Mittwoch, 16. Mai 2012

Törnvorbereitung mit neuer Crew

Sonntag, 13. Mai 2012, Sunbay Marina, neues Crew Mitglied Lisa

Heute ist Haushaltstag. Waschen, staubsaugen, putzen. Soll ja alles halbwegs ordentlich aussehen, wenn das neue Crewmitglied ankommt.

Um 16 Uhr hole ich den Leihwagen, dann mache ich mich auf Richtung San Juan. Da auch hier in Puerto Rico Muttertag gefeiert wird, sind die Straßen ganz schön voll. Offenbar werden die Mamis großzügig über die Insel chauffiert. Zwei Kilometer vor dem Flughafen stehe ich eine halbe Stunde im Stau, bin aber trotzdem rechtzeitig da. Der Flieger von Lisa ist pünktlich, aber ihr Gepäck kommt nicht an. Glücklicherweise wissen die netten Ladies in der Baggage Claim Halle, dass die Tasche im nächsten Flieger mitkommt. Ob wir warten wollen oder ob sie am nächsten Tag nach Fajardo gebracht werden soll? Wir entscheiden uns für warten, denn es geht nur um 75 Minuten, die wir in einem Flughafenrestaurant verbringen. Der Rückweg verläuft plangemäß. Um halb zehn sind wir an Bord und essen noch eine Kleinigkeit. Der Zapfenstreich um 23 Uhr entspricht für Lisa immerhin 5 Uhr morgens. Grund genug, müde zu sein.

 

 

Montag, 14. Mai 2012, Sunbay Marina, Großeinkauf und ausklarieren

Wir sind schon vor 7 Uhr auf den Beinen, frühstücken an Bord und machen uns dann mit dem Leihwagen auf zum Econo, dem großen Supermarkt im Einkaufszentrum an der Hauptstraße. Wir füllen zwei Einkaufswagen. Das anschließende Verstauen an Bord dauert genau so lange wie der Shopping Trip.

Nachmittags klarieren wir im Customs Office am Fähranleger aus. Um zur Zollbeamtin zu gelangen, müssen wir durch eine Metalldetektorschleuse wie am Flughafen. Die Zoll-Dame ist trotzdem noch hinter Gittern verbarrikadiert. Die Prozedur ist einfach. Ein kleiner Zettel muss ausgefüllt werden, unsere Pässe will niemand sehen. Wir bekommen eine abgestempelte Kopie und können wieder abziehen. Nachdem wir den Wagen zurückgebracht haben, schaue ich bei Ian vorbei, während Lisa im Cockpit relaxed. Später gehen wir dann gemeinsam zum Restaurant Pasion por el fogon, wo wir einen hervorragenden Grouper in Scampiscauce und einen ebensoguten Chardonnay bekommen. Außerdem werden wir von Miss Puerto Rico bedient (jedenfalls sieht Karolee so aus und ist auch sonst eine perfekte Servicekraft). Um halb neun sind wir an Bord zurück.

 

 

Dienstag, 15. Mai 2012, von Sunbay Marina nach Palominos

Gleich in der Früh, als ich die Persenning von der Hydrovane erstmals seit dem Anlandstellen in Grenada wieder abnehme, stelle ich fest, dass die ganze Steuerungstechnik um 10 oder 14 Grad verdreht ist. So kann man damit nicht fahren. Wahrscheinlich hat jemand in der Grenada Marine versehentlich mit einem schweren Gegenstand dagegengeschlagen, z.B. mit den massiven Holzleitern, die sie dort verwenden. Es dauert eine halbe Stunde, bis ich das wieder "geradegebogen" habe.

Frühstücken, in der Marina abmelden und die letzten 5 Tage bezahlen, dann geht es los. Vorher noch Verabschiedung von Varny und Gregg, sowie von Ian, der uns die Leinen loswirft. Abschiede fallen immer wieder schwer.

Unter Maschine die 4 Meilen nach Palominos, es liegt nur ein Katamaran im Mooringfeld. Schönes Wetter, leichter Ostwind mit 10 Knoten, viel Sonne. Wir gehen an gleiche Boje, an der wir das erste mal, als wir hier waren, auch gehangen haben. Dann folgt ein Arbeitsprogramm. Der Wassermacher soll wieder aktiviert werden, d.h. erstmal muss die Luft aus dem System, dann eine halbe Stunde, bis die Biozidlösung ausgespült ist. In Folge läuft der Frischwassererzeuger dann 2,5 Stunden und macht 130 Liter Wasser. Nun ist der Mittschiffstank auch wieder voll. Eine Stunde lassse ich die Maschine mitlaufen, damit die Batterien nicht so stark entladen werden.

Parallel Einweisung von Lisa in alle Details des Schiffes. Unter Deck wird ihr kurz mal mulmig und wir müssen unterbrechen. Sie hat deshalb schon heute mittag damit begonnen, Pericephal zu nehmen, um ein Niveau aufzubauen. Hofffen wir, dass ihr die Übelkeit erspart bleibt. Es geht weiter mit Lifelines spannen, Schlauchboot unter Deck in der Dusche verstauen, anschließend noch eine Runde Schiff schrubben von unten. In den 5 Wochen Marina hat sich doch ein schmieriger Algenfilm angesetzt, der aber noch gut zu entfernen ist. Auch ein paar Seepocken steche ich ab.

Schöner Sonnenuntergang mit wenig Wind, jedenfalsl bis kurz davor. Den wirklichen Abschied der Sonne verpassen wir wegen eines Schauers.

Morgen früh um 9 wollen wir Richtung Bonaire starten. Laut Gribfiles werden wir am ersten Tag Ostwind mit 12 bis 15 Knoten haben, auf den letzten 100 Meilen vor Bonaire und Curacao müssen wir aber mit stärkerem Wind, angesagt sind 25 Knoten (d.h. in den Böen können es auch mal 35 sein), aus Ost-Süd-Ost rechnen. Wahrscheinlich werden wir deshalb zunächst südlich segeln, um dann später den stärkeren Wind etwas raumer zu haben.

 

 015a ian vor misty blue

Ian wirft unsere Leinen los. Hier steht er zum Abschiedsgruß vor seiner Misty Blue

015b indi in sunbay

Ein paar Meter weiter passieren wir die Indi

015c lisa im cockpit

Lisas erster Schlag auf der Gipsy IIII

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