Dienstag, 7. Mai 2013

Galapagos - Marquesas, 22. Seetag

Montag, 06. Mai 2013, Galapagos - Marquesas, 22. Seetag, 102 sm, noch 134 sm, Wind kommt und geht, wir überholen die Geloumy, Info zu den Marquesas

In meiner Nachtwache frischt der Wind etwas auf, bläst mit 10 bis 13 Knoten und beschert uns Geschwindigkeiten von 4 bis 5 Kn durchs Wasser. Am Nachmittag geht er dann sehr schnell auf 5 kn zurück und das bedeutet schlagende Segel, selbst bei dem niedrigen Schwell von etwa 1,3 m. Unsere Fahrt geht unter 1 kn zurück und damit können wir es uns endgültig abschminken, im Laufe des 7. Mai anzukommen, jedenfalls nicht mehr mit Tageslicht. Zwar wäre es kein Problem, nachts an den Ankerplatz zu fahren, weil es keine Riffe oder sonstigen Hindernisse gibt. Ich gehe aber davon aus, dass es eng wird in der Baie des Vierges (Jungfrauenbucht), die manche als den schönsten Ankerplatz der Welt bezeichnen. Und weil es sehr schnell sehr tief wird, möchte ich gern versuchen, so weit wie möglich zum Land hin zu ankern, und dafür ist Tageslicht eindeutig besser, zumal wir null Licht vom Mond haben würden (Neumond).

Die Marquesas gehören zu französich Polynesien und sind die Gipfel einer aus der Tiefsee aufragenden Gebirgskette vulkanischen Ursprungs. Ähnlich wie Hawaii sind sie als Hot-Spots der pazifischen Platte entstanden. Im Gegensatz zu anderen polynesischen Inseln fehlt das umgebende Saumriff völlig. Die Inseln haben nur wenige kleine Strände, meist aus schwarzem Sand. Die höchste Erhebung ist der Mont Oave mit 1.232 Metern auf Ua Pou, zweithöchste der Mont Tekao auf der Insel Nuku Hiva mit 1.224 Metern. Das Inselinnere ist überwiegend gebirgig, stark zerklüftet mit tief eingeschnittenen Tälern, deren Flüsse sich zum Teil mit spektakulären Wasserfällen ins Meer ergießen. Die Süd- und Ostseite der Inseln ist in Luv mit üppiger tropischer Vegetation nahezu undurchdringlich bedeckt. Der Regenwald reicht bis in die höchsten Gipfel. Die windabgewandte Nordwestseite ist meist arid, mit spärlichem Bewuchs und stellenweise wüstenähnlichem Charakter. Das Klima ist tropisch heiß mit ergiebigen Regenfällen und hoher Luftfeuchtigkeit, die Temperatur beträgt im Jahresmittel 28 °C. Die Nächte, insbesondere in den Monaten Mai bis Oktober, können jedoch gelegentlich unangenehm kühl werden (Zitat aus Wikipedia).

Unser Ziel heißt Fatu Hiva, das ist die am weitesten im Südosten liegende Insel der Gruppe. Hier gibt es keinen Einklarierungshafen und deshalb dürfte man korrekterweise hier nicht ankommen. Allerdings wäre es schwierig, später nach Fatu Hiva zu segeln, weil man dann mindestens 45 Meilen gegen den Wind aufkreuzen müsste. Reiseberichte und Segelhandbücher vermerken auch überwiegend, dass es keine großen Probleme mit den Behörden geben dürfte. Auf Fatu Hiva gibt es angeblich nur einen Gendarmen und das Behördenboot aus Hiva Oa kommt nur alle zwei Wochen. Falls uns jemand erwischen sollte, müssen wir uns halt dumm stellen und hoffen, dass es was nützt. Fatu Hiva gilt jedenfalls als landschaftlich schönste Insel und deshalb wollen wir sie nicht auslassen.

Um 0830 entdecken wir ein rotes Segel am Horizont an Bb, fast recht voraus. Ist ja'n Ding. Radar an. Abstand 4,2 Meilen. Wir kommen ziemlich schnell näher. Nach zweieinhalb Stunden sind wir auf gleicher Höhe und passieren den Segler mit 200 m Abstand. Es handelt sich um ein französisches Boot namens Geloumy mit 3 Leuten an Bord. Die Unterhaltung auf englisch ist etwas holprig, aber wir erfahren, dass sie auch unser Ziel ansteuern und am 10. April, also 5 Tage vor uns, die Wreck Bay auf San Cristobal verlassen haben. Als wir dicht genug dran sind, erkennen wir das Boot und wissen, wo es vor Anker gelegen hatte. Die Besatzung haben wir aber nie getroffen, jedenfalls nicht bewusst. Obwohl die vorm Wind mit einem großen Blister und einer Genua fahren, sind wir so viel schneller. Das finden wir schon erstaunlich. Ist wahrscheinlich ein Langkieler mit ziemlichem Bewuchs am Boden. Als der Wind dann deutlich abnimmt, schwindet natürlich auch unser großer Geschwindigkeitsvorteil, so dass wir noch lange in der Nacht ihr Positionslicht im Top erkennen können.

Am Vormittag beschäftige ich mich mit unserem Sterling LIMA zu Batterie Ladegerät, was den Zweck erfüllen soll, die volle Leistung der Lichtmaschine abzufordern, auch wenn die Batterien schon einen höheren Ladezustand haben. Gerade das tut das Ding aber nicht. Bei einem Ladestand von 80 %, schiebt es nur noch 20 Ampere in die Batterien, obwohl die LIMA 55 leisten kann. Schaltet man einen größeren Verbraucher ein, wie Wasserkocher oder Wassermacher, wird die volle Leistung abgegeben. Ich klemme das Ding vorübergehend ab und stelle fest, dass die Lichtmaschine ohne den Sterling exakt den gleichen Ladestrom produziert. Alle Leuchtdioden an der Kiste brennen so, wie sie sollen und zeigen keinen Fehler an. Ist doch ärgerlich. Den Motor zum Strom produzieren einzuschalten, macht also nur Sinn, wenn die Batterien ziemlich weit runtergefahren sind, oder wenn große Verbraucher laufen, also insbesondere beim Produzieren von Frischwasser.

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