Gipsy IIII noch nie geankert und ich teste ausgiebig die Tragfähigkeit des Ankers mit der nicht einmal dreifachen Wassertiefenlänge der Kette, indem ich die Maschine längere Zeit mit 2000 Umdrehungen zurück laufen lasse. Es gibt ja die Faustformel, dass man mit der drei- bis fünffachen Länge ankern soll. Physikalisch verhält es sich so, dass, je tiefer das Wasser ist, das Vielfache (der Wassertiefe an Kettenlänge) kleiner ausfallen kann. Bei 24 m kann die dreifache Länge eben auch schon genug sein, bei 5 m reicht die 5-fache Länge keinesfalls aus, denn in flachem Wasser kommt die Kette viel schneller steif und der Zug kommt zu schnell direkt auf den Anker, der bei Zug nach oben leicht ausbrechen kann. Bei größerer Wassertiefe ist das federnde Element des Kettengewichts höher (bei 24 m WT wiegt die hängende Kette schon 50 kg) und das Boot schwingt angenehmer und ruckt weniger in die Kette hinein.

Am Nachmittag fahren wir zur Hotelinsel Tautau zum schnorcheln. Der Korallengarten nördlich davon soll sehr schön sein und wir sehen tatsächlich eine Menge bunter Fische. So überragend, wie beschrieben, finden wir es allerdings nicht, auch wenn Christine mit dem mitgebrachten Baguette die Fische anfüttert und ruckzuck von einem ganzen Schwarm verschiedener kleiner Buntlinge (achtung Wortschöpfung, keine Fischart) eingekreist ist. Das Wasser ist ziemlich kalt und so machen wir uns nach einer halben Stunde wieder auf den Rückweg. In dem Luxusresort auf dem Motu kostet eine Nacht im Bungalow angeblich zwischen 1500 und 2500 Dollar.

Am Abend sind wir auf der Spruce eingeladen, wo wir u.a. auch Fotos austauschen, die wir voneinander auf der Überfahrt von Huahine nach Raiatea gemacht haben. Später am Abend schauen wir an Bord noch einen Bremen Tatort aus der Konserve. Heute gibt es eine ruhige Nacht, denn der Wind hat etwas nachgelassen und die Berge hier halten das meiste davon ab.

P7252630

Kirche kurz vor Tapuamu

P7252633

Unsere Ankerbucht Tapuamu. Links im Bild die Spruce, weiter rechts die Felice und die Luna Blu. Unser Ankerplatz liegt am rechten Bildrand. In der ganzen Bucht ist es zwischen 21 und 26 m tief. An den Rändern fällt es steil ab, so dass man nicht in flacherem Wasser ankern kann

P7252634

Die Hotelinsel Tautau, dahinter Bora Bora

PICT0678

Fische füttern mit Baguette im Korallengarten

PICT0700

P7252636

Jeder darf mal aufs Bild. Vom Korallengarten zwischen Tautau und dem Motu Maharare bis zu unserem Ankerplatz sind es 1,2 Meilen, also 2 Kilometer. Auf dem Rückweg müssen wir gegen die Wellen, wobei es relativ shaky zugeht.

P7252640

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen