Mittwoch, 6. Februar 2013

Rödeltag

Dienstag, 5. Februar 2013, Shelter Bay Marina, jede Menge Gerödel

Am ersten Tag in einer Marina gibt es immer jede Menge zu tun: Anmelden im Office, Schiff vom Salz befreien (mit Süßwasser aus dem Schlauch. Dass es am Abend noch ordentlich regnet, kann man in der Früh schließlich nicht wisssen), Bananaboot falten (was länger dauert, als es sich anhört), Watermaker mit Bio-Lösung konservieren, Süßwasserspülung für den Diesel-Motor, Wäsche zur laundry bringen und wieder abholen, „Hausputz“, Betten frisch beziehen, und und und …

Weil wir ja noch das kleine Problem mit dem Wassermacher haben (verliert ein paar Tropfen Öl), hatte ich gestern die Firma in Trinidad angeschrieben und um Zusendung eines neuen Gehäusedeckels samt Dichtung gebeten. Wir staunen nicht schlecht, als heute Michael Bauza, der Chef von Ecotec, höchstpersönlich bei uns an Bord auftaucht. Er ist auch Segler und ebenfalls auf dem Weg in den Pazifik. Wir vereinbaren, dass ich den Deckel ausbaue und wir ihn uns gemeinsam am Abend ansehen. Um 17 Uhr erscheint Michael wieder und bestätigt meine Ansicht, dass die Nut, die die O-Ring-Dichtung aufnimmt, zu tief gefräst ist. Nun wird er entweder zwei Zehntel Millimeter vom Deckel plan abschleifen oder einen neuen in Trinidad ordern. Das ist doch mal ein toller Kundenservice. Bei der Gelegenheit erfahre ich auch, dass ich die Bio-Lösung für die zwei Wochen hier in der Marina gar nicht hätte einfüllen brauchen, sondern besser eine Süßwasserspülung vorgenommen und diese nach zwei Wochen wiederholt hätte. Das könne man durchaus auch mit chlorhaltigem Wasser aus der Marina machen. Also spüle ich am Abend die Bio Lösung wieder heraus, weil zu häufige und zu lange Standzeiten in dem Chemie-Cocktail nicht gut für die Membrane seien. Es ist offenbar (u.a. auch aus rechtlichen Gründen) schwierig, in den Bedienungsanleitungen die Dinge so genau darzustellen, dass sie für den Anwender wirklich optimale Handlungsanweisungen liefern.

Zwischendurch, wir sind gerade vollgeschmiert vom Absaugen des Getriebeöls aus der Wassermacherpumpe, kommt unser Agent, Eric, vorbei um uns einige Informationen zu geben. Die zahlreichen Formalitäten, die für eine Kanalpassage erforderlich sind, kann und darf man zwar selbst erledigen. Man spart sich allerdings viele Wege, Zeit und Ärger, wenn man das den Profis überlässt. Das ist uns auch die 350 Dollar wert, die so was kostet. In den Kosten sind auch die Leihgebühren für 6 Autoreifen (zusätzliche Fender) und vier 40 m Leinen enthalten, die man in den Schleusen braucht. Er erzählt uns auch, dass unsere Visa, für die wir 120 Dollar auf den San Blas gezahlt haben, eigentlich nicht gültig seien und wir dem Gesetz entsprechend, richtige Visa brauchen, die pro Person 110 Dollar kosten. Aber er meint, es würde schon keinen Kläger geben, also auch keinen Richter. Sprich, wir sollten einfach so tun, als wären wir guten Gewissens bezüglich unserer Visa. Nur dürften wir jetzt nicht den Fehler begehen, in der Immigration einen Ausklarierungsstempel zu verlangen. Dann würden wir auch das Visum beantragen müssen. Also gut, die Behörde werden wir uns wohl sparen. Morgen früh soll die „Admeasurement“-Truppe kommen, die unser Schiffchen vermessen wird. Die Bootspapiere reichen denen dafür nicht aus. Hier wird jeder Überhang akribisch mit vermessen. Halte ich für Geldmacherei, gehört aber dazu.

Am Abend treffen wir uns mit Alua und Santina zum Sundowner und Dinner im Marina-Restaurant. Es ist ziemlich voll und das Servicepersonal hoffnungslos überfordert. Unsere drinks bekommen wir erst nach einer Stunde, aber wir unterhalten uns trotzdem prima. Am Nachbartisch sitzen Rheta und Gerd von der Allegra, die wir 2011 auf St. Lucia in der Rodney Bay kennengelernt hatten.

Wenn alles läuft, wie geplant, erhalten wir morgen auch unser neues Dinghy.

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Das ist super Kundenservice. Der Chef von Ecotec kommt höchstpersönlich an Bord, um sich des Leckageproblems mit unserem Wassermacher anzunehmen. Die gefräste Nut für den O-Ring ist zu tief, so dass dieser seine Dichtungsfunktion nicht ausreichend wahrnehmen kann.

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