Mittwoch, 1. Mai 2013

(no subject)

Dienstag, 30. April 2013, Galapagos - Marquesas, 138 sm, noch 830 Meilen, Schmetterling unter beiden Vorsegeln. Zwei Fehler beim Segelmanöver

Der Wind geht auf 15 Knoten runter und das macht sich gleich in der Geschwindigkeit bemerkbar. Nur 118 sm durchs Wasser, d.h. nicht mal ganz 5 Knoten im Schnitt. Der Strom addiert noch 20 Meilen dazu. Schönes Wetter mit viel Sonne den ganzen Tag über. Danach in der Nacht aber Squalls mit starkem Regen und Windzunahme auf 25 kn. Um Mitternacht liegen noch 830 Meilen vor uns, also etwas weniger, als die Strecke von Panama nach Galapagos oder in etwa die Entfernung Kanaren - Kapverden.

Da der Wind nun für die nächsten Tage auf Ost bleiben bzw. sogar eine leicht nordöstliche Komponente bekommen soll und eher schwächer wird, setzen wir schon in der Früh den Spi-Baum wieder in dei Genua und entschließen uns am Nachmittag, die Kutterfock zusätzlich zu setzen und sie mit Hilfe des Großbaums an Backbord auszuspreizen. Dauert etwas, bis die dazu erforderlichen Leinen geriggt sind, aber schließlich funktioniert es ganz gut.

Allerdings passieren mir zwei grobe Fehler bei der Aktion, die auch hätten schllimmer ausgehen können. Nummer eins: Um die Kutter-Schot über den Großbaum umlenken zu können, muss an der Großbaum-Nock eine kurze Leine mit einem Block (Umlenkrolle) befestigt werden. Dazu muss ich aufs Kajütdach. Ich will es mir etwas einfacher machen und nicht auf allen vieren nach vorn krabbeln, sondern turne an Backbordseite aus dem Cockpit gleich aufs Kajütdach und warte dafür eine Rollbewegung des Bootes nach Stb. ab. Um meinen Schwung zu bremsen, stütze ich mich dann mit den Händen am Großbaum ab, der zwar durch Schot und Bullenstander nach Bb. fixiert ist, aber durch mein Gewicht doch noch einige Zentimeter nach Stb. ausschwingt. Nicht bedacht hatte ich bei der Aktion, dass Christine auf dem Brückendeck steht, sich mit den Händen an der Sprayhood festhält und sich mit ihrem Kopf unmittelbar neben dem Großbaum befindet. Fatalerweise auf der falschen Seite. Deshalb schlägt ihr der Baum gegen den Kopf, was kurz schmerzt, aber glücklicherweise keine nachhaltigen Auswirkungen hat. Nummer zwei: Ich bin noch auf dem Bb Seitendeck und bitte Christine, die Kutterfock auszurollen und die Schot dichtzuholen. Ich will, so lange ich noch mit Sicherheitsgurt außerhalb des Cockpits unterwegs bin, gleich kontrollieren, ob die Leinenführung auch so passt. Ich bemerke, dass Christine mit dem Dichtholen der Schot Schwierigkeiten hat und greife direkt in die Schot, um ihr zu helfen, wobei ich davon ausgegangen bin, dass sie nach vorn schaut und bemerkt, was ich da mache. Sie ist jedoch von dem plötzlich nachlassenden Zug auf der Schot völlig überrascht und fliegt nach hinten, weil sie mit vollem Gewicht an der Leine gezogen hat. Auch das geht glücklicherweise glimpflich aus. Haben wir noch mal Schwein gehabt.

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