Samstag, 12. Januar 2013

Ausklarieren Curacao

Freitag, 11. Januar 2013, Curacao Marine, Ausklarieren

Eigentlich waren wir um 0930 mit den Aluas beim Zoll in Punda verabredet, aber in der Früh regnet es in Strömen. Da wir beide lokale Telefonkarten haben, können wir uns abstimmen, dass wir das Ausklarieren auf den Nachmittag verschieben.

Vor dem Abschlagen der Wasser- und Stromanschlüsse (das müssen wir heute schon machen, weil das Marina-Büro am Wochenende geschlossen ist), werden die Wassertanks mit 550 Litern randvoll gemacht. Den Außenborder lasse ich auch probehalber einmal laufen. Springt problemlos an. Der Trick besteht darin, vor längeren Stillstandzeiten den Spritvorrat im Motor vollkommen zu verbrauchen, d.h. den Motor so lange laufen zu lassen, bis er vor Spritmangel ausgeht. Dann kann sich im Vergaser nichts festsetzen und die Düse blockieren.

Nach dem Mittagessen marschieren wir dann wieder unsere schon so bekannte Strecke nach Punda. Wir kaufen noch etwas Kleinkram und sind pünktlich um 1430 vor dem Customs-Gebäude. Unser Vorgang ist etwas komplizierter, als normal, weil Christine in die Dokumente zusätzlich eingetragen werden muss. Schließlich war sie bei der Ankunft des Bootes in Curacao nicht an Bord.

Als nächstes geht es über die heute stark schaukelnde Princess Emma Bridge auf die andere Seite der Einfahrt zur Immigration. Ausreisestempel kommen in die Pässe und dann ist der Papierkram erledigt; übrigens, ohne einen Cent bezahlen zu müssen.

Da es einen etwas größeren Supermarkt hier in Otrabanda gibt, machen wir noch schnell einen Abstecher, weil uns ein paar Dinge eingefallen sind, die noch fehlen. Bei der Gelegenheit ein kleiner Nachtrag zu gestern, wo wir in einem Mini-Markt in Punda nach Fisch-Gewürz und Salami gesucht hatten. Beides bekamen wir nicht, dafür aber günstiges WD40 und Müsli. Als wir das mit Dollars an der Kasse zahlen wollen, muss die Kassiererin mit ihrem Chef reden, der an der Nachbarkasse sitzt und offensichtlich die Dollars verwaltet. Der Typ hört sie aber zunächst einmal nicht, weil er mit seinem Kopf in der Versenkung verschwunden ist und neben ihm ein Radio dudelt. Nach dreimaligem Rufen ohne Resonanz geht Christine die zwei Schritt zu der Kasse mit dem Chef rüber und kann beobachten, wie der sich gerade die Zehennägel schneidet. Ja, so sah es auch in dem ganzen Laden aus. Aber bei WD40 und verpackten Markenartikeln kann man ja nicht so viel falsch machen.

Um kurz vor fünf sind wir wieder in der Curacao Marine und können unsere Rechnung für Januar bezahlen. Morgen nach dem Frühstück wollen wir aufbrechen zur Boca Santa Cruz. Am Sonntagmorgen wollen wir uns dann auf die etwa 650 Meilen lange Strecke (die tatsächliche Länge hängt davon ab, welchen Umweg wir nehmen, um dem Gebiet mit den größten Wellen vor Kolumbien auszuweichen) zu den San Blas Inseln begeben. Wir rechnen mit viereinhalb Tagen, müssten also am Nachmittag des 17. Januar dort ankommen. Wenn die Technik mitspielt, wollen wir von unterwegs auch wieder ein- oder zweimal täglich unsere Position durchgeben, die im blog oben rechts unter „Gipsy IIII aktueller Standort“ angesehen werden kann.

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