Dienstag, 23. Juli 2013

Von Huahine nach Raiatea

Montag, 22. Juli 2013, von Huahine nach Raiatea, Wiedersehen mit Alua

Diese Nacht hatte es in sich. Immer wieder Böen mit bis zu 40 Knoten und ein paar mal pro Stunde ruckte es ordentlich durchs Schiff, immer dann, wenn die Kette unter dem Korallenblock freikam. Beim Schwingen in die andere Richtung und Nachlassen der Böe legte sie sich wieder darunter und das Spiel begann von neuem.

In der Funkrunde am Morgen hören wir Gespensterstories. Kokomo, die unterwegs sind von Moorea nach Bora Bora, berichtet von 5 m hohen Wellen, was ich nicht glauben kann, denn laut Gribs sind nur 4 m vorhergesagt und hinsichtlich der Wellenhöhen haben die bisher immer ziemlich gut gelegen. Ich möchte gern nach Raiatea fahren, damit wir von diesem ungemütlichen Ankerplatz wegkommen und wir uns weiterbewegen. Flapjack und Spruce haben sich schon entschieden, heute loszusegeln, aber ich brauche noch eine Weile, um meine Capitana zu überzeugen, die etwas Manschetten vor dem Wetter hat. Schließlich gewinnen die Argumente. 25 oder 30 Knoten Wind im Rücken und 4 m Welle haben wir schön öfter gehabt und sind eigentlich kein Problem. Um 0920 haben wir den Anker aus dem Grund. Mit der neuen Ankerwinsch haben wir die Rollen wieder getauscht, und Christine ist vorn am Bug. Als wir die Hälfte der Kette drin haben, pfeift uns eine 43 Knoten Böe um die Ohren und das Schiff dreht sich ganz schnell quer zur Kette. Aber auch die lässt wieder nach und es kann weitergehen. Wir kriegen den Anker ohne Probleme an Deck und haben zunächst bis zu 35 Knoten Wind und noch moderate See, die sich aber doch langsam mausert, je weiter wir vom Schutz der Insel weg sind. Der Wind pendelt sich um die 25 Knoten ein und die Wellenhöhe bei etwa 3 Meter. Spruce überholt uns und bis nach Raiatea haben wir die eine Meile Vorsprung von Flapjack eingeholt. Christine geht es gut und sie muss zugeben, dass die Bedingungen besser sind, als befürchtet.

Um 13 Uhr gehen wir durch den Pass Teavapiti, auf der Ost- also Luvseite von Raiatea. Dieser Pass ist ausgetonnt und wird auch von der Großschiffahrt benutzt. Allerdings sinkt die Wassertiefe hier auf 15 Meter. Trotzdem hat es keine anderen Wellen, als auf See und wir kommen prima durch den Pass. Das Ansteuern einer Küste in Lee bei viel Wind ist immer etwas tricky, denn wenn etwas in die Hose geht (man z.B. den Pass nicht korrekt ansteuert oder doch zu hohe Brecher im „Eingang“ stehen), muss man sich gegen den Wind wieder freikreuzen, was unter Umständen nicht möglich ist. Dann hat man ein richtiges Problem, denn im worst case bedeutet das ein Ende auf dem Riff.

Im geschützten Wasser laufen wir zwischen Tahaa und Raiatea um das Nordkap der Insel zur Nordostecke, wo wir schließlich an eine Mooringboje vor der Marina Apooiti auf 26 Meter Wassertiefe festmachen. Die Alua liegt in der Marina und eineinhalb Stunden nach uns geht auch die Felice an eine Boje neben uns. Auf der anderen Seite liegt schon die Luna Blue. Nach dem Anmelden im Marinabüro (die Boje ist mit 25 Euro pro Tag relativ teuer. Kostet genauso viel wie ein Platz am Dock, aber dort gibt es keinen akzeptablen, freien Platz mehr) bekommen wir einen drink auf der Alua und lernen gleich noch zwei weitere schweizer Bootsbesatzungen kennen. Wir kaufen noch frisches Baguette ein und nehmen unser Abendessen im Kombipack mit Sundowner an Bord ein. In fünf Tagen soll der Wind etwas nachlassen.

Übrigens: Gestern habe ich ein neues Video zusammengeschustert und zwar das von unserer Wanderung zum Wasserfall in Tahiti. Hier der link: http://youtu.be/4DmQyYo6z2c

Alle Videos, die online verfügbar sind, finden sich unter dem Reiter Videos auf der homepage

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Die Spruce hat fast die ganze Genua draußen, wir nur die Kutterfock. Deshalb sind sie etwas schneller als wir und überholen uns in hundert Meter Abstand

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Von diesen Bildern gibt es später auch noch einmal ein paar tolle Videoszenen. Die Videobearbeitung und das Hochladen dauern allerdings viel länger, als bei den Fotos. Deshalb gibt es bewegte Bilder bestenfalls mit ziemlicher Verzögerung

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Die Flapjack haben wir eingeholt. Hier versinkt sie gerade in einem Wellental etwa eine Meile vor dem Pass zwischen den Riffen im Osten Raiateas

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Im Pass Teavapiti auf der Ostseite Raiateas. Der Pass splittet sich in zwei Arme. In der Mitte liegt das kleine Motu Taoru (unten)

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