Mittwoch, 22. Mai 2013

Tolle Tage in Hanamoenoa

Sonntag, 19. Mai 2013, Tahuata, Baie Hanamoenoa, Geburtstagseinladung auf Elonnisa

Christine schläft 13 Stunden, bei mir werden es auch 10. Den Vormittag verbringen wir mit kleineren Arbeiten an Bord (Brot backen, Fenster putzen, Gedanken zum Thema Einbau neue Ankerwinsch). Dann kommen Gesina und Leo von der schweizer Yacht Seluna (Sonate Ovni 41) mit ihrem Dinghy längsseits und schon kennen wir eine weitere Crew mit interessantem Background und tollen Erlebnissen. Sie sind schon länger in dieser Bucht und berichten von den vielen Mantas, mit denen man hier schnorcheln kann. Hoffen wir mal, dass wir morgen welche sehen.

Leo bringt mich darauf, die Spannung an der Ankerwinsch zu messen. Es könne doch sein, dass gar nicht genug Saft dort ankommt. Das mache ich also. Bei Betrieb ohne Last kommen 11,2 Volt an. Außerdem stelle ich fest, dass das Relais allein 0,4 Volt „schluckt“. Am Eingang messe ich 11,8, am Ausgang des Relais 11,4 Volt. Ist das normal? Ich weiß, dass die Elonnisas Relais in Reserve an Bord haben und borge mir bei ihnen eines aus. Ich schließe es an, aber auch dieses Relais verliert 0,4 Volt vom Eingang zum Ausgang. Scheint also normal zu sein. Ich baue unser eigenes wieder ein. Wäre zu schön gewesen, wenn es daran gelegen hätte.

Wir schnorcheln zum Strand, vielleicht 250 Meter. Die Landung ist gar nicht ohne, denn die beach ist ziemlich steil und die Brandung relativ heftig. Von einer niedrigen Palme pflücken wir eine Kokosnuss, die ich schwimmend an Bord bringe. Bei dem Versuch, sie mit der Machete zu bearbeiten, fliegt sie mir allerdings ins Wasser. Die Machete ist zu stumpf, als dass man damit wirklich was ausrichten könnte. Wir lassen die Kokosnuss schwimmen; anschließend versuche ich, die Machete zu schärfen, was aber nur marginale Verbesserungen bringt.

Am Abend sind wir zu Elisabeths Geburtstag auf der Elonnisa eingeladen. Es gibt wieder köstlichen Rumpunsch (mit Eis!) und als Abendessen Gulasch mit Kartoffelbrei. Wir genießen die Gesellschaft von Elisabeth und Önni und kommen leicht angeschickert wieder an Bord zurück.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Kokusnuss ist schon zu trocken und die Machete zu stumpf. So wird das nichts

P5190118

Am Abend sind wir auf der Elonnisa bei Elisabeth und Önni zum Geburtstagssundowner samt Abendessen eingeladen

 

Montag, 20. Mai 2013, Tahuata, Baie Hanamoenoa, Lunch in der Anse Ivaiva Iti, Zoll an Bord, diverse Beagle Net Boote kommen an, Selunas zum Kaffeeklatsch an Bord

Mark von der amerikanischen Nirvana macht uns auf den Cruisers Lunch/Cookout in der Nachbarbucht aufmerksam. Um 12 Uhr gehe es los. Man brauche nichts mitzubringen, er stelle einen großen Wahoo zur Verfügung und eine Familie, die ihr Wochenendhaus in der Bucht Ivaiva Iti hat, bereite einige Speisen zu. Christine macht trotzdem einen Nudelsalat, den wir mitnehmen wollen. Währenddessen drehe ich eine Schnorchelrunde durch die Bucht, aber von Mantas heute leider keine Spur. Um kurz vor 12 holen wir die Elonnisas von ihrem Schiff ab und fahren gemeinsam in die Nachbarbucht. Wir sind schon etwas spät dran, denn es sind bereits 20 oder 30 Yachties versammelt und das aufgebaute Buffett ist mal wieder vom Feinsten. Den Fisch gibt es gegrillt, roh und als Salat. Dazu jede Menge Beilagen und tolle Saucen. Die Familie stellt ihre facilities gratis zu Verfügung. Sie haben offenbar Spaß an dem Trubel. Selbst wohnen Joseph und seine Familie auf der Nachbarinsel Hiva Oa und sind nur am Wochenende hier. Wir machen wieder ein paar neue Bekanntschaften, u.a. mit den Australiern Jenny und Karl von der Divided Sky. Karl hat schon 250.000 Seemeilen hinter sich, das dürfte ungefähr 6 Weltumsegelungen entsprechen.

