Freitag, 24. Mai 2013

Supermarkt und frische Wäsche

Donnerstag, 23. Mai 2013, Hiva Oa, Frisches Baguette, Supermarkt und Laundry

Unsere geplante Inselrundfahrt fällt aus 3 Gründen ins Wasser: Erstens und wichtigstens will die Walker Irie, die hinter uns liegt, ankerauf gehen. Weil unsere Leine des Heckankers über ihre Ankerkette führt, müssen wir an Bord sein. Zweitens fühlt sich Christine mit Kopf- und Halsschmerzen heute Morgen nicht besonders wohl. Und drittens regnet es. Also sagen wir ab und die 3 Girls von Interlude haben das Taxi für sich alleine.

Das Problem mit dem Heckanker lösen wir so, dass wir die Leine an Bord loswerfen und Önni mit seinem Dinghy diese für ein paar Minuten in „Verwahrung“ nimmt. Wir fahren unter Maschine etwas gegen unseren Anker und als die Walker Irie ihr Eisen aus dem Grund hat, wieder retour. Önni bringt uns die Heckleine wieder und schon ist die Sache gegessen.

Während die Elonnisas zum Supermarkt fahren, passen wir auf ihr Schiff auf, bzw. darauf, dass der frei ankernde Einheimische nicht dagegen schlägt (was er eh nicht tut). Dafür bringen uns die beiden frisches Baguette mit, was zusammen mit Camembert und Rotwein ein köstliches Mittagessen ergibt. Anschließend machen wir uns auf in den Ort, landen aber wieder zu einer Zeit dort, wo alle Läden geschlossen haben. Marie Jo, die auch unsere Wäsche hat, die um 16 Uhr endlich trocken sein soll (Lufttrocknung funktioniert bei dem Regenwetter halt nicht so schnell), bringt uns in den Ort und verspricht, uns um 1530 am Supermarkt abzuholen. Wir haben also etwas Zeit und trinken im einzigen Restaurant des Ortes etwas Kaltes und einen Kaffee. Anschließend in die Post. Wir kaufen eine lokale SIM Karte, die in ganz Franz. Polynesien funktioniert, mit der man aber nicht ins Internet kommt. So was gibt es hier nicht, angeblich. Wir kaufen noch ein paar Plastikeimer und sind dann rechtzeitig zur Öffnung um 1430 beim Supermarkt. Übrigens deutlich größer, als der, wo wir vorgestern waren. Hier bekommt man schon ziemlich viel, sogar Milka Schokolade, von denen einige in den Korb wandern, wenn sie auch mit 3 Euro pro 100 g Tafel etwas teurer sind, als zu Hause. Ansonsten schauen wir gar nicht auf die Preise, sondern kaufen einfach ein. Wird uns schon nicht umbringen.

Um 1530 stehen wir mit unserem ganzen Einkaufsgeplunzel vor dem Laden und warten. Und warten. Und warten. Auf Marie Jo. Aber die kommt nicht. Als dann plötzlich die Lady auftaucht, die uns auf Tahuata in ihrem Wochenendhaus bedient hat, frage ich sie, ob sie Marie Jo kenne und diese vielleicht anrufen könne. Sie selbst hat kein Telefon dabei, aber eine andere Lady kennt die Nummer unserer Chauffeurin und ruft an. „Sie kommt gleich“. Als Marie Jo dann um Vier aufkreuzt, ist sie trotzdem guter Dinge. Freimütig bekennt sie, dass sie uns glatt vergessen habe. Sie sei sogar schon mit unserer Wäsche am Hafen gewesen und habe uns per Funk gerufen. Aber niemand habe geantwortet. Sie kann sich über sich selbst kaputt lachen und wir lachen mit. Manchmal sei sie halt etwas „crazy“, aber nicht immer.

Als wir schließlich mit Einkauf und Wäsche am Dinghy Dock ankommen, regnet es praktischerweise wieder in Strömen. Wir können die Sachen glücklicherweise unter einem Dach unterstellen und nach 15 Minuten gibt es dann eine kleine Regenpause und die können wir gerade ausnutzen, unseren ganzen Krempel an Bord zu schaffen, was etwas mühsam ist, da das vollgepackte Dinghy nicht ganz so einfach zu rudern ist. Den Motor haben wir gar nicht erst montiert, weil wir hier das Dinghy immer über einen steinigen Slip an Land tragen und das ist für 2 Personen incl. Motor nicht machbar.

Den Abend verbringen wir an Bord. Wenn der Wetterbericht nicht zu schlecht ausfällt, wollen wir morgen Hiva Oa verlassen und wahrscheinlich nach Nuku Hiva segeln. Das sind 85 Seemeilen, also müssen wir am späten Nachmittag aufbrechen, damit wir Übermorgen bei Tageslicht ankommen.

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Auch heute kommt wieder ein Versorgungsschiff; dieses ist überwiegend mit Lebensmitteln beladen. Insofern ist der Supermarkt am Nachmittag gut bestückt. An der Produktionsstätte der Liebherr Kräne bin ich jahrelang auf dem Weg zur Arbeit von Feldkirch nach Bludenz vorbeigefahren. Insofern bringt uns dieses Schiff einen kleinen Gruß aus der Heimat mit.

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Dicht gepacktes Ankerfeld, das sich heute allerdings deutlich lichtet. Die Aranui ist am Abend schon wieder ausgelaufen

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Baum mit an langen Stielen hängenden Früchten im Zentrum des kleinen Ortes Atuona

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