Mittwoch, 22. Mai 2013

Sundowner auf Voyageur

Montag, 13. Mai 2013, Fatu Hiva, Einladung zum Sundowner auf der Voyageur

Schlechtes Wetter, es ist den ganzen Tag bewölkt, regnet hin und wieder und manchmal knallen ein paar Fallböen durch das Tal auf den Ankerplatz. Die meisten Boote stecken mehr Kette und auch die Always Saturday würde das gerne tun, kann es aber nur, wenn wir auch mehr rauslassen. Also werfen wir noch 10 Meter Kette ins Wasser und haben nun 70 m draußen. Nun liegt unser Anker auf 11 m, unter unserem Boot ist es mittlerweile schon 20 m tief.

Am Vormittag kommt Michael (Voyageur) vorbei. Wir plaudern fast zwei Stunden bei uns im Cockpit. Eigentlich wollte er uns nur für den Abend zum Sundowner bei sich an Bord einladen. Sie haben auf der Überfahrt einige größere Reparaturen vornehmen müssen. Hydrovane aus der Verankerung gerissen, Wassersammler im Auspuffsystem geplatzt und anschließend mit Epoxy und Glasfasermatten geflickt, Generator ausgefallen. Ein einziger Reparaturtrip.

Im Laufe des Tages laufen weitere Boote ein, u.a. die Flour Girl und die Twenty Twenty Vision (beide bekannt aus dem Beagle Net). Nun liegen 21 Boote hier und es wird langsam eng. Den Tag verbringen wir an Bord mit Lesen. Außerdem baue ich unserern Fortress Aluminiumanker zusammen, den wir voraussichtlich als Heckanker benötigen werden, wenn wir nach Fatu Hiva fahren. Dort sind so viele Boote am Ankerplatz, dass freies Schwingen am Buganker nicht mehr möglich ist. Ein Heckanker hält die Boote immer in derselben Richtung und deshalb benötigt man weniger Platz für jedes Schiff.

Um kurz nach 5 holen uns Ron und Nancy von der Always Saturday aus New Carolina mit ihrem Dinghy ab und wir fahren gemeinsam zu Michael, Meina und Nicholas zum Sundowner. Ihr Boot ist eine Morgan 46, 36 Jahre alt aber top in Schuss. Sehr interessantes Layout unter Deck mit schönem Salon und toller Achterkajüte. Michael lebt sein 1988 an Bord. In Australien wollen sie das Schiff verkaufen und ihr Seglerleben beenden. Wir erfahren auch einiges aus dem Leben von Ron und Nancy, u.a., dass Ron, selbst orthopädischer Chirurg, vor 10 Jahren einen Herzinfarkt auf See erlitten hat. Sie mussten mit Windstärke 9 kämpfen und erst nach 3 Tagen wurde er von einem Helikopter abgeborgen und nach Puerto Rico ins Krankenhaus geflogen, wo er operiert wurde. Sein Traum war es seit jeher, über den Pazifik zu segeln und davon lässt er sich auch vom Risiko eines weiteren Herzinfarkts nicht abhalten. In der Konstellation heute Abend sind die Männer jeweils die Segler und die Mädels die damit Beglückten. Insofern gibt es einige Gemeinsamkeiten, auch wenn die Zusammensetzung aus Amerikanern, Trinidadern, Deutschen und Österreichern mal wieder ziemlich international ist. All in all ein toller Abend mit eisgekühlten Getränken meist hochprozentigen Inhalts.

Morgen wird die Alua ankommen und hoffentlich noch einen akzeptablen Ankerplatz finden.

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