Anlanden und starten vom Beach ist wegen der brechenden Wellen eine nasse und sandige Angelegenheit, aber wir kommen gut hin und wieder weg. Nachdem wir Elisabeth und Önni abgesetzt haben, laden wir die beiden Schweizer Gesina und Leo von der Seluna zum Kaffee ein. Sie sind noch relativ jung und schon ein paar Jahre unterwegs. Wir stellen fest, dass wir auch mit ihnen einige gemeinsame Bekannte haben. Die beiden haben eine schwere Nähmaschine an Bord und verdienen sich mit Segel- und Canvasreparaturen etwas Geld hinzu. So kommen zwei promovierte Wissenschaftler zu einer handwerklichen Tätigkeit.

Während die beiden noch an Bord sind, laufen die Always Saturday, Voyageur, Flour Girl und Full Monty ein. Und auch ein großes Zollboot geht vor Anker, von dem bald ein Schlauchboot heruntergelassen wird, das nun nach und nach die Ankerlieger abklappert. Wir sind als drittes Boot an der Reihe und sind ziemlich gespannt, was die von uns wollen. Wir sind freundlich, und die Herren vom Zoll auch. Der Einfachheit halber erzählen wir, wir wären heute Nacht von Galapagos angekommen und dies sei unsere erste Insel auf den Marquesas (das Logbuch habe ich schon vorher verschwinden lassen). Niemand stellt das in Frage, obwohl unser sauberes Schiff und die großen Pampelmusen uns eigentlich leicht überführen könnten (nun ja, die Pampelmusen hätten uns die Schweizer geschenkt, und das Boot hätten wir halt heute vormittag sauber geschrubbt). Aber den Zoll interessiert eher, wieviel Alkohol wir an Bord haben. Na gut, sagen sie, 15 Flaschen Wein sei zwar etwas mehr, als die Freimenge, dafür hätten wir weniger harten Stoff, als erlaubt. Also Schwamm drüber. Als ihr Zettel ausgefüllt ist, verlassen sie uns wieder und wünschen uns noch viel Vergnügen in Französisch Polynesien. Mal wieder viel einfacher, als befürchtet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Toller Liegeplatz auf 7 m Wassertiefe und Sandgrund in der Bucht Hanamoenoa

P5200128

In der Nachbarbucht Anse Ivaiva Iti haben Joseph und seine Familie ein Wochenendhaus am Strand. Dort findet heute ein lunch der vor Anker liegenden Yachties statt. Die meisten bringen etwas mit, einiges stellen die Locals zur Verfügung, von der Nirvana kommt ein großer Wahoo auf den Grill

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir sind etwas spät dran, kriegen aber noch genug zu essen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ein Teil der Gastgeberfamilie. Die haben einfach Spaß daran, die Seglergemeinde zu bewirten. Zwei Tage später begrüßt uns Joseph aus seinem fahrenden Jeep, als er in Hiva Oa an uns vorbeifährt. Da waren nun 30 Segler, die er vermutlich alle zum ersten mal gesehen hat und er erkennt uns auf einer anderen Insel auf der Straße

P5200159

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Karl von der Divided Sky hat schon 250.000 Seemeilen gesegelt

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die meisten Seiltanzversuche enden nach zwei Schritten mit einem Absturz

P5200195

Kaffeeklatsch auf der Gipsy IIII mit Gesina und Leo von der Seluna (zwei Doktoren mit Nähmaschine)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen