Montag, 27. Mai 2013

Polynesisches Konzert

Sonntag, 26. Mai 2013, Nuku Hiva, Baie de Taiohae, polynesisches Konzert am Muttertag

Das polynesische Konzert begeistert uns aufs Neue. Völlig kostenlos können wir teilnehmen. Der einzige Preis ist frühes Aufstehen, damit wir um 8 Uhr in der Kirche sein können, rechtzeitig zum Gottesdienst. Diesmal wird besonders viel geboten, denn es ist offenbar ein stimmkräftiger Chor dabei, auch wenn kein Dirigent zu sehen ist und der Chor ganz einfach in den ersten Reihen sitzt. Die Musik geht sofort ins Blut, nicht ein einziges der Lieder kommt uns fremd oder unmelodiös vor. Manche songs werden im Wechsel von Männern und Frauen gesungen. Alles ist im Augenblick, in dem wir es hören, nur einfach schön. Ich schließe die Augen und alsse mich von der Musik tragen. „Mei, wo mir san“, würde Norbert sagen. Auch optisch wird einiges geboten, vielleicht auch deshalb, weil heute hier Muttertag gefeiert wird und die Damen ziemlich herausgeputzt sind. Vor allem der Blumenschmuck auf dem Kopf oder als Halskette ist immer wieder herrlich anzuschauen. Anders als in Fatu Hiva sind die Textteile der Messe teils in Polynesisch, teils in Französisch. Die Kirche ist auch größer und moderner und es sind mehr Leute drin.

Nach dem Kirchgang umwandern wir die Sohle der Bucht bis zu den beiden Ortsrändern und landen schließlich wieder in der Nähe des Dinghydocks, wo hinter einem Restaurant schon die halben Schweine auf dem Grill zubereitet werden. Von allen Seiten ertönt Live-Musik und diese Stimmung wollen wir doch genießen. Also setzen wir uns an einen freien Tisch und bestellen etwas zu trinken. Aber offenbar sind alle Tische reserviert, denn kurz darauf werden wir wieder weggeschickt. Macht nichts, gehen wir zum nächsten Restaurant. Von der Handfunke rufen wir Martin auf seinem Boot an und kurze Zeit später gesellt er sich zu uns. Es gibt ein reichhaltiges Buffett für etwa 17 Euro, allerdings nur Softdrinks dazu. Die härteren Sachen muss man sich hier selbst mitbringen, was die Einheimischen auch tun. Obwohl besonders der hochprozentige Alkohol ziemlich teuer ist – Rum oder Whisky kosten pro Flasche etwa 50 Euro, Wein gibt es im Tetra Pak pro Liter ab 10 Euro, pro Flasche ab etwa 12 Euro – stehen auf vielen Tischen Rum- oder Whiskeybottles. Entsprechend gelöst ist auch nach kurzer Zeit die Stimmung. Übrigens ist das ganze eine reine Angelegenheit der Einheimischen. Wir sind der einzige Ausländertisch, fühlen uns aber sauwohl hier.

Am Nachmittag begeben wir uns wieder auf unseren schwimmenden Untersatz und ich mache mich nochmal an das Thema Ankerwinsch. Wenn unter Last an der Winsch nur noch 7 Volt anliegen, dann kann sie ja auch nichts leisten. Vielleicht sind die Kabel mittlerweile so oxydiert, dass einfach nicht mehr genug Saft durchgeht. Also baue ich das halbe Vorschiff wieder auseinander, um an die Schnittstellen zu kommen und lege eine zusätzliche Verbindung von den Bugbatterien zur Winsch, die jetzt Strom von der Hauptbatteriebank (lange Kabel von achtern) und von den kleinen Batterien im Bug (kurze Kabel, aber schwächere Batterien) kriegt. Und tatsächlich. Ein Probelauf ergibt, dass nun unter Last 10 Volt verbleiben. (Ich muss dann später noch einen Schalter einbauen, damit keine permanente Verbindung zwischen den beiden Batteriebänken besteht). Bin aufs nächste Ankerauf gespannt, dann kommt die Bewährung in der Praxis.

Zum Abendessen gibt es frisches Baguette mit Roquefort-Käse und Rotwein. Es hat den ganzen Tag noch nicht geregnet, oft sogar die Sonne geschienen und wir liegen ruhig am Ankerplatz. Ein toller Tag geht zu Ende. Wir haben so viele Fotos gemacht, dass anschließend die Computer-Session mit Aussortieren und bearbeiten mal wieder viel Zeit in Anspruch nimmt.

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Ausgang der Bucht von Taiohae. In der Mitte des Bildes die Lupa von Martin, der übrigens viel Pech auf seiner Überfahrt von Galapagos hierher hatte. Beide Maschinen ausgefallen (Kühlungsdefekt, Luft statt Seewasser angesaugt, dadurch Kunststoff Wassersammler geschmolzen), Honda Generator ebenfalls nicht mehr funktionsklar. Kurz vor dem Einlaufen 35 Knoten Wind. Martin musste sich vom Zollboot reinschleppen lassen, was ihn 1500 Euro gekostet hat.

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Natursteinkirche von Taiohaie

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Kinder zappeln in der Kirche, auch auf den Marquesas

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An der Fotosession der Töchter beteilige ich mich auch gleich

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Man trifft sich vor der Kirche

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Überall sieht man Steinstatuen, hier auf einer Fläche, die der kulturellen Historie der Marquesas und Nuku Hivas gewidmet ist. Seit den 1970iger Jahren bemüht man sich, die Identität der Insulaner z.B. dadurch zu stärken, dass die Marquesische Sprache erhalten bleibt und nun wieder anstatt des Tahitianischen in den Schulen gesprochen wird.

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Das Paddeln in Auslegerbooten, ob allein oder zu mehreren, scheint hier Volkssport zu sein

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Hafenbereich mit Mole und Dinghydock sowie einigen Restaurants

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Als wir diesen Mangobaum so betrachten, fragt uns ein freundlicher Herr, ob wir welche möchten. Wir haben noch einige Mangos an Bord, aber wo wir schon gefragt werden, pflücken wir uns 3 Stück direkt vom Baum

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Neun von zehn Autos sind hier Pickups. Auf diesem wird das Musikequipment für die Tanzperformance gebracht

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Hinterm Restaurant wird schon ab 10 Uhr gegrillt

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Die Mädels bereiten sich auf den Tanz vor

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Fast alle – Männer, wie Frauen – sind hier tätowiert. Immer einfarbig blau und meistens nur Muster, keine Gegenstände, Namen, Totenköpfe …

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Früh übt sich, wer ein Drummer werden will

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Martin hat sich zu uns gesellt. Hier sind wir schon beim Dessert …

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Die Ladies sind gut drauf, kein Wunder nach dem Stoff, den sie zu sich genommen haben. Der Alkohol ist deshalb so hoch besteuert, damit er nicht literweise getrunken wird

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Während ein paar Damen vortanzen, kriegen sich die anderen nicht mehr ein vor Lachen

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