Freitag, 30. November 2012

Auch die Segel sind drauf

Mittwoch, 27. November 2012, Curacao Marine, alle Segel angeschlagen

Früh aufstehen, Betten abziehen und Wäsche wegbringen, damit sie heute noch gewaschen werden kann. Ich fahre los, während Lisa den Abwasch von gestern erledigt und das Frühstück vorbereitet. Dann gibt es einiges am PC zu erledigen. Anschließend kümmere ich mich um das Problem, dass unsere Cockpitlautsprecher nicht funktionieren. Investiere ein paar Stunden und weiß nun, dass es nicht am Radio liegt. Also muss irgendwo die Leitung zu den Lautsprechern unterbrochen sein. Keine Lösung heute.

Am Nachmittag holen wir die Wäsche ab und kaufen bei ABC Marine ein Sixpack Weingläser. Gar nicht so einfach, mal etwas passendes zu finden. Sollen natürlich fein aussehen, müssen aber auch in die Ablagen passen. Nun, jetzt haben wir jedenfalls mal wieder einen ordentlichen Bestand.

Am späten Nachmittag ziehen wir dann unsere restlichen Segel auf, Genua und Groß. Damit es mit der Genua nicht so eine Schinderei wird, klettere ich mit einer Spüli-Flasche in den Mast und lasse von oben einen halben Liter Seifenwasser durch die Keep laufen. Das hilft dann auch tatsächlich beim Heißen der Genua. Onno hilft uns, und so klappt das Ganze dann doch ganz gut. Schließlich sind alle Segel wieder angeschlagen.

Unser Ersatzteil für die Ankerwinsch ist immer noch nicht angekommen. Langsam bekomme ich Bedenken, dass da irgendwas schief gelaufen ist.

Am Abend kocht Lisa was Feines. Wir laden Onno ein, der gleich drei Flaschen gekühlten Weißwein mitbringt. Wir steuern schließlich auch noch eine Bouteille bei und als alle gelenzt sind, haben wir nach Mitternacht auch die genügende Bettschwere.

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Die Ballerina von Onno schwimmt auch wieder. Wegen seiner 2,75 m Tiefgang mußte er Vollmondverhältnisse und das Mittagshochwasser abwarten, um genug Wasser unter den Kiel zu bekommen. Es reicht so gerade.

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Am späten Nachmittag lässt der Wind nach und das nutzen wir, um Genua und Groß einzuziehen. Weil das Genuavorliek so viel Reibung in der Nute des Aluprofils hat, klettere ich vor dem Setzen den Mast rauf und gieße jede Menge Prilwasser in die Rinne. Hat geholfen

 

Donnerstag, 29. November 2012, Curacao Marine, am Steg, Fenster abkleben und Ersatzteilrecherche

Das Zahnrad für die Ankerwinsch ist immer noch nicht da. Über SVB in Deutschland kriege ich raus, dass die Zustellung hier vor Ort über die lokale Post erfolgt. Da waren wir schon mal, um eine Bestellung, die von den USA ausgeliefert wurde, abzuholen. Die 11 km mit dem Auto sind schnell erledigt, aber dann kommt eine ziemlich lange Wartezeit im Postamt vor der Paketausgabe. Ich ziehe die Nummer 22, am Display leuchtet die 1 auf. Gut 15 Minuten ändert sich daran gar nichts. Ich frage einen Einheimischen neben mir, welche Nummer er habe und ob das Anzeigegerät kaputt sei. Mein Nachbar hat die Nummer 19, der daneben die 17. Nein, die Anzeige ist nicht kaputt, das dauere hier so lange. Beide sind genervt und Nummer 17, der schon 30 Minuten wartet, zieht fuchsteufelswild von dannen und gibt sein Zahlenzettelchen an seinen Nachbarn, der mir wiederum seine Nummer 19 vererbt. Als nach einer weiteren halben Stunde endlich Nummer 12 dran ist, hat auch mein Nachbar keine Zeit mehr. So komme ich zu Nummer 17!

Als ich endlich an die Reihe komme, ist es 3 Minuten vor 12. Der Typ am Schalter guckt mich ganz mitleidig an: Was ich denn hier wolle ohne Tracking Nummer? Mit meinem Namen allein kann er ja gar nichts anfangen, und mit meiner deutschen DHL-Nummer auch nicht! Damit könne ich höchstens zum Customer Service gehen, aber die hätten jetzt für eineinhalb Stunden Mittagspause. Fast wäre ich in Tränen ausgebrochen, aber dann fiel mir ein, es ist doch erst 3 Minuten vor 12. Also versuche ich es doch noch nebenan beim Customer Service und tatsächlich: Glück gehabt, dort ist noch jemand und lacht sich nicht gleich tot über meine Tracking Nummer, sondern gibt diese in den Computer ein. Resultat: Paket noch nicht da. Entweder noch in Holland oder beim Zoll. Aber immerhin habe ich von der Lady jetzt einen Namen und eine Telefonnummer und ich darf sie jeden Tag anrufen. Wenn das nichts ist.

Am Nachmittag beschäftige ich mich damit, als UV-Schutz schwarzglänzende Zierstreifen auf die Fensterverklebungen aufzubringen. Geht gewaltig auf die Wirbelsäule, weil man auf Knien liegt, gebeugter Oberkörper, und beide Hände zu Aufkleben braucht. Zu meinem größten Verdruß stelle ich fest, dass eines der großen Backbordfenster an mehreren Stellen lose ist. Die Verklebung hat sich aufgrund der UV-Einstrahlung von der Scheibe gelöst. Das beschert etwas Frust am Abend denn diese Baustelle kostet mich mindestens einen ganzen Arbeitstag.

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