Dienstag, 5. Februar 2013

Auschecken in Porvenir

Mittwoch, 30. Jänner 2013, von den Lemmon Cays nach Porvenir, Ausklarieren San Blas

Ankerauf etwas vor 10 Uhr. Wir müssen mehrere Kursänderungen machen, um durch die Rifflandschaft in freies Wasser zu kommen, setzen dann die Kutterfock und segeln gemütlich Richtung Porvenir. Zwei Delfine begleiten uns eine kurze Zeit dabei. Um 11 fällt unser Anker fast an derselben Stelle, wie vor 2 Wochen. Heute ist etwas mehr Schwell, so dass wir nicht ganz so ruhig liegen. Die Alua kommt kurz nach uns an, die Santina ankert hinter dem nächsten Riff.

Uschi und Norbert nehmen uns in ihrem Dinghy mit auf die Insel. Obwohl die San Blas Islands zu Panama gehören, müssen wir hier beim Port Captain ausklarieren und 17 Dollar für unser Zarpe nach Colon bezahlen. Vier gestempelte Zettel bekommen wir für das Geld und als ich auf die Papiere schaue, kommen wir aus Australien, was aber gern korrigiert wird. Vor dem Behördengang gehen wir im Inselrestaurant etwas essen, weil auch der Port Captain von 12 bis 13 Uhr Mittagspause macht. Für zwei Vollmahlzeiten (Christine Fisch, ich Huhn) mit Salat, ein Bier und eine Cola zahlen wir 15 Dollar. Als wir mit dem Inselrundgang und die Santinas mit der Museumsbesichtigung (hatten wir schon vor zwei Wochen erledigt) durch sind, tauchen die Aluas auf. Also gehen wir noch mal im „Sixpack“ ins Restaurant und besprechen den morgigen Aufbruch. Wir wollen um 7 Uhr ankerauf gehen und dann 45 Meilen bis zur Insel Linton segeln, etwa auf halber Strecke bis nach Colon, der Einfahrt zum Panama-Kanal.

Nun sind wir nicht so lange auf den San Blas geblieben, wie wir ursprünglich geplant hatten und haben sicher nur einen ganz kleinen Teil des Lebens dieser noch so tradtionell und einfach lebenden Kuna Indios kennen gelernt. Dennoch haben wir hier das Gefühl, erstmals etwas ganz besonderes miterlebt zu haben. Die Menschen sind freundlich und machen einen sehr zufriedenen Eindruck. Schließlich entscheiden sie sich ja auch bewusst dafür, ihre althergebrachten Sitten und Bräuche zu leben, auch wenn sie hier, so dicht vor der Küste, andere Möglichkeiten hätten. Die Inselwelt ist berauschend schön mit den vielen kleinen Sandstränden und Kokospalmen. Schön war auch, dass wir mit der Santina, Toriba und Jonathan gleich mehrere bekannte Seglerpaare wiedergetroffen haben.

Wir stellen auch immer wieder fest, dass wir uns eigene Eindrücke verschaffen müssen und oftmals nichts auf das geben können, was andere berichten. So haben wir z.B. null Probleme mit Insekten gehabt (wer hier natürlich in der Regenzeit hinfährt, wird wohl andere Erfahrungen machen) und auch frische Lebensmittel waren durchaus zu bekommen, wenn auch nicht an jeder „Straßenecke“. Auch haben wir nicht hunderte von Eindollarscheinen gebraucht. Hier gibt es durchaus Wechselgeld. Wir verlassen Kuna Yala (so heißt dieses Gebiet bei den Einheimischen) jedenfalls hochzufrieden und sehen jetzt mit Spannung den kommenden Ereignissen entgegen.

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Ist das nicht ein gewaltiger Gummibaum? Der Strom auf der Insel wird mit Solarpanelen erzeugt, Kühlschränke sind gasbetrieben.

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Die Santinas beim Ein- und Ausklarieren (die machen das in einem Rutsch). Der Port Captain sitzt, seine Frau erledigt einen Teil der Schreibarbeit im Stehen

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Norbert und Uschi vor dem Eingang zu den drei Offices. Das Hakenkreuz hat hier übrigens rein gar nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun, sondern ist Bestandteil der Revolutionsflagge von 1925. In diesem Jahr haben sich die Kunas ihr Recht auf ihr eigenes Territorium und die Beibehaltung ihrer traditionellen Lebensform erstritten

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Kleinode am Strand

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Einmal in einem Einbaum sitzen, und zwar nicht im Museum …

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