Sonntag, 2. Dezember 2012

Fenster raus und rein

Freitag, 30. November 2012, Curacao Marine, Fenster-Ausbau

An diesem Tag beschäftige ich mich zwangsläufig formatfüllend mit dem losen Fenster an Backbord. Zwar ist die Verklebung an der Unterseite offen, dafür haftet das Zeug am oberen Rand wie geschweißt. Ich probiere verschiedenen Methoden; Stanley-Messer, Multimaster mit dem Schab-Vorsatz, Küchenmesser. Der Multimaster ginge prima. Die Klinge wird aber auf dem Plexiglas zu heiß, weil sie so stark eingeklemmt ist. Schließlich geht es am besten mit einem sehr langen Schälmesser, das von innen durch die 4 cm breite Gummiverklebung durchgestoßen wird und dann millimeterweise vorwärtsbewegt werden muss. Dauert zweieinhalb Stunden und zweieinhalb Liter Schweiß, dann ist das Fenster draußen. Dann noch mal 5 Stunden, bis die Scheibe und der Aufbau restlos von dem alten Kleister gereinigt sind. Multimaster, Stecheisen, Schleifpapier, Aceton …

Bekomme viele Ratschläge für die Verklebung. Fast jeder hier am Steg hat schon mal Probleme mit Fenstern gehabt. Nimm bloß kein Sica, 3M ist viel besser. Aber auch da gibt es verschiedene Produkte und das passende muss man erst mal kriegen. Da Onno ohnehin mit dem Auto unterwegs ist, um die Momos wegzubringen, organisiert er mir das Zeug. 3 verschiedene Geschäfte haben sie teils mehrmals abgeklappert. Nun habe ich das UV-beständige 3M 4000. Morgen kommt der große Tag, an dem das Fenster wieder eingeklebt wird. Man hat nur einen Versuch!

Obwohl ich hundemüde bin, lasse ich mich überreden, zur Freitags-Happy-Hour nach Spanish Water mitzufahren. Der Abend wird dann sehr schön. Wir verabschieden die Momos, die sich morgen nach Osten aufmachen wollen und gehen zur Feier des Tages in einem recht feinen Restaurant ganz in der Nähe der Happy Hour essen. Mittelgroße Runde mit Gerda, Inge, Ulli, Onno, Christof und uns. Heute abend fahre ich. Unser Ersatzteil ist übrigens immer noch nicht da.  PB305636

Diese Scheibe muss raus, weil sie unten lose ist. Dafür klebt sie oben umso fester. Letztlich geht es mit dem Küchenmesser am besten, aber die Klinge durch das dicke Gummi und den engen Spalt zu ziehen, ist brutal anstrengend

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Die Scheibe ist draußen und schon fängt es an zu regnen. Ein aufgetapter Müllsack muss das Wasser abhalten

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Diese Lage ist ja fast schon wieder bequem. Stundenlang auf den Knien zu liegen, ohne die Hände abstüzten zu können, ist für den Rücken deutlich strapaziöser

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Samstag, 1. Dezember 2012, Das Fenster kommt wieder rein

Die Sonne lacht vom Himmel und es wird richtig heiß heute. Es gibt nur ganz wenig Wolken. Dementsprechend niedrig waren auch heute Nacht die Temperatur im Boot. Heute morgen war sie auf 25 Grad runter. Das ist schon supertoll zum Schlafen.

Gegen halb elf Uhr haben wir dann alles so weit vorbereitet, dass das Fenster wieder an seinen Platz kommen kann. Küchenrolle, Lösungsmittel, Spannvorrichtung, Silikon, Mülleimer für die versauten Putzfetzen. Eigentlich ist alles generalstabsmäßig durchdacht. Ganz wie geplant, klappt es dann doch nicht. Weil man die Scheibe allein nicht von außen halten kann, drückt Lisa von innen dagegen, ich von außen. Mein Briefing für Lisa war wohl nicht ausreichend, denn sie nahm zu früh den Druck gegen die Scheibe von innen weg. Damit das ganze eingekleisterte Ding nicht einfach runterfällt, musste ich nachdrücken, obwohl die Scheibe noch nicht an der richtigen Stelle saß. Das hatte zum Ergebnis, dass ziemlich viel der schwarzen Pampe auf den weißen Kajütaufbau neben und unter dem eigentlichen Rahmen verschmiert wurde. Das haben wir dann zwar mit ganz viel Küchenrolle und Lösungsmittel wieder wegwischen können, meine Sorge geht jedoch dahin, dass nun nicht mehr die Menge Kleber, die eigentlich vorgesehen war, zwischen Scheibe und Aufbau gekommen ist. Nun, das wird sich dann zeigen müssen.

Nachmittags machen Lisa und ich uns auf zum Jan Thiel Strand. Man zahlt einen kleinen Eintritt, dafür gibt es dann Liegen, Duschen und Bars en Masse. Interessanterweise sehen wir hier am sehr viele junge Urlauber, die meisten aus Holland und Deutschland. Wahrscheinlich gibt es jetzt noch gute Vorsaisonangebote. Um Weihnachten herum wird es sicher richtig teuer.

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Die Scheibe sitzt wieder drin und die Schmiererei ist auch beseitigt. Morgen muss noch die äußere Fuge silikoniert werden

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Auch von Christof müssen wir uns verabschieden. Er läuft aus Richtung Klein Curacao und will dann weiter nach Osten und später nach Norden

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